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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest
Autoren: Unbekannt
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individuelle Persönlichkeit verliert."
    „Das ist mir bewußt", antwortete Goshmo-Khan. „Die Lage erfordert jedoch, meine Individuelle Unversehrtheit hinter das Allgemeininteresse zu stellen. Ich bin bereit, meine Persönlichkeit aufzugeben."
    „Akzeptiert", sagte der Ego-Sektor der Hauptpositronik.
    „Begeben Sie sich durch den Schacht direkt zum Sektor der Bioponblöcke. Dort befindet sich eine Anschlußstelle für Zusatzplasma. Sie müssen die Kontakte wahrscheinlich verändern, damit Sie sich anschließen können. Sobald Sie angeschlossen sind, entspannen Sie sich. Ende."
    „Verstanden, Ende!" erwiderte Goshmo-Khan.
    Er stieg den Schacht hinab und fand unten eine kleine, würfelförmige Kammer, deren Boden von einer starken Isolierschicht bedeckt war. An den Wänden waren die Anschlüsse für Zusatzplasma zu sehen.
    Goshmo-Khan geriet etwas ins Schwitzen, als er auf die Isolierschicht trat. Sie bestand aus weichem Kunststoffmaterial.
    Zwar hatten die Andro-Bakterien es noch nicht angefressen, doch das würde zweifellos bald geschehen. Bisher waren die Sporen nur noch nicht eingedrungen, weil alle Schotte der Biopositronik absolut gasdicht waren und die Aporen nicht wie die PAD-Viren mit dem elektrischen Strom durch die Energieleitungen fließen konnten.
    Das hatte sich geändert, weil er gekommen war. An seinem Anzug befanden sich wahrscheinlich Milliarden Sporen. Sie würden auf das Kunststoffmaterial sinken, keimen und Bakterien entwickeln, die die Isolierung auffraßen.
    Dadurch geriet Goshmo-Khan in Zeitnot, denn war die Isolierung verschwunden, würden Überschlagsblitze die Kammer in einen Höllenofen verwandeln, in dem kein Mensch ungeschützt überlebte. Da er seinen Druckhelm nicht schließen konnte, wenn er an die Bioblöcke angeschlossen war, mußte er sein Vorhaben ausgeführt haben, bevor die Isoliermasse aufgefressen war.
    Der Wissenschaftler arbeitete fieberhaft, um die Kontakte so zu verändern, daß er sie an seinem Schädel befestigen konnte. Er benötigte vier oder fünf Minuten dazu, und als er damit fertig war, sah er daß die Oberfläche der Isolierschicht sich bereits aufzulösen begann.
    Goshmo-Khan bemühte sich, nicht an die Gefahr zu denken, die unaufhaltsam auf ihn zukam. Er durfte nicht daran denken, denn die nächsten Sekunden entschieden über Sieg oder Niederlage.
    Er mußte alles aus seinen Gedanken ausschalten, was nichts mit der geistigen Auseinandersetzung zu tun hatte, die er mit dem Ego-Sektor der Hauptpositronik auszufechten beabsichtigte.
    Sorgfältig befestigte er die Kontakte an seinem Schädel, dann legte er sich hin, streckte sich aus und entspannte seinen Körper, bis er ihn nicht mehr fühlte.
    „Wir können anfangen", sagte er laut.
    „Kontakte sind aktiviert", antwortete die Biopositronik. Doch diese Antwort erreichte Goshmo-Khan bereits nicht mehr auf dem Umweg über seine Gehör, sondern formte sich direkt in seinem Gehirn.
    Von diesem Augenblick an war er ein Teil der Biopositronik.
    Er spürte die verwirrenden - Gedankenimpulse des Plasma-Sektors über seinem Bewußtsein zusammenschlagen. Er spürte auch die Impulse des positronischen Sektors, aber die verstand er nicht, obwohl sie infolge Rückkopplung mittels Bioponblöcken ihrer Art nach auch für biologische Denkapparate verständlich waren. Doch die Vielfalt der gleichzeitig, flutenden Impulse ließ sich von einem menschlichen Gehirn nicht auseinanderhalten.
    Wäre Goshmo-Khan nicht auf Hyperdim-Biopositroniken spezialisiert gewesen, hätte er sich wahrscheinlich gegen die geistige Sogwirkung des Bioplasmas gesperrt. So aber ließ er es zu, daß sein Gehirn praktisch leergesaugt und daß sein Bewußtsein damit ein Bestandteil des Plasmas wurde.
    Das machte den Ego-Sektor, der anfangs zweifellos wachsam gewesen war, arglos. Er achtete nicht mehr darauf, was im Unterbewußtsein des gesamten Plasmasektors vorging. Deshalb merkte er nicht, daß Professor GoshmoKhans Gedanken dieses Unterbewußtsein allmählich umprogrammierten, bis es wie das Unterbewußtsein eines Menschen funktionierte.
    Von dieser Basis aus stieß der Professor dann schließlich mit geballter Willenskraft in den Ego-Sektor vor. Der Kampf zwischen beiden Egos entbrannte mit großer Wucht. Das Plasma-Ego wollte, als es seine Widerstandskraft erlahmen spürte, die Alarmanlage aktivieren. Doch es besaß nicht mehr genug Eigenbewußtsein.
    Goshmo-Khan spürte das letzte Aufbäumen des Ego-Sektors.
    Noch einmal nahm er alle seine
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