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0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst
Autoren: Jason Dark
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setzen.«
    »Aber ich habe noch nie geschossen.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Die Waffe ist entsichert, die Monster sind nicht gerade klein. Wenn Sie schießen, halten Sie einfach drauf. Verfehlen können Sie die Tierchen nicht.«
    »Wie… Sie das sagen …«
    »Es gibt keine andere Chance.« Ich legte ihr die Beretta in die Hand und gab ihr noch einige Anweisungen, während ich gleichzeitig die Umgebung im Auge behielt, aber nichts entdeckte, was uns gefährlich werden konnte.
    »Wissen Sie, John, es wäre toll, wenn kein Monster käme.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Wie lange soll ich warten?«
    »Bleiben Sie möglichst in Deckung. Falls irgend etwas Außergewöhnliches passiert, müssen Sie dann selbst entscheiden, was Sie tun wollen. Alles klar?«
    »Das hoffe ich.«
    Ich sah ihr ängstliches Gesicht, strich noch einmal über ihre Wange und ließ sie stehen.
    Sehr vorsichtig bewegte ich mich weiter. Noch spürte ich nur die Wärme der Kerzen. Erst als ich mich um das Mauerende gedrückt hatte, sah ich sie.
    Es hatte sich kaum etwas verändert. Die Stunden schienen innerhalb des Stalls stehengeblieben zu sein. Noch immer strahlten die Flammen gegen die Decke, wo sie ein Muster aus Licht und Schatten gegen die dicken Balken warfen.
    Das Licht gab dem Stall ein völlig anderes Aussehen. Dieser warme Schein paßte einfach nicht in die Umgebung. Er wirkte auf mich fremd und auch nicht beruhigend, wie man es oft bei Kerzenlicht hatte. Alles war so unwirklich, als würde ich eine Filmszene durchschreiten, obwohl ich nicht dazugehörte.
    Der Mittelgang war freigelassen worden. Zu beiden Seiten standen die Kerzen, verteilten Licht und Wärme gleichmäßig und gaben mir auch die Chance, nach vorn sehen zu können, wo der mächtige Balken von der Decke stach, in den Boden gerammt war und durch menschliche Kraft sicherlich nicht herausgerissen werden konnte.
    Aus diesem Grunde hatte man ihn auch genommen, um Suko daran zu fesseln.
    Ich sah ihn, aber ich sah ihn nicht klar, denn oberhalb der Kerzenflammen waberte und zitterte die Luft. Sie sorgte dafür, daß die Umrisse verschwammen.
    Und Suko?
    Trotz der veränderten Perspektiven war mir klar, daß mit ihm etwas geschehen sein mußte. Sein Körper war mit den Stricken an dem Balken festgebunden. Der Kopf nicht. Er war nach vorn gesunken.
    Das war ungewöhnlich…
    Ich bekam einen trockenen Hals. Es lag nicht allein an der warmen, fast schon heißen Luft. Irgend etwas stimmte hier nicht. Weshalb hatten unsere Gegner Suko allein gelassen? Waren sie ihrer Sache dermaßen sicher, oder sollte Suko ein Lockvogel für mich sein?
    Noch eine andere Möglichkeit konnte eintreffen, obwohl ich an die nicht denken wollte. Ob Suko atmete oder nicht, war aus dieser Distanz nicht zu erkennen. Er konnte auch tot sein. So etwas traute ich den Kerlen zu. Da brauchten sie sich nicht auf die Damions zu verlassen.
    Von ihnen entdeckte ich auch nichts. Daß sie unter anderem auch hier ihr Reich besaßen, konnte ich riechen. Der eklige Modergestank war einfach nicht zu vertreiben. Er hing wie dünne Fahnen zwischen den Wänden des Stalls und schwebte auch über den Kerzenflammen.
    Auf meiner Stirn hatte sich der Schweiß zu kleinen Perlen gesammelt. Ich horchte in mich hinein, denn ich war es gewohnt, auf meine innere Stimme zu hören.
    Diesmal blieb sie still. Keine direkte Warnung erreichte mich. Die gesamte Szene wirkte wie eine konkrete Malerei, obgleich sie mir persönlich abstrakt vorkam.
    Sogar die Luke, aus der ein Damion seinen Weg ins Freie gefunden hatte, war wieder geschlossen.
    Ich senkte meinen Blick der Luke entgegen und überlegte, ob ich sie öffnen sollte. Dann fiel mir etwas anderes ein. Es war riskant, aber ich wollte das Risiko eingehen.
    Beim Vorgehen streifte ich die Kette über den Kopf. An ihr baumelte das Kreuz. Beides zusammen legte ich auf die Luke. So war dieser Weg für die Damions versperrt.
    Nur mit dem silbernen Dolch bewaffnet bewegte ich mich durch die warme Zone auf den Pfosten zu, an dem Suko gefesselt war. Je näher ich an ihn herankam, um so mehr manifestierte sich mein erster Eindruck. In seinen Gliedern befand sich keine Kraft mehr. Man mußte ihn ins Reich der Bewußtlosigkeit geschickt oder getötet haben.
    An die letzte Möglichkeit wollte ich nicht denken, blieb aber vorsichtig, trotz meiner Eile.
    Rechts und links tat sich nichts. Dort standen nur die brennenden Kerzen. Außerdem reichten die Lücken zwischen ihnen nicht aus.
    Dort konnte sich
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