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0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr
Autoren: Unbekannt
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schob ich das Schott in den Vorraum der Funk-Übermittlungsstelle auf.
    „Guten Morgen!" brummte ich.
    Niemand beachtete mich. Nur der Wachhabende sah auf, nickte mir zu und winkte kurz. In seinen Bewegungen und im Verhalten der anderen Männer mußte ich erkennen, daß sie alle nervös und gespannt waren. Die Erregung schien den Raum zu füllen wie starke elektrische Spannung. Sämtliche - oder fast sämtliche - Anlagen funkelten mit den Lichtern der Skalen und Uhren.
    „Hierher, Dunbar!"
    „Ich bin schon unterwegs!" knurrte ich.
    „Wir haben etwas aufgefangen. Ein riesiger Sender, aber alles ist verzerrt und hoffnungslos undeutlich. Diese verdammten Magnetstürme!"
    „Laß sehen!" sagte ich und beugte mich über das Pult.
    Ein Mann versuchte verzweifelt, die eingekommenen Signale mit einer Kette von aufeinander geschalteten Verstärkern deutlicher zu machen. Ein anderer bediente die halbautomatische Steuerung einer Richtantenne, die außen angebracht war und eine Million verschiedener Impulse aufnahm, aber die wichtigen Informationen nicht besser erwischte. Ein dritter experimentierte mit einem Satz von positronischen Filtern herum. Die Rechenanlage summte überlastet auf.
    „Das hier ist deutlich!" sagte der Abteilungschef.
    Er wies auf ein Zeichen, das flimmernd auf den Schirmen stand. Verschiedene Filter und dazugeschaltete Recorder bewirkten, daß das Signal sekundenlang deutlich zu sehen war.
    Die Bänder spielten immer wieder dieses Symbol über die Schirme der Aufzeichnung.
    „Eine Hyperfunkmeldung. Oder wenigstens ein Teil einer solchen!" murmelte ich.
    „Genau, Dunbar. Und eine sehr wichtige dazu!"
    Das war uns allen klar. Auf den Schirmen sahen wir, nachdem auch die Entkodierung erfolgt war und ein schlechtes, wenn auch verständliches Ergebnis erbracht hatte, Rhodans Kodezeichen.
    „Eine Botschaft von Rhodan. Aus der MARCO POLO. Das erklärt die Stärke der Sendeenergie!" sagte ich.
    Ein wütendes Kreischen kam aus den Lautsprechern und machte jede Unterhaltung unmöglich. Als das Geräusch abriß, gab es ein Brummen, das in ein drohendes Rasseln überging, als würde planetarer Schrott die Außenwände der stählernen Station bombardieren.
    „Richtantenne? Woher kam der Spruch?"
    Einer der Männer drehte mir sein schweißüberströmtes Gesicht zu und sagte fast schreiend: „Zusammen mit diesen verdammten Störungen aus dem Zentrum. Die Analyse allerdings ist nicht viel wert."
    Ich verstand.
    Unsere Lage war alles andere als rosig. Zwar zweifelte keiner von uns, daß die Station dieses Chaos der Gravitationswellen aus dem Zentrum überleben würde, aber wir alle versuchten pausenlos, Unmögliches möglich zu machen. Wenn ein so starker und energiereicher Sender wie die Anlage der MARCO POLO nicht in der Lage war, einen Hyperfunkspruch abzusetzen, beziehungsweise ihn der nächsten Relaisstation zu übermitteln, was sollten dann wir sagen?
    Der Energieschwund war riesengroß.
    Die Gravitationsstürme, die sich zum Teil mit der Geschwindigkeit der hyperschnellen Frequenz fortbewegten und somit die Lichtgeschwindigkeit um ein Mehrfaches überschritten, tobten immer stärker aus dem sonnenreichen und wasserstofferfüllten Zentrum unserer Galaxis, also dorther, wo der Funkspruch kam und wo sich demnach Rhodan und seine Männer aufhielten.
    Die Zeit war ziemlich schnell vergangen.
    Was immer dort im Zentrum passierte: Rhodan hatte nicht viel Zeit und, wie sich soeben gezeigt hatte, auch keine technische Gelegenheit, seine eigenen Positionsdaten durchzugeben und den wartenden Menschen mitzuteilen, in welcher Lage er sich dort befand. Wie wir gehört hatten, war der Versuch, aus dem Zentrum heraus eine Relaisbrücke für den Funkverkehr aufzubauen, nicht geglückt... jedenfalls hatten wir keine Bestätigung dafür. Und keiner von uns Fachleuten zweifelte daran, daß nur die ausgefeilte Technik unserer Relaisstation in der Lage gewesen war, diese lückenhaften Informationen aufzufangen.
    „Hier, Dunbar!" schrie jemand. „Verdammt! Stellt doch die Lautsprecher ab!"
    Es gab ein schmetterndes Krachen, dann war es plötzlich still.
    Unsere Ohren rauschten in der ungewohnten Ruhe.
    „Ja? Ich sehe!" sagte ich und starrte auf einen dunklen Schirm.
    Die Leitung, die aus der Dechiffrieranlage heranführte, endete in diesem Bildschirm. Die Anlage hatte ihre gesamte Kapazität ausgeschöpft und offensichtlich einige Punkte dieser verstümmelten Information ergänzt. Wir sahen nur Rhodans Kodezeichen und ein
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