Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

Titel: 0600 - Die Fee und die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zur Seite, zur Decke oder in das Gesicht des Gefesselten.
    »Na?«
    Kalem hob die Schultern. Dabei ließ er sein Messer verschwinden.
    Ein Zeichen, daß Suko nicht sein Problem war und er den Gefangenen Ted Spider überlassen wollte.
    Diana hob die Schultern. »Du hast viele Möglichkeiten durchforstet«, sagte sie, »aber eine hast du vergessen.«
    »Ach ja? Und welche bitte?«
    »Vielleicht ist er ein Bulle!«
    Von einer Sekunde zur anderen bekam Spider einen stieren Blick.
    Wenn der Glatzkopf das Wort Bulle hörte, reagierte er allergisch.
    Auf der Kopfhaut bildete sich ein sichtbarer Schauer. »Ein… ein Bulle«, flüsterte er, »ein Bulle – ach wie schön, wie wunderschön. Zu schön, um wahr zu sein. Bullen sind meine allerliebsten Freunde. Ich liebe sie, ich bin ihnen so dankbar, sie sind einfach phantastisch. Ich könnte sie immer küssen und sie gleichzeitig abknallen.« Er gab einen Schrei, als er herumfuhr. »Bist du ein Bulle, Chink?«
    Suko blieb ruhig. »Sehe ich so aus? Sieht so ein Bulle aus? Ich glaube, bei dir ist einiges verkehrt gelaufen.«
    »J… ähm nein.«
    »Komm schon, Meister. Ich bin kein Bulle. Man hat mich hier überrascht, das ist alles.«
    »Und was wolltest du hier im Wald?«
    »Brombeeren suchen.«
    Wieder schrie Spider. Er fühlte sich auf den Arm genommen und ärgerte sich darüber, daß der Gefesselte keinen allzu großen Respekt vor ihm und den anderen zeigte. Saugend holte er tief Luft, sein Blick bekam einen stieren Ausdruck, und er senkte den Kopf.
    »Bulle!« keuchte er, »ich glaube jetzt, daß du ein Bulle bist, und zwar ein sehr raffinierter, einer, den sie aus einem anderen Land geholt haben und ihn in London einschleusen. Klar?«
    »Ja.«
    »Dann bist du einer?«
    Suko stimmte noch nicht zu. Als einziger hatte er gesehen, daß sich vor der Hütte etwas verändert hatte. Die dort liegende Dunkelheit bekam einen anderen Schein. Das grüne Leuchten durchdrang die Finsternis wie ein Schleier. Noch waren die beiden Männer in Grau nicht zu sehen und John Sinclair ebenfalls nicht, doch Suko ging davon aus, daß sie sich sehr schnell zeigen konnten.
    »Bulle oder nicht? Rede, Chinese! Bist du ein Sonderbulle? Ich werde dir deinen platten Schädel zerschießen, ich mache dich alle. Ich räume dich leer!«
    »Das kannst du nicht mehr!« erwiderte der Inspektor gelassen.
    »Das ist nicht möglich.«
    »Wieso nicht?« Spider reckte sich. Er mußte einfach den Überlegenen auch durch seine Haltung dokumentieren.
    »Ganz einfach, Glatzkopf. Schau mal nach draußen!«
    Spider tat es nicht. Er sah in Sukos Gesicht, suchte darin die Antwort. Diana und Kalem hatten die Aufforderung ebenfalls verstanden. Die Frau war es, die sich drehte.
    Ihr leiser Ruf ließ auch Spider aufhorchen. Er glotzte aus großen Augen gegen die Tür, deren Ausschnitt von diesem für ihn unnatürlichen und unbegreiflichen Schein ausgefüllt worden war.
    Genau in der Mitte standen zwei Gestalten.
    Die Männer in Grau!
    ***
    Sie rührten sich nicht. Sie waren lautlos gekommen, und sie wirkten in diesem Augenblick wie Wesen, die sich auf die Begegnung der Dritten Art vorbereitet hatten.
    Flache Gestalten, flache Gesichter, Arme, die rechts und links der Körper hingen, die so gedreht waren, daß die Handflächen nach vorn zeigten.
    Sie waren gefüllt. Auf ihnen lagen ungewöhnliche Gegenstände, die aussahen wie Klumpen.
    Suko wußte, daß es die magischen Steine waren. Im Besitz der Männer in Grau waren es gefährliche Waffen, da in ihnen die Kraft des Landes Aibon steckte.
    Das wußten die drei Verbrecher nicht. Sie waren nur von dem Auftauchen der Aibon-Männer derart überrascht worden, daß es eine Weile dauerte, bis sie sich gefangen hatten.
    Ob die Männer in Grau ebenfalls überrascht waren, ließ sich nicht erkennen. Sie zeigten keinerlei Gefühle, nur das grüne Licht umtanzte sie.
    Der Glatzkopf schluckte. Ein paarmal bewegte sich sein Adamsapfel. Diana sagte ebenfalls nichts. Sie erinnerte in ihrer Haltung an eine Figur, die allmählich zum Leben erwacht und dabei intervallweise Luft einpumpte.
    Kalem hatte die Augen zu Schlitzen verengt. Die Unterlippe war leicht vorgeschoben, seine Haltung sprungbereit. Er konnte jeden Augenblick vorwärtsschießen.
    Es war Ted, der durchdrehte. Ein professioneller Killer hätte sich kaum gerührt, nur einfach geschossen. Spider aber mußte noch seinen Frust herausschreien.
    In seinen Schrei peitschte der Schuß.
    Und die Männer in Grau bewegten nur eben die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher