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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest
Autoren: Unbekannt
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Hauptzentrale.
    Aber sie war leer: Alle Meuterer hatten die Kommandozentrale verlassen.
    „Professor Goshmo-Khan, können Sie mich hören?" fragte Tifflor.
    „Er kann sie nicht hören", sagte Alaska Saedelaere. „Die Akustik - Sensoren sind zerschossen, die Teleaugen übrigens auch. Ghosmo - Khan ist taub und blind."
    Der Solarmarschall runzelte die Stirn.
    „Niemand hier ,und doch scheint eine unsichtbare Hand die Platte der Vernichtungsschaltung zu drücken."
    Er musterte aufmerksam das entsprechende Schaltpult. Da die Verkleidung fehlte, entdeckte er bald, daß die Vernichtungsschaltung kurzgeschlossen war. Mit wenigen Handgriffen trennte er die Verbindung, dann sagte er: „Steigen Sie von oben ein Alaska. Sehen Sie nach, was mit dem Professor los ist. Vielleicht können Sie sich über seinen Körper ihm verständlich machen. Seine Mission ist erfolgreich abgeschlossen."
    Während der Transmittergeschädigte die Hauptzentrale verließ, setzte Julian Tifflor sich in den Kontursessel vor dem Autopiloten und überflog die Kontrollen. 'Bisher funktionierte alles noch, wenn auch größtenteils über die ersten oder zweiten Garnituren von Reserveschaltblöcken.
    Kurz darauf fiel die MESACION in den Normalraum zurück.
    Der Autopilot orientierte sich und leitete sofort das nächste Linearmanöver ein.
    Als Saedelaere mit Goshmo-Khan zurückkehrte, erschrak Tifflor. Der Professor sah um Jahrzehnte gealtert aus. Seine Augen flackerten unstet.
    „Im letzten Augenblick", flüsterte er, kaum hörbar, „im letzten Augenblick, Sir."
    Aus der Richtung, in der die Hauptpositronik lag, ertönte ein schmetterndes Krachen. Goshmo-Khan zuckte zusammen, dann lachte er irr.
    „Jetzt wäre ich verbrannt!" stieß er hervor.
    Tifflor und Saedelaere wechselten einen kurzen Blick, dann nahm der Transmittergeschädigte ein Injektionspflaster aus seiner Medobox und preßte es gegen Goshmo-Khans Nacken.
    „Jetzt werden Sie ein paar Stunden schlafen, Professor", sagte er beruhigend. „Danach fühlen Sie sich hoffentlich besser."
    Goshmo-Khan ließ sich zu einem Kontursessel führen und war Sekunden später fest eingeschlafen. Als er wieder erwachte, zogen ihn gerade zwei Männer aus dem Kontursessel.
    Auf dem Frontsektor der Panoramagalerie erblickte der Wissenschaftler das vertraute Geflimmer der rund zweihundert Kunstsonnen, die die Zentralwelt der Posbis umkreisten und ihr Licht und Wärme spendeten.
    „Wir haben es geschafft", sagte Julian Tifflor: „Dank Ihrem mutigen Eingreifen, Professor. Leider haben die Kämpfe große Verluste gefordert. Wir sind nur noch Vierzehn Mann."
    Goshmo-Khan schluckte.
    „Nur noch vierzehn von zweiundvierzig!" flüsterte er betroffen.
    Er blickte sich suchend um und fühlte sich ein wenig erleichtert, als er außer Tifflor auch den Pseudo - Neandertaler und Alaska Saedelaere sah. „Haben Sie schon Kontakt zu den Posbis aufgenommen, Sir?"
    Julian Tifflors Miene verdüsterte sich.
    „Wir haben keinen Kontakt zu den Posbis bekommen, wohl aber hat sich Professor Waringer gemeldet. Wir sollen schnellstens auf der Hundertsonnenwelt landen."
    „Mit unserem Wrack?"
    „Nein, mit den Kampfanzügen."
    „Und Was ist mit der Andro-Pest?" fragte. Goshmo-Khan.
    „Wenn wir landen, schleppen wir sie auf der Hundertsonnenwelt ein."
    „Waringer weiß Bescheid und nimmt es in Kauf", antwortete der Solarmarschall. „Er sagte, auf der Hundertsonnenwelt wäre sowieso der Teufel los. Er ist am zwölften April dort mit einem Einsatzkommando gelandet, weil das Zentralplasma um Hilfe gerufen hat."
    Professor Goshmo-Khan stöhnte.
    „Dann kommen wir möglicherweise vom Regen in die Traufe."
    Julian Tifflor zuckte die Schultern.
    „Daran sollten Sie sich mittlerweile gewöhnt haben, Professor.
    Los, beeilen wir uns. Sobald wir die MESACION verlassen haben, wird sie sich von der Hundertsonnenwelt entfernen und explodieren.
    Professor Goshmo-Khan warf noch einen Blick zurück auf die Kontrollwand, hinter der die Biopositronik lag. Er erschauderte, dann straffte er die Schultern, schüttelte seine beiden Helfer ab und folgte dem Solarmarschall.
    „Keiner soll sagen können, Professor Dr. Dr. Goshmo-Khan wäre wie ein Säugling aus der MESACION getragen worden!"
    erklärte er.
     
    ENDE
     
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