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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mönch entsetzt. »Es wirkt nicht…«
    Sollte er einen Zauberspruch versucht haben? Mit seinem Brabbeln und Hantieren?
    Wenn ja, war es eine Magie, von der Zamorra noch nie etwas gehört und gesehen hatte.
    Derweil wollte der entwaffnete Mann sich losreißen, er trat dabei wie ein störrischer Esel nach hinten aus. Er wollte Zamorra richtig böse treffen, aber weil der rechtzeitig auswich, erwischte er nur das Schienbein, allerdings fehlte dem Tritt jetzt die Wucht, so daß sich der Schmerz in Grenzen hielt.
    Trotzdem riß Zamorra den Kerl hoch, verpaßte ihm als Dankeschön für den gemeinen Tritt eine Ohrfeige, die den Mann quer durch den vorderen Teil der Scheune segeln ließ, direkt auf Nicole zu.
    Die brauchte bloß zuzugreifen und hatte den Mann Sekundenbruchteile später im Polizeigriff.
    Zamorra, den Knüppel abwehrbereit in der Hand, wartete darauf, daß die beiden anderen Muskelmänner jetzt einen Angriff starteten.
    Aber die dachten gar nicht daran, sondern drängten sich vorbei an dem totenbleichen Mönch mit den angstvoll aufgerissenen Augen. Sie flüchteten nach draußen.
    Die Forke blieb einfach auf dem Boden liegen.
    »Hilfe!« kreischte der Bursche, den Nicole im Polizeigriff hatte, »Hilfe - ihr könnt mich doch nicht hier zurücklassen! So helft mir doch!«
    »Gott sei dir gnädig, Bruder!« rief der Mönch, und im nächsten Moment schleuderte er die Fackel in Richtung Heu. »Ich bete für deine arme Seele…«
    Und schon wirbelte er herum, stürmte ebenfalls nach draußen.
    Die Tür riß er dabei hinter sich zu, und dann krachte draußen ein schwerer Holzbalken in einen Haltebügel.
    Zamorra hatte die fliegende Fackel auffangen wollen, aber so richtig fit war er immer noch nicht wieder. Er verfehlte das vertrackte Ding um wenige Zentimeter.
    Im nächsten Moment flammte das Heu auf!
    Der Mann, den Nicole im Polizeigriff gehalten hatte und den sie jetzt losließ heulte auf und sank wimmernd zu Boden.
    Nicole aber sprang zu der Forke hinüber, und damit versuchte sie, das brennende Heu aus dem großen Haufen herauszureißen und beiseite zu schleudern, damit die Flammen keinen weiteren Schaden anrichten konnten.
    Derweil war Zamorra schon an der Tür, versuchte sie zu öffnen, aber er scheiterte an dem Balken, mit dem die Tür von draußen verriegelt worden war.
    Durch einen Spalt zwischen zwei Türbrettern sah er den Mönch davonlaufen. Er rannte auf eine Ansammlung von Häusern zu, die sich in die Landschaft duckten, und rief laut »Die nackten Teufel brennen… sie brennen… die nackten Teufel verbrennen…!«
    Nicole schaffte es nicht, das Feuer zu zerstreuen. Pulvertrocken mußte das Heu gewesen sein, denn es brannte besser als Zunder.
    Blitzschnell breiteten sich die Flammen aus. Sie verstrahlten innerhalb weniger Augenblicke eine lodernde Hitze. Jeder Versuch, etwas gegen das Feuer zu unternehmen, war zum Scheitern verurteilt.
    Jeden Moment mußten die Flammen auch auf die trockenen Holzwände übergreifen.
    Pfeifende Ratten versuchten zu fliehen. Sie fanden Schlupflöcher, die für Menschen leider viel zu klein waren.
    Zamorra bekam den wimmernden Muskelmann wieder zu fassen und riß ihn vom Boden hoch. Als er ihm ins Gesicht sah, schloß der andere krampfhaft die Augen und drehte den Kopf weg.
    »Warum nennt ihr uns Teufel?« fuhr Zamorra ihn an.
    »Weil ihr doch Teufel seid! Ihr kommt aus der Hölle!«
    »Das wüßte ich aber!« knurrte Zamorra und stieß den Mann zornig von sich. »Los, faß mit an! Wir müssen die Wand aufbrechen, oder wir werden hier alle verbrennen! Die Hölle, das ist seit zwei Minuten diese verdammte Scheune!«
    Der Muskelmann sank an der Holzwand zusammen. Statt zuzufassen und zu versuchen, die Tür aufzubrechen oder ein Brett aus der Wand zu stemmen, hockte er nur einfach da und ließ seinen Tränen freien Lauf.
    »Ich will nicht sterben«, hörte Zamorra ihn schluchzen. »Ich will nicht mit den Teufeln zur Hölle fahren…«
    Zamorra und Nicole versuchten, Knüppel und Forke als Werkzeug zu benutzen, um die Bretterwand aufzubrechen, aber die war viel zu robust. Währenddessen erzeugte hinter ihnen das brennende Heu eine geradezu unmenschliche Hitze, und dort begannen jetzt auch die Scheunenwände und das Dach zu brennen.
    »Verdammt, warum kriegen wir diese Bretterbude nicht auseinander?« keuchte Zamorra wütend, dann erlitt er den ersten Hustenanfall, weil das Innere der Scheune inzwischen von dichtem Qualm erfüllt war.
    Neben ihm arbeitete Nicole wie eine
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