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0611 - Brennpunkt Medo-Center

Titel: 0611 - Brennpunkt Medo-Center
Autoren: Unbekannt
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nicht begriffen zu haben, daß sie ein Teil des Lebens in der Galaxis waren und ebenfalls ein Teil des Sterbens sein würden.
    Die Zwischenfälle, von denen Television und Radio berichteten, häuften sich. Versuche von Entführungen und solche Aktionen, die darauf abzielten, Forschungsergebnisse zu bekommen, häuften sich und vergrößerten das Chaos und den Schaden auf dem Planeten Tahun.
    Wären die Akonen gekommen und hätten darum gebeten, ihnen zu helfen - man hätte sie freudig begrüßt und mit ihnen Ergebnisse ausgetauscht. So aber versuchten sie, mit Gewalt der Menschen und der Ergebnisse habhaft zu werden, und innerhalb der Masse der Hilfesuchenden auf diesem medizinischbiologischen Forschungsplaneten häuften sich Zwischenfälle, gab es Bewußtlose und Verletzte, Tote und Gefangene. Dies war das Chaos, das sie alle fürchteten.
    „Zeit minus neun Minuten."
    „Alles ist bereit."
    „Rückzählung beginnt in vier Minuten!"
    „Verstanden!"
    „Sextagoniumgitter bereit?"
    „Bereit!"
    Niemand wagte etwas zu sagen. Die Anspannung der Nerven und die Erwartung hielt das halbe Hundert Personen, die hier warteten, .in ihrem Bann. Überenergetische Bestandteile des fünfdimensionalen Raumes, also auch dieses „abstrakte Virus", würden in wenigen Minuten beschleunigt werden und in dem Sextagonium-Gitter angemessen und, wenn man viel Glück hatte, auch sichtbar gemacht werden. Aber man rechnete hier mit rund hundert verschiedenen Versuchen, denn es ließ sich auf andere Weise nicht ermitteln, wo sich der Erreger befand.
    „Noch fünf Minuten."
    „Noch vier Minuten."
    „Noch drei..."
    Hundertachtzig Sekunden trennten sie noch vom ersten Versuch. Die Zeit schien plötzlich stillzustehen. Niemand hatte mehr eine Verbindung zur Außenwelt, in der normale oder hysterisch ungesteuerte Prozesse abliefen. Niemand merkte auch, daß die Sonne aufgegangen und ein neuer Tag angebrochen war. Der neue Tag besaß keinerlei Symbolcharakter. Er war keine Scheidelinie, sondern würde alles nur noch in einem schlimmeren Licht erscheinen lassen. Sie warteten weiter, bis der Komputer die Steuerung des Beschleunigers übernahm. Mit diesen rund fünfzig Menschen warteten Milliarden anderer Menschen, bewußt und meistenteils unbewußt, auf ein Ergebnis. Und genau das ließ die Wartenden verstummen.
    Ihre Gedanken waren düster und hoffnungslos.
    „Noch neunzig Sekunden..."
    „Achtzig..."
    „Fünfzig."
    Einer der Wissenschafter hatte einen Gedanken, der zu flüchtig war, als daß er ihn hätte festhalten und durchdenken können. Es ging um die fünfdimensionale Energie, dachte er, aber er brachte seine Überlegungen nicht zum Ende. Er ahnte wohl, daß dieser Versuch verschiedene Resultate haben konnte, aber er kam nicht mehr dazu, etwas einzuwenden. Der erste Versuch lief.
    „Zehn Sekunden!"
    „Acht...sechs...vier..."
    Dann wurde die Energie freigegeben. Die überenergetischen Bestandteile des ersten Präparats wurden beschleunigt, rasten durch das Gerät und wurden schließlich vom Gitter angemessen.
    Die Schirme waren aufgeflammt.
    Sie zeigten NICHTS.
    „Der erste Versuch. Kein Ergebnis. Dieses Präparat war offensichtlich nicht der Träger des gesuchten Erregers!"
    Das wiederholte sich.
    Immer wieder wechselte eine Automatik die Präparate aus.
    Die Anordnung war narrensicher und würde Ergebnisse erbringen, falls etwas vorhanden war. Etwas? Was eigentlich?
    „Erster Versuch negativ."
    „Starten Sie den zweiten Versuch."
    Das Ergebnis war ebenfalls gleich Null.
    „Der dritte Versuch!"
    Wieder schleuderten die Energien die unsichtbaren Bestandteile eines übergeordneten Raumes durch das Gerät. Die Schirme flammten auf und blieben weiß. Nichts zeichnete sich auf ihnen ab. Nicht einmal die Spur eines Erregers.
    „Vierter Versuch."
    Die Zeit verstrich. Die Hochenergiefusionsmeiler liefen ununterbrochen und erzeugten gewaltige Mengen von Energie.
    Die Robothände und Maschinenfinger wechselten ein Präparat gegen das nächste aus. Testwiederholungen lösten einander ab.
    „Der zwölfte Versuch."
    „Versuch negativ."
    Verzweiflung breitete sich unter den anwesenden Beobachtern aus. Niemand dachte daran, daß eigentlich Dr. Moinsh Krogh zusehen wollte. Niemand dachte an Schlaf, an Durst oder Hunger. Gebannt und mit schmerzenden Augen starrten die Wissenschaftler die Bildschirme an und sahen immer wieder NICHTS.
    Erst der neununddreißigste Versuch erbrachte, wenn auch unbefriedigend, den Beweis für die Richtigkeit der
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