Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0614 - Der Clan der Wölfe

0614 - Der Clan der Wölfe

Titel: 0614 - Der Clan der Wölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
MMX-Rechner ihm das innerhalb weniger Augenblicke mitteilen.
    Vorsichtshalber gab Zamorra auch verschiedene Schreibweisen in den Suchlauf ein.
    Nur wurden die Computer nicht fündig. In den Speichern gab es nichts über einen gewissen Han Loret.
    Nicole hatte sich im Sessel neben Zamorra vor einem der beiden anderen Terminals niedergelassen. »Und wenn dieser Hinweis schon so uralt ist, daß ihn noch keiner von uns eingegeben hat? Oder wenn es sich um eine zwar schon eingescannte, aber noch nicht entsprechend bearbeitete Schrift handelt?«
    »Oder die Daten uns erst noch zugespielt werden und der Schattenmann etwas zu früh mit seiner Ankündigung war«, brummte Zamorra. »Wenn und aber! Das bringt uns jetzt nicht weiter. Ich rufe mal Pierre an. Der soll die Kennzeichen der beiden Wagen prüfen lassen.«
    »Und ich sehe mich in unserem Alt-Archiv um!« verkündete Nicole und verließ Zamorras Arbeitszimmer.
    Damit hatte sie sich eine Menge vorgenommen. Dieses Alt-Archiv beinhaltete alles, was sie jemals an Schriften zusammengetragen hatten, von den ältesten numerischen Keilschriften bis zu modernsten Büchern und Zeitschriften oder Notizen. Seit etlichen Jahren wurde alles, was neu ›hereinkam‹, gleich auf elektronische Medien übertragen, und wann immer sich Zeit und Gelegenheit bot, wurden auch ältere Werke entsprechend bearbeitet, um per Tastendruck und Mausklick schnellstens darauf zurückgreifen zu können. Aber immer noch gab es Texte, die nur auf Papier oder Papyros oder Pergament existierten.
    Auch wenn die Menge dieser Werke allmählich abnahm, war es trotzdem noch eine umfangreiche Sammlung, bei der auch die Katalogisierungsangaben nicht immer stimmten und für die es teilweise auch noch keine Inhalts- oder Stichwortverzeichnisse gab.
    Unterdessen griff Zamorra zum Telefon und rief Pierre Robin in Lyon an.
    Der war Chef Inspektor und Leiter der dortigen Mordkommission, »…und erzähl mir jetzt nicht, du wärst nicht zuständig! Immerhin gilt es, vielleicht einen Mord zu verhindern, und Vorbeugung gehört doch auch zu den Aufgaben der Polizei«, sagte Zamorra.
    »Hier ist Lyon. Dein Château befindet sich in einem anderen Departement«, wehrte sich der stets etwas zerknittert aussehende Robin. »Warum läßt du nicht meine Kollegen, die für deine Hinterwäldlergegend zuständig sind, diese Vorbeugung betreiben?«
    »Weil deren Dienstweg ebenso lang und umständlich ist wie ihre dienstliche Skepsis«, knurrte Zamorra. »Also, tust du mir den Gefallen, festzustellen, wem diese Autos gehören? Den Endziffern nach gehören sie ja sogar in dein Departement…«
    »Schon mal was von Feierabend gehört? Bei mir und bei den Zulassungsstellen…« Robin blieb mürrisch, aber zwei Stunden später, kurz vor Mitternacht, meldete er sich wieder.
    »Beide Fahrzeuge gehören einem Autoverleih in St. Etienne und sind dort heute Mittag gemietet und heute Abend ganz ordentlich wieder abgegeben worden. Gemietet hat sie jemand namens Janos Harowic. Sagt dir der Name was, Zamorra?«
    »Harowic? Nie gehört«, mußte Zamorra passen. »Ist der euch bekannt?«
    »Bisher nicht auffällig geworden. Klingt nach Osteuropa. Weißt du mehr, als du mir verraten willst? Haben wir es vielleicht mit einem Nachfolger von Vlad Tepes zu tun?«
    »Weiß ich noch nicht, Pierre. Ich tappe nach wie vor im dunkeln, aber ich sage dir Bescheid, sobald ich mehr weiß. Erst mal herzlichen Dank für deine Bemühungen.«
    »Lade mir bloß nicht noch mehr Arbeit auf… davon habe ich auch so genug«, knurrte der Chef Inspektor und legte auf.
    Von Nicole war noch nichts wieder zu sehen. Zamorra suchte sie im Archiv und fand sie über ein altes Buch gebeugt, das in dickes Leder eingebunden war. Uralt war das Papier und die Tinte, mit der es von Hand geschrieben worden war, bereits ziemlich verblaßt.
    »Vorsicht!« warnte Nicole, als Zamorra nach dem Buch greifen wollte. »Ganz behutsam berühren, sonst fällt’s auseinander! Und es liegt noch nicht als Datei vor!«
    »Was hast du entdeckt?« fragte Zamorra.
    Nicole wies auf einen Zettel, auf dem sie sich Notizen gemacht hatte.
    »Alles andere waren Fehlanzeigen, aber hier bin ich fündig geworden Zwar steht hier nur der Name Lorett, also mit Doppel-T, aber dieser Lorett, dessen Vorname und Herkunft niemand kennt, soll vor vierhundertnochwas Jahren böse gehaust haben. Man sagt ihm nach, er könne sich bei Vollmond in ein Tier verwandeln und gehe dann auf Menschenjagd…«
    »Ein Werwolf?«
    »So
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher