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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er in kalter Aprilnacht den magischen Aggressivitätsbann von Ted Ewigks Villa in Rom nahm, so daß der ›Palazzo Eternale‹ wieder für Menschen bewohnbar wurde. [2]
    In der Tat war das Schlimmste für den Jungdrachen inzwischen vorbei. Jetzt leistete er Sid Amos Gesellschaft, solange dieser darauf wartete, daß Zamorra wieder für ihn zu sprechen war.
    Fooly hatte den Ex-Teufel zu einer Partie Schach überredet, dabei aber kläglich verloren, und danach waren sie ins Plaudern geraten.
    Bis Amos plötzlich schwieg und minutenlang geistig weggetreten war.
    Jetzt verstand er sich selbst nicht mehr. Wieso hatte er sich so lange und ausgiebig mit dem Jungdrachen unterhalten. Wie kam er darauf, ihm von alten Zeiten zu erzählen, in denen er noch Fürst der Finsternis gewesen war - viele Jahrtausende lang?
    »Wie schaffst du das, Kleiner?« murmelte er, aber dann entsann er sich, was Merlin ihm vor einiger Zeit berichtet hatte: Innerhalb kurzer Zeit, in der Fooly und Merlin sich unterhielten, hatte der Jungdrache es geschafft, den Zauberer von Avalon aus seiner Schwermut zu reißen und einen Teil seiner Depressionen einfach verschwinden zu lassen!
    Das war damals gewesen, als sich die Amulettwesen Taran und Shirona verselbständigt hatten und Zamorra Merlin anschließend überreden konnte, ihm mittels der Regenbogenblumen jederzeit den Zutritt nach Caermardhin zu ermöglichen.
    »Was schaffe ich wie?« fragte Fooly erstaunt, weil er den Themenwechsel nicht nachvollziehen konnte.
    Sid Amos winkte ab.
    »Ach, vergiß es einfach. Es wird allmählich Zeit, daß Zamorra auftaucht und…«
    »Schon da!« krähte Fooly in diesem Moment.
    Überrascht sah Sid Amos sich um.
    Neben ihm am Tisch saßen Zamorra und seine Gefährtin Nicole Duval.
    Ruß verschmiert und splitternackt…!
    ***
    »Also, jetzt reicht's mir!« stieß Nicole hervor und sprang auf.
    Hastig stürmte sie aus dem Zimmer.
    Zamorra folgte ihr etwas langsamer, nachdem er Sid Amos grüßend zugenickt hatte.
    An der Treppe, die nach oben zu ihren ganz privaten Räumen führten, holte er seine Gefährtin ein.
    »Verstehst du das etwa?« fragte er. »Ich nicht! Waren wir nicht gerade noch in dieser niederbrennenden Scheune?«
    »Waren wir, und nach der Affenhitze ist mir jetzt saukalt, und von diesem alten Teufel lasse ich mich nicht einfach anstarren wie ein… ein…« Dabei hatte sie sich vorhin, in der Scheune, auch nicht daran gestört, keinen Faden am Leib zu tragen. Aber Sid Amos gegenüber entwickelte sie da eben Hemmungen.
    Sie erreichte das Bad und drehte den Heißwasserhahn der Dusche auf, um den Ruß und die Kälte wegzuspülen. Während sie unter dem Wasserstrahl stand und Zamorra darauf wartete, daß sie ihm Platz machte, versuchte er eine Ordnung in das herrschende Chaos seiner Gedanken zu bringen.
    Hatten sie diese Verrücktheit etwa nur geträumt?
    In einem Moment noch gemeinsam in seinem Schlafzimmer, im nächsten in der Scheune auf den rauhfaserigen Leinensäcken! Dann der Überfall dieser Verrückten - anders konnte Zamorra sie nicht bezeichnen - und jetzt waren sie wieder im Château, am Tisch, an dem auch Sid Amos saß!
    Und dabei waren sie so nackt, wie sie vorher in der brennenden Scheune und davor in Zamorras Zimmer gewesen waren!
    Wie war das möglich?
    War die brennende Scheune wirklich nur ein Traum gewesen?
    Aber dann mußten sie schlafwandelnd durchs Schloß marschiert sein!
    Und ihre Körper waren ja auch rußgeschwärzt !
    Zwanzig Minuten später saßen sie Sid Amos erneut gegenüber.
    Fooly, der Drache, zog sich vorsichtshalber in eine Ecke des Zimmers zurück, um dort seiner Neugierde zu frönen. Er wußte, daß Zamorra und Nicole weniger feuerfest waren als der Ex-Teufel, und er wollte sie mit seinem häufigen Niesen nicht über Gebühr mit Flammenwolken belästigen.
    Zamorra hatte sich in einen Jogging-Anzug geworfen. Nicole erschien ganz förmlich und hochgeschlossen in Hosenanzug und Pullover.
    »Schade«, bemerkte Amos anzüglich. »Eben gefielst du mir noch besser.«
    Nicole streckte ihm den Mittelfinger hin, um ihm zu zeigen, was sie von seiner Bemerkung hielt.
    Amos grinste.
    »Was ich nicht verstehe«, sagte er dann, »ist, daß ihr beide neuerdings Teleporter-Fähigkeiten zu haben scheint. Denn wie sonst hättet ihr so überraschend aus dem Nichts hier am Tisch auftauchen können? Aber ihr seid doch keine Silbermond-Druiden, die sich per zeitlosem Sprung nach Belieben von Ort zu Ort bewegen können, und Regenbogenblumen
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