Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Erdraum hinein. Wie rechtfertigen Sie eigentlich diesen schwerwiegenden Eingriff in die persönlichen Belange von Milliarden Menschen und auch unsere Gäste von anderen Welten?"
    Deighton sah ihn starr an, worauf die Lautstärke gegen Ende des Satzes stark zurückging.
    „Glauben Sie mir, junger Mann", sagte er dann, „und glauben auch Sie mir, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, daß wir uns diesen Entschluß nicht leicht gemacht haben."
    In diesem Augenblick schalteten die meisten Sender von Terra Vision um und unterbrachen nach kurzer Ansage ihre laufenden Sendungen.
    „Wir haben diese Informationen, die Sie kennen. Wir haben auch den Kommentar der Fachleute von einem der am meisten zum Zentrum vorgeschobenen Relaissatelliten. Einen der Männer, die dort arbeiten, kenne ich persönlich - er hat lange in meiner unmittelbaren Nähe gearbeitet. Es ist Dunbar Vederici, ein vierzigjähriger Mann, einer der größten Spezialisten für Hyperraumfunk und alle damit in Verbindung zu bringenden Probleme. Wenn er diese Informationen so kommentiert, wie dies hier geschehen ist, dann hat er Grund dazu.
    Vergessen wir eines nicht: Wir alle wissen aus leidvoller Erfahrung, wie leicht die Erde und das Sonnensystem zu verwunden sind. Denken wir nur an den Schwarm, der uns ungewarnt überfiel. Wir alle, auch Sie, Zuschauerinnen und Zuschauer, haben Erfahrungswerte, die in diesem Fall eingesetzt werden müssen.
    Richtig ist, daß wir nicht genau wissen, was auf uns zukommt.
    Aber lieber ein Alarm zuviel als einer zuwenig. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten einer kurzen Unterbrechung des normalen Lebens sind unbeträchtlich im Vergleich zu jenen, die uns alle voll treffen, wenn das Solsystem ungeschützt angetroffen wird. Weniger die Computeranalyse NATHANs, sondern letztlich diese vielstrapazierten Erfahrungswerte haben uns dazu bewegen, den Vollalarm zu geben."
    Merytot Bowarote hob die Hand. Tifflor machte Deighton auf die Geste aufmerksam. Deighton unterbrach sich und sagte: „Bitte, Administrator Bowarote. Was wollten Sie sagen?"
    Bowarote stand auf und drehte sich so, daß er ins Blickfeld der Kameras geriet. Dann sagte er: „Ich muß mich der Stimme vorläufig enthalten. Stellvertretend - ich hoffe, dies sagen zu können - für die Bevölkerungsgruppe, die mich gewählt hat, lautet mein Kommentar folgendermaßen: Wir sind stark beunruhigt und werden die Entwicklung kritisch beobachten..."
    „Das werden andere auch, Administrator!" rief Bount Terhera laut.
    „... und uns später entscheiden, wenn mehr Informationen vorliegen." Bowarote ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er war kein Mann der schnellen Entschlüsse, sondern eher jemand, der jeden Gedanken so lange unausgesprochen ließ, bis er ganz reif war - oder bis er zu spät kam.
    „Ich vertraue jedenfalls Staatsmarschall Bull und seinem Entschluß; nicht weniger Vertrauen habe ich zu Tifflor und Deighton. Das ist alles, was ich in diesem Stadium der Informationen sagen kann."
    Er setzte sich wieder.
    „Das ist nicht eben viel", sagte jemand scharf aus dem Hintergrund. Dann meldete sich Terhera: „Zweifellos ist das einer der bekannten Tricks des Großadministrators. Er will durch das Vortäuschen einer Gefahr die Weltöffentlichkeit schocken und ihr Interesse auf seine Person richten, nachdem er in der letzten Zeit mehr Kritik als Zustimmung erfahren hat."
    Ich beobachtete Reginald Bull. Sein Gesicht lief langsam rot an.
    Er fuhr mit beiden Händen durch sein schütteres Haar und sagte dann, sich mühsam zur Ruhe zwingend: „Möglicherweise ist einige Kritik an Rhodan gerechtfertigt. Ich möchte mich hier und bei dieser Gelegenheit nicht dazu äußern.
    Was meinem persönlichen Freund Rhodan jedoch niemals vorgeworfen werden kann, ist, daß er mit der Furcht der Menschen politische Spiele treibt. Er arbeitet zweifellos mit Einsichten und Erkenntnissen, die einem Großteil der Menschen zunächst unerklärlich scheinen. Aber er lügt nicht und schürt keine Hysterie mit Mitteln, die Angst erzeugen.
    Ich bin nicht überrascht, daß die extreme oppositionelle Partei mit derartiger Schärfe reagiert. Aber daß sich Marschall Terhera einer derartigen Diktion befleißigt, ist in meinen Augen keine Empfehlung für einen ernsthaften Politiker. Ich schwöre Ihnen - Rhodan würde niemals sein persönliches Kennsymbol dazu hergeben, um massenhysterische Zustände zu erzeugen. Das ist meine Antwort, Marschall."
    Terhera nickte; er schien noch nicht fertig zu sein. Je
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher