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0618 - Der Mondschein-Mörder

0618 - Der Mondschein-Mörder

Titel: 0618 - Der Mondschein-Mörder
Autoren: Jason Dark
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war grau und sah häßlich aus.
    Liegend drehte Imelda den Kopf, schielte hoch und sah neben sich die finstere Gestalt des Mondschein-Mörders…
    ***
    Imelda Miller konnte nichts mehr fragen. Die Kehle wirkte wie zugeschnürt.
    »Nun?«
    Eliza hatte nur das eine Wort gesagt. In ihm allerdings schwang alles mit, was sie fühlte.
    Genugtuung, Triumph, auch Haß und das Wissen, gewonnen zu haben. Endlich gesiegt.
    Madame Imelda reagierte darauf nicht. Sie hatte nur Augen für den Mondschein-Mörder, der sich nicht rührte und neben ihr hochwuchs, aber kein Schatten mehr war, sondern schon Gestalt angenommen hatte, auch wenn sie nicht viel von seinem Gesicht erkennen konnte, weil die Hutkrempe zu weit nach unten gebogen war.
    »Willst du uns immer noch töten?« fragte Eliza Farland. »Du kannst es versuchen.« Sie nahm den Fuß von Imeldas Körper weg, so daß die Frau wieder durchatmen konnte, aber trotzdem den Schmerz noch in ihren Lungen spürte.
    Zugleich griff der Mondschein-Mörder in die Tasche des Mantels und holte eine Waffe hervor.
    Das Glasmesser!
    Er hielt es mit der Klinge nach unten. Sie sah aus wie ein spitzer Tropfen, ein funkelndes Etwas, das genau auf das Herz der liegenden Astrologin zielte.
    »Ich hole dich jetzt!« versprach er mit seiner rauhen und roboterhaft klingenden Stimme.
    »Soll sie aufstehen?«
    »Sicher, Eliza.«
    Der Mondschein-Mörder trat zurück und gab Imelda die Chance, auf die Beine zu kommen.
    Nur schwerfällig gelang ihr dies. Sie keuchte laut. Die Augen brannten, die Wangen waren naß von Tränen.
    Dann stand sie.
    Eingerahmt wurde sie von ihren beiden Todfeinden. Ihr Messer lag irgendwo. Auch wenn sie es gehabt hätte, sie hätte es kaum benutzen können, dazu waren die anderen einfach zu stark.
    »Soll ich sie festhalten?« hechelte Eliza. »Dann kannst du ihr den Todesstoß versetzen.«
    »Wäre gut.«
    Eliza wollte zugreifen. Sie hatte schon die Arme ausgestreckt, als Imelda einfiel, daß jetzt ihre letzte Chance gekommen war. Wenn überhaupt, dann diese.
    Sie warf sich gegen ihre Sekretärin, schaufelte sie förmlich aus dem Weg, sah Eliza fallen und hatte freie Bahn zur Wohnungstür.
    So schnell wie nie hetzte sie durch die Wohnung. Wenn sie jetzt nicht wegkam, war alles verloren.
    Sie erreichte den Flur, hörte hinter sich nichts, sah die Tür, vernahm den Klang der Glocke – und spürte einen wahnsinnigen Schmerz in ihrem Rücken.
    Gleichzeitig hörte sie das dumpfe Geräusch des Aufpralls. Sie dachte an das gläserne Messer, wahrscheinlich steckte es in ihrem Rücken, aber sie besaß tatsächlich noch die Kraft, sich so weit vorzuwerfen, daß sie die Wohnungstür öffnen konnte.
    Dann brach sie zusammen…
    ***
    Suko war zwar nicht als Ahnungsloser gekommen, was er nach dem Klingeln erlebte, damit hatte er nicht rechnen können. Jemand öffnete die Tür einen Spalt, und es war Sukos Reaktion zu verdanken, daß sie nicht wieder zurückgedrückt wurde, denn er stellte einen Fuß vor und preßte ihn gegen das Holz.
    Er hörte ein fürchterlich klingendes Stöhnen, ahnte Schreckliches und drückte mit seiner Schulter gegen die Tür, um sie weiter öffnen zu können.
    Sie ließ sich nur wenig bewegen. Ein Gewicht hinderte sie daran.
    Suko setzte noch mehr Kraft ein, schaffte einen größeren Zutritt – und sah zwei Dinge zugleich.
    Madame Imelda lag auf dem Bauch. Sie versperrte die Tür. Auf ihrem Rücken glänzte ein nasser Blutfleck. Die Waffe, die für diese Wunde die Verantwortung trug, befand sich in der rechten Hand des Mondschein-Mörders, der durch den Flur rannte und in einem anderen Zimmer verschwand. Suko hätte sich gern um die Frau gekümmert, das war ihm nicht möglich, er mußte den Killer fangen.
    Auch er jagte ihm nach. Die Tür stand einladend offen. Er sprang über die Schwelle – und hörte den spitzen, schrillen, überdreht klingenden Schrei.
    Rechts von ihm war er aufgeklungen, und er wußte im Bruchteil einer Sekunde, daß er in eine Falle gelaufen war. Der Mondschein-Mörder besaß noch einen weiblichen Helfer.
    Suko sackte zu Boden, als wären ihm die Beine unter dem Körper weggeschlagen worden.
    Das war sein Glück. So jagte die Klinge über seinen Kopf hinweg.
    Sie hätte ihn sonst an der rechten Wange erwischt. Er kam sofort wieder auf die Beine.
    Der Tritt erwischte ihn am Kinn. Ob Fuß oder Knie, das hatte er nicht mitbekommen. Er flog nur zurück, sah Sterne vor seinen Augen aufblitzen und hörte wieder den schrillen Schrei der Frau, in
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