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0611 - Der Mondschein-Teufel

0611 - Der Mondschein-Teufel

Titel: 0611 - Der Mondschein-Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Transportweges.«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Nun ja, London liegt nicht gerade vor Ihrer Haustür, Sir.«
    Zamorra sah Möbius stirnrunzelnd an.
    »Ich habe die Londoner Niederlassung genommen. Da haben unsere Leute den wachsamen Daumen drauf.«
    »Wachsamer Daumen, soso«, murmelte Zamorra, der diese Formulierung auch noch nie gehört hatte. »Ersatzweise ein dickes Auge, wie? Bei aller Freundschaft, Stephan, nächstens informierst du mich bitte vorher über solche Hilfsaktionen, ja?«
    »Wenn genug Zeit bleibt. Aber du bist ja sofort nach Frankreich gegangen und…« Möbius verstummte, weil die beiden Overallträger große Augen und spitze Ohren bekamen.
    Möbius verteilte ein großzügiges Trinkgeld.
    »Wie gehst du jetzt weiter vor?« wollte er wissen, als die Männer mit dem Mercedes auf dem Transportanhänger fort waren. »Immerhin müssen wir deine Gefährtin finden und retten. Ich schlage vor, daß wir uns dieses Haus in Broadwindsor noch einmal etwas genauer ansehen.«
    »Und noch mal Krach mit der Polizei riskieren?« Zamorra atmete tief durch. »Du hast einen Vogel, Stephan. Nicole ist hier verschwunden. Seleno kann also überall zuschlagen und überall ein Tor öffnen, das in seine Welt führt.«
    »Zwei Schritte neben sich treten«, erinnerte sich Möbius.
    »Hast du das etwa vor? Jetzt, bei Tageslicht, wirst du ohnehin nicht viel erreichen können«, überlegte er dann. »Was haben wir erfahren? Ein relativ scheuer Dämon, der einer anderen Dimension entstammt und dabei ist, sich eine eigene Welt im Mondlicht zurechtzuzimmern , so steht es in dem Buch, nicht wahr? Wann scheint das Mondlicht? Nachts! Wann hast du einen Hauch von Magie bemerkt? Bei Nacht! Wann hast du nichts finden können? Gestern und heute bei Tage! Zamorra, tagsüber gibt es keinen Weg in Selenos Welt! Das funktioniert nur bei Dunkelheit, vielleicht sogar nur, wenn der Mond scheint!«
    »Was in England recht selten der Fall ist«, sagte Zamorra sarkastisch. »Bei dem permanent schlechten Wetter und dem Nebel und Regen, da dürfte der Mond doch ständig hinter den Wolken hängen«
    »Also, das mit dem schlechten Wetter ist ein bösartiges Gerücht«, widersprach Möbius. »Du erlebst ja gerade selbst eine sommerliche Schönwetter-Periode, und…«
    »Sankt Petrus zieht gerade seine Alibi-Veranstaltung für dieses Jahrtausend durch.« Zamorra grinste in mildem Spott.
    »Typische Vorurteile von euch Franzosen«, brummte Möbius. »Du mußt England und die Engländer kennenlernen, um sie und ihr Land zu verstehen. Sie haben nicht umsonst ein Sprichwort, das sagt: Gott ist Engländer.«
    »Gott wohnt in Frankreich«, widersprach Zamorra. »Übrigens - die Amerikaner behaupten, Amerika sei Gottes eigenes Land. Vielleicht sollten wir den Herrn der himmlischen Heerscharen deshalb aus unserer Diskussion ’rauslassen. Zurück zum Mond, in der Hinsicht hast du vielleicht recht. Du meinst, ich sollte bis zum Einbruch der Dunkelheit warten?«
    »Wir sollten zumindest bis zum Mondaufgang warten. Der ist ja nicht immer mit der Abenddämmerung identisch. Ich kann ja mal nachschlagen, wann er heute an den Himmel kriecht.«
    Zamorra nickte nachdenklich. An der Sache war was dran.
    Mondlicht und Magie… Vielleicht war dieser Seleno tatsächlich nur bei Dunkelheit, beziehungsweise Mondlicht, feststellbar oder erreichbar!
    Das bedeutete zwar erneutes Warten, aber dann hatte Zamorra auch Zeit, sich vorzubereiten.
    Trotzdem versuchte er es jetzt schon, zwei Schritte neben sich zu treten, um Selenos Welt zu erreichen.
    Es gelang ihm nicht.
    »Noch nicht«, sagte Möbius grinsend. »Aber warte nur ab, Seleno - wenn’s dunkel wird, holt dich der Professor…«
    ***
    Es tat weh. Janet hatte mit der Hand Nicoles Arm umfassen wollen und drang statt dessen in ihn ein.
    Unwillkürlich schrie Nicole auf.
    Aber auch Janet, die sofort zurücksprang.
    Irgendwie wurde Nicole dabei mitgerissen, weil sich die Hand der anderen Frau nicht so schnell aus ihrem Arm lösen konnte. Nicole stürzte.
    Endlich löste sich Janets Hand, und Janet, die mit Nicole zu Fall gekommen war, rollte sich zur Seite und kam wieder auf die Beine.
    Entsetzt starrte sie ihre Hand an, dann Nicole - ihre Augen waren weit aufgerissen, und ihr Gesicht erschien Nicole im Mondlicht noch bleicher als zuvor.
    Nicole selbst tastete nach der Stelle, wo Janet sie berührt hatte.
    Der Schmerz war im gleichen Moment verschwunden, als Janets Hand nicht mehr in Nicoles Arm gesteckt hatte!
    Janet starrte sie
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