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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wachsen hier im Zimmer auch nicht!«
    »Wir sind also nicht hier zur Tür hereinmarschiert?« vergewisserte sich Zamorra.
    »Nicht, daß ich wüßte! Und selbst wenn ihr euch unsichtbar machen könntet, Fooly oder ich hätten sehen müssen, wie sich die Tür geöffnet hat. Nein, ihr wart von einem Moment zum anderen da! Zamorra, bist du wieder in Ordnung? Als ich dich gestern hierher brachte, warst du beinahe tot!«
    Damit waren sie beim Thema.
    »Wieso bin ich erst einen Tag nach unserem Versuch, in Merlins Burg einzudringen, hier wieder aufgewacht? Und warum habe ich keine Erinnerung an das, was in der Burg passiert ist?«
    »Weil es nicht funktioniert hat. Wir sind zurückgeschleudert worden, und ich habe dich hierher gebracht, weil du einfach umgekippt bist! Dabei glühte dein Amulett grell auf, und meines verriet mir, daß deines dir eine Menge psychischer Energie entzogen hat, um diese Energie zu deinem Schutz aufzuwenden! Das allerdings ist meine Schuld, weil sich meine Magie und Merlins Abwehr nicht so richtig miteinander vertragen, und du warst ja an mich gebunden.«
    »Hm«, machte Zamorra. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß nicht einmal du hineinkommst! Oder ist Caermardhin weißmagisch noch stärker abgeschirmt als Château Montagne und stößt dich deshalb zurück?«
    »Es ist eine andere Abwehr«, erwiderte Sid Amos. »Aber erklären kann ich sie nicht, weil ich sie selbst nicht verstehe. Seit Merlin einst die Seiten wechselte und sich der Weißen Magie zuwandte, haben wir uns ein wenig auseinander gelebt. Daran ändert auch nichts, daß ich eine Weile an seiner Stelle in Caermardhin als Hüter tätig war, während er im Eiskokon der Zeitlosen schlief.«
    »Siehst du eine Möglichkeit, es noch einmal auf eine andere Weise zu versuchen?« wollte Zamorra wissen. »Ich bin sicher, daß Merlin Hilfe braucht! Denn, daß er sich so abschirmt, kann ich mir nur dahingehend erklären, daß er völlig durcheinander ist und nicht mehr weiß, was er tut.«
    »Wieso bist du dessen so sicher? Glaubst du Merlin so gut zu kennen?«
    »Ja!« erwiderte Zamorra. »Und behaupte nicht, daß du ihn besser kennst als ich, nur weil du ein paar Jahrtausende länger lebst. Du weißt, daß es daran nicht liegt.«
    Jetzt war es Amos, der ›hm‹ brummte und dann sprunghaft das Thema wechselte. »Als ihr vorhin so überraschend - und anregend hübsch«, dabei grinste er Nicole wieder an, »hier auftauchtet, habt ihr da ein etwas seltsames, traumhaftes Erlebnis gehabt?«
    »Woher weißt du davon?« stieß Nicole entgeistert hervor.
    »Es war wohl eher alp traumhaft«, sagte Zamorra.
    »Ihr wurdet bedroht, man wollte euch töten«, sagte Amos. »Und… vermutlich war es nicht die Gegenwart, in der ihr euch befandet?«
    Zamorra nickte. »Ja. Aber… was hast du damit zu tun?«
    Der Ex-Teufel zeigte auf Zamorras Brust, wo normalerweise das Amulett hing, wenn sich der Meister des Übersinnlichen außerhalb des weißmagisch abgeschirmten Loire-Schlosses bewegte.
    »Es könnte etwas damit zu tun haben«, sagte er. »Und es ist der Grund, aus dem ich mit dir reden wollte.«
    »Tja«, sagte Nicole. »Dann wirst du nun auch mit mir darüber reden müssen.«
    »Sobald ihr mir euer Erlebnis detailliert geschildert habt. Erst dann kann ich völlig sicher sein.«
    Zamorra seufzte, dann begann er zu erzählen…
    ***
    Merlins Gedanken schweiften ab, in die alten Zeiten.
    Ereignisse aus ferner Vergangenheit, deren Wichtigkeit selbst er erst im Nachhinein einzuschätzen vermocht hatte.
    Und manchmal begannen die Erinnerungen wieder zu leben.
    Gedankenbilder von einst…
    Und wieder sah er sich, wie er damals, vor fast einem Jahrtausend, einen Stern vom Himmel holte, um aus der Kraft einer entarteten Sonne das siebte Amulett zu schaffen, das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana.
    Merlins Stern.
    Aber damals hatte er selbst noch nicht geahnt, was sich aus dem siebten Amulett und auch aus dem sechsten dereinst entwickeln würde. Er war einfach nur zufrieden darüber gewesen, daß dieses siebte Amulett endlich seinen Ansprüchen genügte.
    Andere Bilder…
    Merlin fühlte, wie die Erinnerungen in ihm plötzlich übermächtig wurden. Er versuchte sie zurückzudrängen, denn wie diese Erinnerungen jetzt aufglommen, war es gar nicht gut.
    Er wollte die Kontrolle nicht verlieren!
    ***
    »Eben das habe ich befürchtet«, sagte Sid Amos, als Zamorra mit seinem Bericht geendet hatte.
    »Könntest du dich auch mal etwas deutlicher
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