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0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr
Autoren: Unbekannt
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herrschte ein tödliches Schweigen. Wir alle waren über diese Ungeheuerlichkeit entsetzt. Terhera schien sich seiner Sache mehr als sicher zu sein. Er verließ sich auf den Schutz der Paratronschirme und der HÜ-Schirme. Und eben, als sich die Detonationen der ersten Transformgeschosse rund um den Asteroiden auf den Bildschirmen abzeichneten, flammten die Schutzschirme der achtzehn Schiffe auf.
    „Sie werden umkommen... wie auf der LIGASTAR!" rief ein Ortungsfachmann.
    Ich antwortete nichts. Schreckgeweitet hingen meine Augen an den Bildern. Wir sahen den Untergang. Er griff nicht so schnell nach den Schiffen wie im Fall der drei ersten Raumschiffe, aber alles ging trotzdem rasend schnell. Die Männer atmeten aufgeregt, und die Zentrale war von dem Klicken und Summen der zahlreichen Geräte erfüllt.
    Achtzehn Schirme verwandelten sich in lodernde Flammenkugeln. Das war bei den drei ersten Opfern nicht geschehen.
    Unsere Schirme galten als unter allen Bedingungen unüberwindlich; es gab einige wenige Ausnahmen. Wir fingen die Meßergebnisse auf, die der plötzliche Energieausbruch dort vorn, in der Nähe von Ostolli Acht, hervorrief.
    Jemand murmelte laut: „Das ist doch eindeutig ein Antimaterie-Effekt."
    Die gesamte Szene dauerte höchstens fünf Sekunden.
    Zuerst schien es, als würden die kugelförmig projizierten Schirme verbrennen und sich auflösen. Dann erfolgten viele kleine, schnelle Explosionen, die hinter dem Flammenschein der brennenden Schutzschirme stechend aufleuchteten.
    Dann gab es einen kurzen Moment der Ruhe.
    Vermutlich verwandelte sich jetzt die Atemluft innerhalb der Schiffe und der Raumanzüge in eine glasähnliche Substanz.
    Unsere Robotsonden, die weit genug von Ostolli Acht entfernt operierten, hatten Bilder der eingeschlossenen Leichen und Trümmer gefunkt.
    Dann gab es, fast gleichzeitig, achtzehn kleine Sonnen.
    Sie bildeten eine langgeschwungene Kette dort vorn. Helligkeit durchflutete den Weltraum über dem Asteroidengürtel. Die Explosionen glitten, immer heller werdend, ins Maximum und wurden dann größer und gleichzeitig strahlungsschwächer. Das einzelne Schiff hoch über der Stätte des Untergangs drehte mit feuernden Triebwerken ab; die zweite Angriffswelle, ebenfalls in Form einer Kette, löste sich auf und raste nach allen Seiten davon.
    „Dort! Die Schirme!" schrie jemand.
    Langsam wechselten die Sekundenzahlen in den Digitaluhren.
    Es war, als ob die Zeit plötzlich langsamer lief.
    „Dieser Wahnsinnige!" stöhnte ich.
    Wir hatten jetzt einundzwanzig Schiffe verloren. In jedem Schiff hatten sich Menschen befunden. Terheras Rache an den Unbekannten für den Verlust seiner Parteispitze hatte Hunderten von Raumfahrern das Leben gekostet.
    „Er wird sich verantworten müssen!" sagte der Chef der Ortungsabteilung.
    „Das bringt die Toten nicht mehr ins Leben zurück!" erwiderte ich.
    Man hat mir wiederholt vorgeworfen, ich sei nur deswegen als Administrator der Erde gewählt worden, weil es keinen besseren Mann gäbe als Rhodan, und keinen weniger guten als Terhera.
    Dieses durchaus zweischneidige Kompliment traf mich nicht besonders. Ich bin kein Mann des Krieges. Mir bedeuten Menschenleben mehr als alles andere. Ich würde meinen Einfluß - um das unangenehme Wort „Macht" zu vermeiden - niemals mißbrauchen, um solche Aktionen zu starten wie eben Terhera.
    Jeder Extremismus, gleich welcher politischer Farbe, ist verwerflich. In meinen Augen war Bount Terhera der geborene Extremist. Und das war nicht nur meine Meinung.
    „So ist es. Und was ist wirklich passiert? Haben wir schon Analysen?"
    Wir sahen uns an, der Chef und ich.
    Ich hob die Schultern. Ich wußte nur, was wir alle mit den eigenen Augen gesehen hatten. Ein Angriff war geflogen worden, und achtzehn Schiffe waren vernichtet worden, ohne daß wir Gelegenheit gehabt hatten, die rätselhafte Waffe zu erkennen.
    Rhodans Warnung war also zu Recht erfolgt, und Bulls Alarm und anschließend der verschärfte Katastrophenalarm ebenfalls.
    Ich brauchte meinen Entschluß nicht zu revidieren; es gab keine vernünftigere Lösung als die, die getroffen worden war. Was war dort vorn, in der Schwärze des Kosmos, in der noch vereinzelt glühende Gasschleier zogen, wirklich geschehen? Hin und wieder zuckte es in dem Gas, als erfolge eine elektrische Entladung.
    Der Raum zwischen der Erde und dem Planeten Jupiter, in dem sich die Aktivitäten summierten, hallte minutenlang von Meldungen und verzweifelten Funksprüchen
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