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060 - Jenseits der Dämmerung

060 - Jenseits der Dämmerung

Titel: 060 - Jenseits der Dämmerung
Autoren: Claudia Kern
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hinein, wich einem zuschnappenden Mol aus und ging neben Aruula rückwärts auf das bewegliche Haus zu. Maddrax sicherte mit seinem Driller den zweiten Mann.
    Dann endlich hatten sie die Treppe erreicht und schlugen die Tür hinter sich zu.
    »Aruula!« Maddrax umarmte und küsste sie, bevor er kopfschüttelnd losließ. »Was zum Teufel machst du hier unten?«
    »Das ist eine schwierige Geschichte, und sie ist auch noch nicht vorbei.« Sie strich besorgt über sein dreck- und blutverkrustetes Gesicht. »Bist du verletzt?«
    »Ist nicht schlimm, aber Peck könnte Hilfe gebrauchen.«
    Aruula drehte sich zu dem bewusstlosen Mann um, der von dem zweiten Fremden auf eine Bank gelegt worden war. Sie erkannte ihn wieder. »Sein Bein sieht schlimm aus.«
    Aiko nickte. »Wir müssen es abbinden und die Blutung stoppen. Ich mache das.«
    Aruula legte ihre Hand auf seinen Arm. »Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist.«
    Er lächelte knapp und wandte sich ab.
    Hinter ihr war Maddrax mit dem Aufbau der Barrikaden beschäftigt. Weder er noch die anderen hatten Maadi bemerkt, die jetzt zögerlich in den Gang trat.
    »Müssen wir noch lange warten?«
    Der zweite Fremde sprang auf, als habe er einen Geist gesehen.
    »Sie!« Er bewegte den Mund, war so aufgeregt, dass er kaum einen Laut hervorbrachte.
    »Sie… sie darf nicht hier bleiben. Sie muss weg, bevor sie uns alle umbringt!«
    Aruula begriff zu spät, was geschah. Als sie ihr Schwert gehoben hatte, holte er bereits mit der Harpune aus – und warf!
    »Nein!«
    Matt wurde von der Situation völlig überrascht. Er wollte nach der Frau, die er für Maadi hielt, greifen, aber da war die Harpune schon in der Luft und durchschlug nur einen Lidschlag später eines der Fenster.
    Aiko ließ den Arm sinken. Matt sah, dass seine Jacke an einer Stelle aufgerissen war und sich rot färbte. Er musste die Harpune mit seinen verbesserten Reflexen abgelenkt haben.
    »Alles okay?«, fragte Matt.
    Aiko nickte und drehte sich zu Quee um, der mit weit aufgerissenen Augen vor Aruulas Schwertspitze stand.
    »Die Ungeheuer«, sagte Aiko ruhig, »sind dort draußen, nicht hier drinnen. Lass sie in Ruhe, Quee.«
    Der antwortete nicht, sondern senkte nur den Kopf. Matt hatte den Eindruck, dass er seine unüberlegte Reaktion bedauerte.
    »In Ordnung«, sagte er, um das Thema zu wechseln. »Wie Aiko gerade schon erwähnte, sind die Ungeheuer dort draußen. Wir sind hier in diesem Waggon, wo auch immer der herkommt, und brauchen eine Lösung für dieses Problem. Irgendwelche Vorschläge?«
    Aiko nickte. »Wir sollten uns den Zug sehr genau ansehen. Vielleicht finden wir etwas, das uns hilft.«
    »Dann sollten wir das sofort machen.« Er sah zu Quee. »Du kümmerst dich um Peck.«
    Der Harpunier nickte knapp. Er vermied es, in Maadis Richtung zu blicken.
    Aruula stützte sich demonstrativ auf ihr Schwert. »Und ich halte Wache.«
    Es war eine altertümliche Dampflok mit Kohletender und einem einzelnen Waggon, die hier unten in der Höhle stand. Das sahen Matt und Aiko, als sie auf das Dach des Waggons kletterten, um die Lage besser zu überblicken. Unter Staub und Dreck waren sogar noch die Kohlen zu sehen, auch wenn Matt nicht glaubte, dass sie nach all der Zeit noch zu benutzen waren. Die Feuchtigkeit musste tief in sie hineingezogen sein.
    Er sprang vom Dach auf den Tender. Die Höhlenwand auf der linken Seite ragte fast bis an den Zug heran, während auf der rechten Seite die Mols lauerten.
    »Wo kommt das verdammte Ding her?« Matt schüttelte ungläubig den Kopf. »Das hier war doch niemals ein Bahnhof.«
    »Der Zug könnte von oben her eingesackt und in die Höhle gestürzt sein«, sagte Aiko.
    »Bei dem hohen Eigengewicht wäre das durchaus möglich.«
    Matt balancierte über die Kohlen und stieg in die Lok. Die meisten Regler und Hebel waren verrostet, aber einige ließen sich sogar noch bewegen. Eine quadratische Eis entür verriegelte den Ofen. Darauf entdeckte er eine schmutzverkrustete Plakette.
    »Ich wollte als Kind nie Lokführer werden«, sagte Matt, während er mit seinem Ärmel darüber rieb, »sondern immer nur Pilot… na ja, und Quarterback bei den Fourty Niners. Was wolltest du als Kind werden, Aiko?«
    Der Cyborg wischte Staub von einem der Rückspiegel. »Erwachsen, um endlich die Implantate zu bekommen.«
    Matt runzelte die Stirn. »Nichts anderes? Bist du sicher?«
    »Nun, ich habe damals viel über das alte Japan gelesen, über die Zeit der Shogunate, als Menschen, die aus
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