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0611 - Der Mondschein-Teufel

0611 - Der Mondschein-Teufel

Titel: 0611 - Der Mondschein-Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hing jetzt am Baum.
    Unwillkürlich fühlte Nicole nach dem Loch in ihrem Hemdchen.
    Aber da war kein Loch.
    Der Stoff schien nur noch dünner geworden zu sein!
    Und als sie den Fetzen betastete, der am Baum hing, bemerkte sie, daß auch der unglaublich dünn war. Er zerbröselte beinahe zwischen ihren Fingern.
    Noch ein Rätsel mehr…
    Und Nicole ahnte, daß sie an der Lösung dieses Rätsels ganz nahe dran war!
    Da war etwas, das sie noch nicht durchdacht hatte, und darin steckte der Schlüssel!
    Was hatte sie übersehen oder nicht zu Ende gedacht?
    ***
    Die Dämmerung senkte sich über das Land, und Möbius fragte: »Willst du es jetzt probieren?«
    Zamorra nickte. »Ja, und zwar an der Stelle, an der Nicole verschwunden ist, und wenn es da nicht funktioniert, fahren wir nach Broadwindsor und probieren es da noch einmal.«
    »Warum soll es nicht funktionieren?« Möbius schüttelte den Kopf. »Du bist immer so pessimistisch! Daß es bei Tageslicht nicht geklappt hat, liegt am Tageslicht. Das habe ich dir aber schon vorher erklärt.«
    Zamorra winkte ab. So lieb und wert ihm Stephan Möbius auch war - derzeit nervte ihn der alte Freund doch ein wenig.
    Aber das würde sich bestimmt bald wieder geben. Sicher lag es daran, daß Zamorra derart unter Streß stand. Er machte sich Sorgen um Nicole. Immerhin war sie jetzt bereits fast einen ganzen Tag lang verschwunden.
    Seleno hatte sie knapp vor der weißmagischen Sperre, die um das Cottage lag, entführt. Warum nicht früher? Hatte er hier gemerkt, daß er schnell handeln mußte?
    In dem Fall war ihm möglicherweise in der Eile ein Fehler unterlaufen. Allerdings konnte Zamorra nicht sagen, was für ein Fehler das unter Umständen sein könnte. Er wußte einfach zu wenig über die ganze Sache.
    Und er war auch nicht unbedingt bereit, das jetzt noch einmal mit der Zeitschau nachzuprüfen. Es würde ihn nur schwächen.
    Dann ging er mit schlechten Karten in dieses höllische Spiel…
    Immerhin ahnte Seleno bestimmt, daß hier noch etwas zu erledigen war. Warum sonst hätte er sich in der Nacht beim Cottage herumtreiben sollen? Wenn auch außerhalb der magischen Barriere.
    Der Dämon mußte damit rechnen, daß Zamorra ihm nachstellte. Vielleicht kannte er seinen Gegner nicht, immerhin war er als scheu und zurückgezogen lebend beschrieben worden. Aber er war sicher nicht dumm. Er wußte, daß er sich einen Feind geschaffen hatte.
    Vorsichtshalber hatte Zamorra sich mit einigen magischen Utensilien ausgerüstet, um dem Dämon, über den er so wenig wußte, nicht völlig unvorbereitet gegenüberzustehen. Auf das Amulett allein wollte er sich nicht verlassen.
    Möbius strebte sofort dem Jaguar zu. Einladend hielt er Zamorra die Beifahrertür auf.
    Aber der Dämonenjäger schüttelte den Kopf. Die vielleicht hundert oder wenig mehr Meter bis zu der Stelle, an der Nicole entführt worden war, konnte er locker zu Fuß zurücklegen.
    Möbius rollte mit der Limousine im Schrittempo neben ihm her. Obgleich der Wagen im Gegensatz zu Zamorras Auto die hier übliche Rechtslenkung hatte, fuhr Möbius auf der rechten Wegseite, als befände er sich nicht in England, sondern auf dem Kontinent.
    Au weia, dachte Zamorra. Hoffentlich hat er das nicht auch bei seinen ›Probefahrten‹ mit meinem Wagen gemacht…
    Schließlich hatte Zamorra die fragliche Stelle erreicht. Mit dem Amulett versuchte er sie zu sondieren.
    Inzwischen stand auch der Mond am Himmel. Zwar noch tief, und es war nicht völlig dunkel, aber man konnte es durchaus schon beginnende Nacht nennen.
    Ein ganz schwacher, kaum wahrnehmbarer Hauch von Magie fand sich noch. Aber damit ließ sich kaum noch etwas anfangen. Um daraus Rückschlüsse auf die Stärke des Dämons zu schließen, reichte die Restaura bei weitem nicht aus.
    Nun gut - Zamorra wagte den Versuch, zwei Schritte neben sich zu treten und damit in eine andere Welt zu wechseln.
    Gespannt sah ihm Möbius zu.
    »Wann geht’s denn endlich los?« fragte er nach einer Weile.
    Zamorra seufzte. »Es ist kein körperlicher Schritt«, erklärte er geduldig. »Es ist ein Schritt des Geistes.«
    »Hm…«, machte der ›alte Eisenfresser‹.
    Nach einer Weile gab Zamorra es auf. Er schaffte es nicht, diese geistigen Schritte aus sich heraus zu tun. Irgendwie wollte es nicht richtig funktionieren, ohne daß Zamorra jedoch sagen konnte, woran das lag.
    Er ging auf den Wagen zu. »Hat keinen Sinn«, gestand er.
    »Hier klappt es nicht.«
    »Also fahren wir nach
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