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0614 - Der Clan der Wölfe

0614 - Der Clan der Wölfe

Titel: 0614 - Der Clan der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stelle des Multiversums einen Bruch im Raum-Zeitgefüge gab. Eine Dimensionsblase war
    angestochen
    worden. Und die Kräfte, die gegeneinander arbeiteten, vertrugen sich absolut nicht miteinander.
    »Wie ist dir das aufgefallen?« wollte Stygia wissen.
    Eigentlich interessierten sie derlei Dinge überhaupt nicht, und liebend gern hätte sie den Irrwisch zur Hölle gejagt - nur befand der sich schon darin, wie sie selbst ja auch. Ferner mochte es sein, daß die Überwachung solcher Nebensächlichkeiten auch zu ihren Aufgaben als Oberteufelin gehörte.
    Wieder warf der Irrwisch sich vor ihr auf den Boden. »Herrin, ich wurde beauftragt, ein paar Augen auf einen Werwolf des Lorett-Clans zu halten. Das tat ich, aber dabei fiel mir auch auf, daß dieser Bruch stattfindet und jemand dabei ist, einen Blick in diesen Teil des Multiversums zu werfen. Der fremde Eindringling verfügt dabei über unwahrscheinlich starke weißmagische Kräfte.«
    Stygia kam ein Verdacht. »Laß mich raten«, sagte sie. »Planet Terra, Land Frankreich, südliches Loire-Tal…«
    »Woher wißt Ihr, Herrin?«
    »Zamorra!« zischte sie. »Er versucht einen Weg hierher zu finden! Oder er will irgendwie auskundschaften, was hier geschieht…«
    Sie lehnte sich zurück. Die Menschenknochen, aus denen ihr Thron gebaut war, knirschten. »Der Wolf aus der Lorett-Sippe… warum solltest du ihn beobachten?«
    »Hanakim Lorett erteilte mir diesen Auftrag. Ich vermag Euch nicht zu sagen, welchen Zweck der mächtige Lorett damit verfolgt. Herrin, ich erfülle nur meinen Auftrag, und dabei fiel mir auf, was auch Euch wichtig erscheinen könnte. So sah ich es als meine Pflicht an, Euch zu…«
    »Ja, ja, ja.« Sie winkte ab. »Wer ist es, den du beobachten sollst? Oder ist es dir verboten, darüber zu reden?«
    »Doch nicht Euch gegenüber, Herrin«, keuchte der Irrwisch.
    »Ihr seid doch das Oberhaupt der Schwarzen Familie und damit aller Clans! Wie könnte ich Euch gegenüber über etwas schweigen? Es ist Janos Harowic, dessen Aktivitäten das besondere Interesse des mächtigen Lorett weckten…«
    »Es ist gut. Du kannst gehen«, sagte Stygia schroff.
    »Herrin, der Bruch im…«
    »Ich sagte: Du kannst gehen!« brüllte sie ihn mit der Urgewalt eines Vulkanausbruchs an. »Muß ich es noch einmal sagen, wird Hanakim Lorett sich einen anderen Spitzel suchen müssen! Raus, du Laus!«
    Der Irrwisch tobte in einer Lichterscheinung davon.
    Und Stygia überlegte, was sie von der Sache zu halten hatte.
    Da war Zamorra, der einen Blick in die Schwefelklüfte tun wollte und dazu eine Dimensionsblase verwendete - das hatte er ihres Wissens noch nie getan. Aber warum sollte der verfluchte Dämonenjäger nicht auch neue Wege erproben?
    Und da war Janos Harowic.
    Er war ihr schon einmal aufgefallen.
    Er besaß Ehrgeiz, und er war der geborene Intrigant.
    Intriganten mochte Stygia überhaupt nicht.
    Das lag daran, daß sie selbst eine Meisterin der Intrigen war und auch nur durch List und Heimtücke auf den höllischen Fürstenthron gelangt war.
    Vielleicht sollte sie diesen Intriganten auf Zamorra loshetzen?
    Das, rieb sie sich die Hände, war sicher ein sehr guter Gedanke…
    ***
    …ein Strudel, der ihn in einen Höllenschlund zu reißen drohte. Zamorra begann sich dagegen zu wehren. Er kämpfte gegen den magischen Sog, der ihn zu verschlingen drohte.
    Sekundenlang sah er einen Mann vor wuchtigem, uralt erscheinendem Mauerwerk, und er sah ein eigenartig tanzendes, unsichtbares Licht. Als es verschwand, konnte auch er sich wieder aus dem Bann lösen, der ihn umfangen hatte.
    Er stöhnte auf, ließ sich einfach seitwärts zu Boden sinken und scherte sich den Teufel darum, daß seine Kleidung danach reif für die Waschmaschine war. Der Regen klatschte ihm aufs Gesicht und spülte die Schweißtropfen fort.
    »Was war?« fragte Nicole. Von ihrer Hutkrempe tropfte es stetig. Aber der Stetson war breit genug, daß sie, wenn sie sich geschickt bewegte, vom Regen nur wenig mitbekam.
    Unwillkürlich grinste Zamorra: »Unter’m Hut, da regnet’s nicht«, zitierte er den Text eines Liedes von Hans Klipp.
    »Wie recht du hast… du solltest dir auch so ’nen Deckel aufs beschopfte Großhirn heften, damit du immer gut behütet bist«, spöttelte Nicole. »Das war aber bestimmt nicht die Erkenntnis, zu der dir die Magie eben verholfen hat…«
    »Mitnichten«, murmelte Zamorra. »Ich habe die Hölle gesehen… glaube ich.«
    Er richtete sich wieder auf, griff dabei in nasses

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