Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0611 - Brennpunkt Medo-Center

Titel: 0611 - Brennpunkt Medo-Center
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
fünfdimensionalen Energiegehaltes innerhalb des winzigen Erregers. Dann erschien das Bild auf den Schirmen.
    Jemand keuchte auf: „Da ist der Erreger!"
    Auf einem Bildschirm, größer als neun Quadratmeter, stabilisierte sich das Bild des Erregers, das über das Sextagonium-Gitter sichtbar gemacht werden konnte. Aus der Schwärze des Hintergrundes erschien die Form, dreidimensional und in mehreren intensiven Farben schillernd. Der Erreger schien instabil zu sein, denn er veränderte langsam seine Form.
    Als das Bild einen Augenblick ruhig war, ertönten ein paar kleine Explosionen.
    Von draußen aus der Schleuse schrie jemand: „Die Testgeräte explodieren!".
    Der Ara schrie gellend auf: „Die Hypergeräte reagieren! Sie explodieren!"
    Das Feld breitete sich offensichtlich langsam, aber kugelförmig aus. Zunächst erfolgten im nahen Umkreis und innerhalb der Kuppel.. eine Serie scharfer, hallender Detonationen. Atlan fuhr zurück, wandte den Kopf dem Interkomschirm zu und rief: „Haben Sie verstanden? Alle Raumschiffe sofort starten!
    Die Hyperantriebe reagieren!"
    Die kleinen Hypersender, die nahe der Kuppel in Betrieb waren, lösten sich in schweren Explosionen auf.. Die Sendungen wurden jäh unterbrochen. Die neue Erkenntnis wischte die Müdigkeit der mehr als fünfzig Menschen hier mit einem Schlag weg. Sie verstanden, worum es ging.
    „Räumt die Kuppel!" donnerte Ravenghs Stimme auf! „Ins Freie hinaus! Es gibt nicht nur Hyperantriebe auf Tahun!"
    Eine Massenflucht setzte ein. Jemand drückte den Alarmknopf.
    Daraufhin schalteten sich die Robotgeräte ein und fuhren die Energie zurück, ließen Notausgänge aufgleiten und aktivierten die Sicherheits- und Löschsysteme. Als Atlan, den Ara um die mageren Schultern gefaßt, auf die leere Fläche rund um die Kuppel hinausrannte, traf ihn der Explosionsdruck. Der planetare Hypersender war detoniert. Blätter und abgerissene Äste wirbelten durch die Luft. Am Horizont stieg langsam eine gewaltige Explosionswolke hoch.
    Atlan schrie gegen die Sturmstöße an.
    „Hoffentlich beschränkt sich die Explosionswelle auf Tahun!"
    Zahllose Sender arbeiteten und warnten die Bevölkerung.
    Jeder, der ein Gerät in der Nähe hatte, das mit Hyperenergie-Bausteinen betrieben wurde, warf es weg oder rannte um sein Leben. Trotzdem würde diese Reaktion eine Menge Opfer fordern.
    Wieder bebte der Boden.
    Die ersten Raumschiffe starteten mit donnernden Partikeltriebwerken und mit auf Vollast gefahrenen Maschinen.
    Sie waren weit entfernt und schienen noch eine Chance zu haben. Überall rannten Menschen ins Freie. Ein schwerer Gleiter, der eine Robotkolonne zur Arbeit beförderte, flog keine zweihundert Meter weit entfernt donnernd in die Luft.
    Metallsplitter erfüllten sekundenlang heulend und kreischend die Luft.
    Dazwischen immer wieder die schnellen, kleinen Detonationen von weniger energiereichen Geräten. Je größer der Kreis wurde, in dessen absolutem Zentrum die Kuppel stand, desto ruhiger wurde es, aber diese Art Ruhe war alles andere als beruhigend.
    Jedes Gramm Howalgonium und jedes Gerät, das auf Tahun mittels Hyperenergie betrieben wurde, löste sich in Flammen und ungeheuren Entladungen auf. Der Planet wurde geschüttelt und verwüstet. In zahllosen Labors, in denen hochspezialisierte und namenlos teure Maschinen standen, brachen nach den Explosionen Brände aus. An allen Enden stiegen schräge, schwarze Rauchsäulen in die Luft, in den Mittagshimmel Tahuns.
    Wer immer konnte, verließ den Planeten.
    Es waren zu wenige.
    Atlan sagte: „Ich muß die Maßnahmen koordinieren. Ich bin in der Administration zu finden."
    Ravengh blickte den Ara an, aber der Mediziner schüttelte den Kopf.
    „Ich kümmere mich um die Universität!" sagte er. „Da unser Hypersender außer Betrieb ist, werden wir lange keine Daten mehr bekommen. Ich werde versuchen, mir diesen Erreger etwas näher anzusehen."
    Der Ara schien sehr schnell begriffen zu haben. Er fügte sich in das Unvermeidliche und kompensierte sein Erschrecken und seine Sorge dadurch, daß er in seine verwüsteten Laboratorien zurückkehrte und versuchte, etwas Sinnvolles zu tun.
    „Gut. Wir werden uns sprechen können, wenn wir es für nötig erachten. Helfen Sie Krogh, Ravengh?"
    „Selbstverständlich, Sir."
    Sie trennten sich.
    Während schlagartig die Arbeit von Tausenden Wissenschaftlern unmöglich gemacht worden war, da sie keinerlei Geräte mehr besaßen, mit denen sie noch hätten Untersuchungen vornehmen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher