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0611 - Der Mondschein-Teufel

0611 - Der Mondschein-Teufel

Titel: 0611 - Der Mondschein-Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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im nächsten Moment einfach verschwunden war!
    ***
    Nicole sah es vor sich auftauchen - griff blitzschnell zu und spürte die ungeheure Kraft, die in der Silberscheibe wohnte.
    Sie holte aus und schlug zu.
    Die Kante des handtellergroßen Amuletts traf die Bestie, als sie ihre Krallen in Nicoles Körper schlagen wollte.
    Das Untier explodierte!
    Es flog in einer grellen Lichterscheinung auseinander, und die sprühenden Funken und Feuerlanzen erloschen blitzschnell wieder und ließen nur Dunkelheit zurück, die für Nicole etliche Sekunden lang undurchdringlich war, bis ihre Sehkraft endlich zurückkehrte und sie wieder die seltsame Landschaft unter einem noch seltsameren Nachthimmel sah.
    Nur von dem explodierten Ungeheuer entdeckte sie nichts mehr, nicht einmal mehr Reste.
    Der rasende Schmerz in ihrem Arm ließ auch nach.
    Maßlos überrascht erkannte sie, daß sie überhaupt nicht verletzt worden war. Der Biß des Ungeheuers mußte durch ihren Arm so hindurchgegangen sein wie vorhin der Zweig!
    Unwillkürlich tastete sie ihren Körper ab. Sie konnte den Arm ganz normal benutzen, war tatsächlich unverletzt.
    Und hielt jetzt das Amulett in der Hand!
    Woher war es gekommen?
    Es war einfach so aus dem Nichts erschienen! Und Nicole hatte instinktiv zugegriffen.
    Sie ließ es vor sich auf den Boden fallen und rief es mit einem Gedankenbefehl wieder zu sich. Augenblicklich verschwand es vom Boden und materialisierte in ihrer ausgestreckten Hand.
    Es funktionierte also völlig normal. Hier in Selenos Welt genauso wie auf der Erde!
    Tief atmete Nicole durch. Dann drückte sie das Amulett gegen ihr Handgelenk.
    Es glitt hindurch…
    Es half mit seiner magischen Kraft also auch nicht dagegen, daß ihr Körper gewissermaßen halbstabil geworden war.
    Das Amulett fühlte sich aber ziemlich warm an, genauer gesagt: heiß. Nicht so, daß man sich an ihm verbrennen konnte, das war bisher noch nie geschehen. Doch diese Hitze zeigte Nicole, wie stark die Schwarze Magie in ihrer Nähe war.
    Magie, die unmittelbar auf sie selbst einwirkte und diesen halbstabilen Zustand herbeiführte?
    Vielleicht konnte sie das alles mit dem Amulett beenden. Und dann versuchen, Janet Baker wieder aufzuspüren und ihr zu helfen.
    Mit dem Amulett fühlte Nicole sich schon gar nicht mehr so hilflos. Es war ein starkes, ein mächtiges magisches Instrument, wenn man es richtig anzuwenden wußte. Wie auch immer Zamorra es geschafft haben mochte, es ihr zuzuspielen - Nicole war ihm für diese Hilfe dankbar.
    Und sie begann, die magische Kraft der Silberscheibe zu steuern, um sich aus ihrem seltsamen Zustand zu befreien…
    ***
    »Nein!« keuchte Seleno erschrocken auf.
    Das Experiment entglitt seiner Kontrolle. Die Verbindung zwischen Opfer und Köder war zu eng geknüpft!
    Daran hätte er denken sollen. Er hätte mehr Kraft aufwenden sollen, um beide Hälften - Original und Kopie - unabhängiger voneinander zu machen.
    Jetzt blieb ihm keine andere Wahl.
    Jetzt mußte er eingreifen!
    ***
    Für einen Moment wurde Nicole wieder etwas stabiler.
    Zamorra überlegte nicht lange, wohin das Amulett verschwunden war -nachdenken konnte er später. Jetzt mußte er handeln.
    Er näherte sich ihr wieder. Doch abermals wich sie vor ihm zurück.
    Möbius war wieder in den Wagen gestiegen und ließ ihn langsam folgen. Dabei lenkte er ihn so, daß das Licht der Scheinwerfer Nicole traf.
    »Ich will dir helfen«, sagte Zamorra. »Warte doch. Was hat er mit dir gemacht?«
    »Stell keine Fragen«, keuchte sie. »Es - es ist vorbei… zu spät… die Verbindung…«
    Sie wurde wieder durchsichtiger.
    Da hatte Zamorra sie erreicht.
    Sie floh erneut, doch er bekam sie am Bund ihrer Shorts zu fassen - jedenfalls schien es zumindest so, doch seine Hand fand keinen Halt.
    Mit der anderen wollte er ihre Schulter ergreifen, die Flüchtende stoppen und zu sich zurückreißen, doch irgendwie glitt die Hand hindurch, krallte sich nur um Stoff, der zurückblieb. Und Nicole selbst - verschwand einfach im Nichts!
    »Verdammt«, murmelte Zamorra. »Das gibt’s doch gar nicht!«
    In seinen Händen hielt er Stoff. Von T-Shirt und Shorts.
    Aber was für einen Stoff!
    Hauchdünn war das Zeug, wie Spinnengewebe, und es zerbröselte schließlich zwischen seinen Fingern!
    Möbius hatte wieder gestoppt und stieg erneut aus dem Wagen. »Was jetzt?« fragte er. »Das war wohl nicht unbedingt der zweite Schritt, wie? Wo ist sie hin?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Zamorra.
    »Ich weiß nur, daß
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