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0611 - Brennpunkt Medo-Center

Titel: 0611 - Brennpunkt Medo-Center
Autoren: Unbekannt
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lebendige Daseinsform, die sich in kein bisher bekanntes Schema eingliedern ließ. Wie konnte, zum Beispiel, eine Art Erreger durch Hyperfunk übertragen werden?
    Fünfdimensionale Wellen als Infektionsträger?
    Aus dem Hintergrund ließ sich eine vor Müdigkeit und Erschöpfung rauh klingende Stimme vernehmen. Sie gehörte dem technischen Leiter dieser Versuchsreihe.
    „Dieser Erreger kann ganz eindeutig mit Hilfe von Hyperfunk übertragen werden. Das beweist die Geschichte des Explorers.
    Im weiteren bedeutet es, daß jede Hyperfunksendung, gleich von wem an wen sie gerichtet ist, eine Gefahr darstellt. Der Erreger macht die vielen lebenswichtigen Verbindungen in der Galaxis stumm, oder, wenn sie nicht stumm bleiben können..."
    Eine junge Frau warf abschätzend ein: „...was der Fall sein wird, denn sonst gibt es kaum eine konkurrenzfähige Möglichkeit, Informationen schnell zu vermitteln..."
    „...dann wirken sie als Infektionsmedien.
    Das ist nicht zu ändern."
    Auf diese Weise war es zur Infizierung der Frauen und Männer des Explorers gekommen, denn die Besatzung der BATRAL war Krankheitsträger. Sie waren alle ihrerseits von den Mitgliedern der demontierten USO-Station angesteckt worden. Auch wenn sie selbst immun geblieben waren (was noch höchst fraglich war), konnten sie PAD weitergeben. Genau das war geschehen.
    „Siebzig Prozent der Kapazität!" meldete eine Stimme.
    „Danke. Zeit?"
    „Minus dreißig Minuten ab jetzt."
    „Also müssen wir noch warten."
    „Richtig."
    Die ungeheuerlichste, unfaßbarste Seuche war in der Milchstraße ausgebrochen. In alldem Wirrwarr und dem Chaos, das durch das Verhalten der Erkrankten ausgelöst worden war, gab es nur einen schwachen Trost. PAD führte - bisher! - nicht zum Tod der Betroffenen. Die Inkubationszeit betrug, am Beispiel des Explorers exakt nachmeßbar, zehn bis dreizehn Tage Standardzeit.
    Man hatte wenigstens diesen exakten Wert ermitteln können, ein unbedeutender Lichtblick, aber ein gesicherter Wert. Das Summen und Brummen unterhalb der Kuppel verstärkte sich.
    Der Chefmediziner, der diesen ersten Versuch mit dem Beschleuniger beaufsichtigte, knurrte: „Seit Wochen sitzen die fähigsten Köpfe der Menschheit vor diesem Problem. Die größten Rechenzentren haben ununterbrochen gearbeitet und ihre Daten nach Tahun geliefert.
    Und was wissen wir? Es ist uns nur klar geworden, daß es sich um einen Angriff des sekundären Perry Rhodan handelt.
    Wir kennen die Berichte, die der Großadministrator nach seiner Heimkehr gegeben hat. Und wenn Sie alle meine Meinung hören wollen..."
    „Wir wollen sie hören!" sagte ein Assistent laut. Seine Worte schienen unter der Kuppel widerzuhallen.
    „...dann stelle ich eine Prognose, die uns niederschmettert.
    Die Menschheit, die sich im Laufe von Jahrhunderten über die Planeten ausgebreitet hat, wird aussterben, wenn es nicht gelingt, binnen kürzester Zeit ein Gegenmittel zu finden."
    „Was bezeichnen Sie als kürzeste Zeit ?"
    Man konnte sich vorstellen, wie der Mediziner in der Dunkelheit die Schultern zuckte, eine Geste totaler Resignation.
    „Ich weiß es nicht. Tage? Wochen?"
    „Die Ausblicke sind niederschmetternd. Es wird eine Selbstmordwelle unter den bislang Immunen geben. Damals, als der Schwarm durchzog, war es vergleichsweise harmlos, weil niemand merkte, daß er verdummte."
    Hohl erklang eine andere Stimme. Es war nicht auszumachen, wem sie, gehörte. Es waren zu viele Beobachter hier vor den Schirmen, die noch immer kein Bild zeigten, sondern auf die Endstufe des Beschleunigers geschaltet waren.
    „Die Symptome werden immer schlimmer!"
    „Das beweist die Massenpsychose, die allerorten ausbricht.
    Heim zur Erde. Oder zurück zur Urheimat. Das Chaos wird uns alle umbringen."
    Eine Lautsprecherstimme.
    „Neunzig Prozent. Zeit minus fünfzehn Minuten!"
    „Danke."
    Aras und Menschen, Kolonialterraner und Abkömmlinge fast aller neuentstandenen Sternenreiche versuchten in kaum gekannter Harmonie, den Erreger zu lokalisieren. Die Not brachte sie zusammen. Persönliche Eifersüchteleien wurden ebenso unterdrückt oder vergessen wie außenpolitische Unterschiede.
    Zum erstenmal schien der Homo sapiens stellaris begriffen zu haben, daß er auf sich selbst gestellt war. Alles und alle arbeiteten zusammen.
    Die einmalige Chance bot sich, daß auch Akonen und andere Völker, die letzten Endes von den Lemurern abstammten, sich der Forschung anschließen würden. Gerade die Akonen aber schienen noch
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