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0611 - Brennpunkt Medo-Center

Titel: 0611 - Brennpunkt Medo-Center
Autoren: Unbekannt
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nicht mehr helfen. Außerdem bin ich halb tot vor Erschöpfung. Ich, melde mich wieder, wenn ich ausgeschlafen habe. Würde ich weiterarbeiten, dann müßte man mich wegbringen, und das möchte ich vermeiden."
    „Einverstanden!" sagte der Ara. „Die drei Mutanten haben sich inzwischen eingefunden. Sie sind bei Atlan in der Administration."
    „Gut."
    Sie verabschiedeten sich voneinander, und McDrollyn ging zu seinem Gleiter und hoffte, daß das Haus, in dem er wohnte, nicht gerade die schwersten Zerstörungen erlitten hatte.
    Auf seinem Weg dorthin sah er, was die Detonationen angerichtet hatten.
     
    *
     
    Als er von der Schnellpiste abbog natürlich funktionierten auch die Leitimpulse nicht, da offensichtlich irgendwo in der Überwachungsanlage einige Gramm Howalgonium detoniert oder ein Hyperkraftblock in die Luft geflogen war, sah er das erste landende Raumschiff. Es war ein Riese der terranischen Raumflotte, offensichtlich mit vielen nicht angesteckten Menschen bemannt oder mit solchen, die schnell genug hatten flüchten können.
    „Atlan läßt also wieder landen. Tahun wird vermutlich trotzdem geräumt werden. Vermutlich braucht er das Schiff oder die Mannschaft!" überlegte Ravengh. Er steuerte den Gleiter mit der Hand an Fabriken vorbei, deren Energiekuppeln aufgerissen waren. Teilweise bedeckten Trümmer die Fahrbahn. Schwere und überschwere Lastengleiter standen mit rauchenden Maschinenhäusern auf der Fahrbahn und behinderten den langsam wieder zunehmenden Verkehr.
    „Es muß Millionen kleiner und großer Explosionen gegeben haben!" stöhnte Ravengh auf.
    Auch dieser Aspekt der Lage trug dazu bei, daß er sich, je näher er seinem Wohnhaus kam, mehr und mehr zerschlagen fühlte.
    Er dachte: Der Erreger ist sichtbar gemacht worden. Um ihn bekämpfen zu können, muß man ihn kennen und seine Reaktionen anhand vieler Experimente testen. Das wiederum setzte voraus, daß man ihn auch auf anderen Welten erst einmal sichtbar machen mußte.
    Falls sie nicht gewarnt waren, wurden dann auch die anderen Planeten durch den gleichen Effekt wie Tahun zerstört oder zumindest schwer in Mitleidenschaft gezogen. Es breitete sich also nicht nur der Erreger über die Galaxis aus, sondern in seinem Gefolge, weil man ihn mit allen Mitteln zu bekämpfen hatte, auch die Verwüstungen, die dabei notgedrungen erzeugt werden mußten. Hatte Atlan diesen Gedanken auch schon durchdacht?
    Ravengh zuckte die Schultern.
    Er mußte warten, weil vier riesige Straßenreinigungsmaschinen vollrobotisch vor ihm eine der vielen Kreuzungen säuberten.
    Sie schoben einen gewaltigen Wall aus Mauerwerk und zerfetztem Plastik, aus Glasscherben vor sich her.
    Diese und ähnliche Szenen waren in der nächsten Zeit an der Tagesordnung. Die breite Straße, in die er kurz darauf einbiegen konnte, war wie ausgestorben.
    Die Katastrophe war erloschen.
    Jetzt begannen die Abwehrmaßnahmen der unmittelbaren Folgen: Menschen und Tiere waren getötet worden. Leitungen und Versorgungssysteme waren zusammengebrochen.
    Ratlosigkeit breitete sich überall aus. McDrollyn hielt den Gleiter an und blickte an der Fassade des Hauses hinauf.
    Nichts Auffallendes. Einige Fenster waren hinausgedrückt worden, Feuerlöschrobots kamen aus einem Keller, einige Gleiter standen auf dem Rasen. Verletzte wurden verladen. Es roch nach nasser Asche.
    „Ich kann es immerhin versuchen!" meinte er, stieg aus und ging auf den Eingang des Hauses zu.
    Nach dreißig Metern wurde er aufgehalten, ein Polizeisergeant trat auf ihn zu und sagte: „Sie wohnen hier?" .
    McDrollyn ahnte, was kommen würde und zog seinen Dienstausweis, der ihn als Angehörigen einer Spezialgruppe auswies.
    „Ja."
    „In diesem Haus hat es zahlreiche Verletzte und Tote gegeben.
    Sie liegen in ihren Wohnungen. Ich muß einen freiwilligen Versorgungsdienst organisieren."
    Ravengh lächelte schmerzlich.
    „Junger Freund", meinte er dann. „Ich habe seit dreißig Stunden ununterbrochen gearbeitet. Ich schlage Ihnen einen fairen Kompromiß vor!"
    Das Gesicht des jüngeren Mannes wurde ärgerlich und abweisend.
    „Sie wollen sich nicht drücken?"
    „Nein", erwiderte Ravengh. „Ich werde jetzt in meine Wohnung klettern, denn der Lift ist sicher ausgefallen. Dort schlafe ich mindestens acht Stunden, und dann werde ich hier einen Versorgungsdienst aufbauen. Das heißt, wenn Lordadmiral Atlan mich nicht braucht."
    „Das ändert die Sachlage."
    „Das meine ich auch."
    „Die Zentrale, die wir eben
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