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0614 - Der Clan der Wölfe

0614 - Der Clan der Wölfe

Titel: 0614 - Der Clan der Wölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufgeben? Bei dir piept’s doch!« behauptete Nicole und tippte Zamorra mit dem Zeigefinger dezent gegen die Schläfe. »Merdefaire ist kein Odinsson-Gerret… und mit dem sind wir auch fertig geworden! Seit wann ziehst du den Schwanz ein, wenn es Probleme gibt?«
    Zamorra winkte ab. »Ich hab’s satt, daß mir zu dem ganz normalen Wahnsinn, mit dem wir’s ständig zu tun haben, noch mehr Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Es muß doch eine Möglichkeit geben, diesen Merdefaire zum bedeutungslosen Statisten zu machen. Wie wär’s? Heirate den Justizminister…«
    »Der ist verheiratet«, erinnerte Nicole düster. »Und du brauchst erst gar kein Verkupplungsinstitut zu gründen… abgesehen davon, daß du als einziger mein Typ bist.« Damit drückte sie ihm einen Kuß auf die Lippen, ehe er etwas zu dem Thema sagen konnte.
    Als sie sich wieder von ihm löste, wechselte sie das Thema:
    »Wolltest du nicht heute nach diesem Weltentor schauen? Ich habe in der Zwischenzeit mal nach Janos Harowic geschaut…«
    »Ach! Sagtest du nicht gerade, ich sei als einziger dein Typ? Und schon schaust du anderen Männern nach…«
    Sein Grinsen dabei wollte ihr nicht gefallen. Plötzlich folgte sie seiner Blickrichtung, sah an sich herunter und stellte fest, daß er eben, als sie ihn küßte, die Gunst der Stunde genutzt und ihre Bluse blitzschnell bis auf den letzten Knopf geöffnet hatte.
    Drunter trug sie nur hübsche Haut, was Zamorra sichtbar genoß.
    Entschlossen rupfte sie an der Bluse und verknotete sie über dem Nabel, statt sie umständlich wieder zuzuknöpfen. »He, Chef, im Moment bin ich nichts anderes als deine Sekretärin, und das hier war somit sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz…«
    »Du kannst ja Staatsanwalt Merdefaire ein Verfahren gegen mich eröffnen lassen«, schmunzelte Zamorra.
    »Den?« fauchte sie. »Nichts da - das mache ich lieber selbst.«
    Und fiel über ihn her, um ihn in Richtung Schlafzimmer zu entführen.
    Worauf der Tag doch noch einen halbwegs erfreulichen Anfang nahm.
    ***
    Vielleicht zwei Stunden später, während draußen wieder mal der Regen niederrauschte, und sie sich im gemütlich-warmen Zimmer gegenseitig daran zu hindern versuchten, sich wieder anzukleiden, nahm Zamorra den Faden wieder auf. »Du sagtest, du hättest dich um diesen Harowic gekümmert…«
    »Im Gegensatz zu diesem Han Loret oder auch Lorett haben wir Harowic im Computer«, verriet sie und versuchte ihren Rock zurückzuerobern, mit dem Zamorra wie mit einer Fahne wedelte. »Und nun halte dich fest, Chef…«
    Was er prompt tat - an ihr. Nach der folgenden wilden Umarmung stellte sie fest, daß das einzige Textil, das sie bisher hatte erobern können, sich schon wieder in seinen Händen befand.
    »Du bist ein Krake!« stöhnte sie. »Wieviele Arme hast du eigentlich? Acht, neun, hundert?«
    Er grinste. »Was also hast du herausgefunden?«
    Sie ließ sich auf der Bettkante nieder. »Na schön, ziehe ich mich eben nicht wieder an… aber sag hinterher nichts von Ablenkung… schließlich mußt du heute noch ein bißchen an diesem Fall arbeiten! Janos Harowic ist der Bürgermeister von Montbrison.«
    »Und wieso haben wir den im Computer?« staunte Zamorra, der erst einmal überlegen mußte, wo dieses Montbrison sich überhaupt befand. Als jemand, der permanent überall in der Welt herumreiste, kannte er sich zu Hause am wenigsten aus.
    »Nur ein paar Kilometer südwestlich, auf der anderen Seite von Loire und Autobahn«, half Nicole aus, und Zamorra erinnerte sich vage, beim Vorbeifahren schon mal ein Hinweisschild gesehen zu haben. »Bürgermeister ist Harowic dort seit etwa einem Dreivierteljahr. Werwolf ist er allerdings wohl schon etwas länger…«
    ***
    »Was ist er?« Zamorra schnappte nach Luft.
    »Ich wußte doch, daß dich das wieder in Schwung bringt. Der Datei zufolge ist Janos Harowic einer von diesen Typen, die nachts ihr Fell von innen nach außen kehren, den Mond anheulen und auf Menschenjagd gehen. Und das von Geburt an.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das sagst du mir erst jetzt?«
    Nicole lachte ihn an. »Dann wären uns zwei vergnügliche Stunden entgangen, schätze ich. Und auf die kommt’s ja wohl bei der Werwolfgeschichte nun auch nicht mehr an. Wenn der Bursche schon dermaßen lange unerkannt sein Unwesen treibt…«
    »Wieso haben wir ihn überhaupt im Computer und uns bisher noch nicht um ihn gekümmert?« knurrte Zamorra und prüfte mit schnellem Blick in den Spiegel, ob Hemd
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