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0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst
Autoren: Jason Dark
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niemand verbergen.
    Einen Schritt vor Suko blieb ich stehen. Zwischen uns waberte die heiße Kerzenluft. Auch das Gesicht wurde vom rötlichen Schein gestreift und hatte einen fremden Ausdruck bekommen. Auf seinen Wangen tanzten hektische, rote Flecken.
    Ich berührte ihn.
    Nein, er war nicht tot. Man hatte ihn tatsächlich nur ins Reich der Träume geschickt. Über dem linken Ohr sah ich einen roten Streifen.
    Dort war die Haut aufgeplatzt.
    Die Zeit war günstig, um meinen Freund zu befreien. Ich schaute zurück, hinter mir waberte nur das Kerzenlicht, einen Gegner entdeckte ich nicht, glaubte aber, von draußen etwas zu vernehmen, das sich wie ein Schuß angehört hatte und dachte natürlich sofort an Bill Conolly.
    Die Zeit drängte.
    Ich holte den Dolch hervor, um die Stricke zu zersäbeln, als ich beim Aufrichten erstarrte.
    Trotz meiner Vorsicht hatte man mich reingelegt. Hinter dem breiten Balken hatte jemand gelauert. Ich sah von ihm nur die Arme, die schlangengleich rechts und links des Balkens hervorgekrochen waren.
    Leider nicht ohne Waffe, denn eine Hand umspannte Sukos Beretta, deren Mündung der Kerl seitlich in das dünne Fleisch des Halses drückte und dabei widerlich kicherte…
    ***
    Es sah so aus, als hätte Bills Porsche einen Buckel bekommen. Unbeweglich hockte die Kreatur auf dem Dach. Sie besaß einen runden Rücken, der zum Kopf hin flach abfiel, damit der Schädel in seiner Häßlichkeit wie ein Rohr vorstehen konnte.
    Vorn bestand der Schädel fast nur aus Maul, in dem sich eine dicke Zunge bewegte. Darüber leuchteten zwei gelbe Augen voller Gier, und die Krallen der Pfoten hatten sich regelrecht auf dem Dach des Fahrzeugs festgebissen.
    Bill Conolly sah einen solchen Damion zum erstenmal vor sich. Er kannte ihn bisher nur aus Beschreibungen seines Freundes John und mußte sich eingestehen, daß der Geisterjäger nicht übertrieben hatte.
    Dieses Geschöpf konnte nur in der Hölle oder einem ähnlichen Gebiet geboren sein. Es paßte einfach nicht in diese Welt, wobei es zudem noch einen Gestank absonderte, der Bill stark zusetzte.
    Durch den Körper des Monstrums lief ein Zittern, und Bill hörte auch das Kratzen der Krallen auf dem Lack.
    Dann stieß es sich ab!
    Wie ein gewaltiger Klumpen segelte es durch die Luft und mit erschreckend hoher Geschwindigkeit auf den Reporter zu, der zwar hätte wegtauchen können, aber auf dem Fleck stehenblieb und nur den rechten Arm in die Höhe riß.
    Er feuerte.
    Der Damion schien in das blaßblaue Mündungsfeuer hineinzuspringen. Bill wußte, daß er das Monstrum nicht verfehlt hatte. Die Kugel schien es mitten im Sprung zu stoppen, ein Glück für den Reporter, sonst hätten ihn die scharfen Krallen noch erwischt.
    Er hatte sich zwangsläufig auf das Wesen konzentrieren müssen und den beiden Typen weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Als er sah, daß von dem Damion keine Gefahr drohte und er herumkreisen wollte, war es bereits zu spät.
    Swane, der kompakte Typ mit dem Stirnband, war auf ihn zugehechtet und hatte sich an seinen Beinen festgekrallt. Dabei schrie er nach Otis, der sich natürlich in Bewegung setzte. Zu zweit wollten sie Bill Conolly fertigmachen.
    Das sah der Reporter im Fallen. Wie hart der Boden war, merkte er beim Aufprall. Er schoß trotzdem noch, und Otis sprang in Deckung, als die Kugel ziemlich nah an ihm vorbeisirrte.
    Aber Swane klammerte sich fest.
    Bill trat zu. Er hörte seinen Gegner keuchen, sah ihn als Schatten und bekam auch mit, wie er mit der Linken ausholte, weil er mit der Rechten Bills Bein umklammert hielt.
    Die Hand war nicht leer. Etwas Helles funkelte darin, ein Messer oder ähnliches.
    Bill schoß über seinen Körper hinweg, hatte auf die Schulter gezielt und hörte Swanes Schrei, als das Geschoß ihn auch in der Schulter erwischte und ihn herumwirbelte.
    Er kippte zur Seite, wälzte sich auf dem Boden, während Bill aufsprang und zu seinem Wagen lief. Er sprang dabei über die Pfütze hinweg, die sich dunkel und als stinkende Lache ausgebreitet hatte, denn so verging der Damion.
    Der Porsche gab ihm Deckung. Bill rechnete damit, daß dieser Otis sich ebenfalls bewaffnen würde, doch er sah ihn zunächst nicht. Bill reagierte eiskalt. Er öffnete die Fahrertür und schlängelte sich in den Porsche hinein.
    Dann schaltete er die Scheinwerfer ein!
    Das Fahrzeug stand günstig. Er schleuderte sein bleiches Licht gegen das Haus und dessen Eingang, der sich sehr deutlich als großes Rechteck innerhalb der bleichen
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