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0611 - Brennpunkt Medo-Center

Titel: 0611 - Brennpunkt Medo-Center
Autoren: Unbekannt
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Vorkammern geführt. Sie betraten die Kuppel und sahen sich um. Der technische Leiter trat auf sie zu und begrüßte sie.
    „In einer halben Stunde wird der letzte Versuch unternommen", sagte er. „Wir haben inzwischen verschiedene Teilerfolge gehabt.
    Wollen Sie sich ansehen, was wir gefunden haben?"
    Der Ara nickte, er ahnte, daß sie an der Schwelle eines Geheimnisses standen. Die Teilerfolge legten diese Annahme nahe.
    „Der Erreger hat sich bereits gezeigt?" fragte Atlan. Ravengh sagte nichts und dachte daran, wie leicht es wäre, jetzt und hier einzubrechen und die neuen Daten zu stehlen.
    „Ja. In Teilen, und zwar in höchst unvollständigen Teilen.
    Es ist ein Hochenergievirus. Akzeptieren Sie diese Bezeichnung, denn uns fällt nichts Entsprechenderes ein: „Natürlich."
    „Was haben Sie weiter herausgefunden?"
    Der Leiter faßte, während auf einem Bildschirm die bisherigen Ergebnisse gezeigt wurden, zusammen.
    Es ist völlig klar, daß die MARCO POLO und Rhodan höchstpersönlich, natürlich auch Sie, Lordadmiral, die Paraenergetische Virusseuche in die Milchstraße eingeschleppt haben."
    Atlan senkte den Kopf und murmelte düster: „Und mit jeder Fernsehansprache haben wir zahllose Lebewesen infiziert. Viele davon mehrfach, obwohl das jetzt auch unwichtig geworden ist."
    „Richtig. Wir haben ermittelt, daß die direkte Krankheitsübertragung von Mensch zu Mensch, oder von Lebewesen zu Lebewesen, durch die paraenergetischen Energieschwingungen erfolgt. Sie sind bei jedem denkenden und intelligenten Lebewesen vorhanden.
    Die Gehirne strahlen auf diesem Weg einen winzigen Betrag aus.
    Ein einzelner, einziger Terraner ist theoretisch in der Lage, falls sein Gehirn infiziert ist, einen ganzen Planeten zu verseuchen.
    Die geringen Paraenergien, mit denen der Verstand arbeitet, übertragen den Erreger."
    Der Ara hatte das alles zum Teil gewußt, zum größeren Teil geahnt. Seine Rechenanlagen hatten diese Schlüsse als Ergebnisse ihrer Tätigkeit ausgeworfen.
    „Der Erreger", sagte er leise und bedauernd, „ist gefährlich.
    Alle Kraftmaschinen, die mit fünfdimensionalen Bausteinen arbeiten, übertragen ihn. Natürlich ist es bevorzugt der Hyperraumfunk."
    Die Robotstimme meldete: „Zeit minus neun Minuten."
    „Gehen wir hinüber. Dort ist ein Pult für Sie vorbereitet.
    Sollten Sie etwas mit der Administration zu besprechen haben, dann können Sie dies tun, ein Sendekanal ist hergestellt."
    Atlan wandte sich von dem Bildschirm ab.
    Was er bisher gesehen hatte, waren nichts als Fragmente gewesen. Sichtbar gemachte Strukturen aus einer Welt, die ein menschlicher Verstand nicht ohne weiteres betreten und verstehen konnte. Fremdartige Linien und Teile eines offensichtlich kreisförmigen oder kugelartigen Erregers, in millionenfacher Vergrößerung sichtbar gemacht. Aber der Umstand, daß man ihn sah, machte den Erreger nicht weniger gefährlich, denn vom Anblicken allein konnte man nicht auf ein Gegenmittel schließen.
    „Ja", sagte der Arkonide niedergedrückt. Selbst in ihm wütete der Erreger. Seit seiner Ankunft auf Tahun hatte er sich eisern zusammengenommen und gegen die Krankheit gerungen.
    Er fühlte, wie sein Widerstand langsam erlahmte. Aber noch hielt er es aus.
    Er drehte den Kopf und erblickte einen Bekannten aus der Administration.
    „Wie haben Sie - die Zustände im Griff?" fragte er. „Neuigkeiten von Terra eingetroffen?"
    Der Mann nickte und verzog sein faltiges Gesicht zu einem flüchtigen Ausdruck des Optimismus.
    „Keine Neuigkeiten. Hier auf Tahun herrscht ein labiles Gleichgewicht. Die geringste Störung kann es erschüttern."
    „Ich verstehe", sagte Atlan. „Unter Umständen haben wir jetzt in wenigen Minuten Glück und sehen zum erstenmal den Erreger der Seuche. Bleiben Sie am Gerät?"
    Der andere nickte und deutete nach links.
    „Selbstverständlich. Inzwischen haben sich hier eine Menge Zuschauer eingefunden. Sie wollen den historischen Augenblick miterleben" Die Robotstimme: „Zeit minus eine Minute. Achtung...
    Atlan drehte seinen Sessel, wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit dem Ara und blickte hinüber auf die riesigen Testbildschirme. Wieder begann die Automatik zu arbeiten. Unter der Kuppel schwoll das Brummen an. Keiner wagte etwas zu sagen, niemand rührte sich.
    Dann ging ein peitschender Knall durch die Anlage. Die Energie war freigegeben worden. Bei der Anwendung des Balpirol-Hyperdimbeschleunigers entstand für kurze Zeit eine Instabilität des
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