Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
stehen.
    „Terhera an Verband. Wir fliegen einen Parabel-Angriff. Im Scheitelpunkt werden die Salven der Transformkanonen abgefeuert. Jedes Schiff zehn Schüsse. Nicht näher als Sicherheitsentfernung. Alle fünfunddreißig Einheiten hören nur auf meine Kommandos!"
    Die einzelnen Bestätigungen kamen, wie es deutlich für uns alle zu merken war, nur sehr unlustig. Die Männer gehorchten widerwillig. Die Anordnungen der Leitstelle lauteten weitaus anders. Man würde sich, dachte ich als Berufsjournalist, später sicherlich auf Befehlsnotstand berufen.
    Die CUTTY SARK startete.
    Die Schwingungen der Maschinen, als sämtliche Triebwerke mit Höchstwerten zu arbeiten begannen, rüttelten uns durch.
    Eines der Schiffe nach dem anderen löste sich aus der Warteposition.
    „Angriff!" schrie Terhera.
    Er glich im Augenblick einer alten Darstellung eines rasenden Kriegers, der um jeden Preis gewinnen mußte. Sein Charakter schien die Faktoren „Angriffslust" und „Zerstörungswut" in großer Menge zu enthalten. Wir alle spannten unsere Muskeln. Das konnte nicht gut gehen! Andererseits mußte ich mir sagen, daß Terhera sein hochqualifiziertes Kommando nicht geschenkt bekommen hatte - als Schiffsführer und Kommandant war er den besten Männern der Flotte ebenbürtig.
    „Das gibt ein Debakel, Kamerad!" sagte ich zu einer Ordonnanz, die die Kaffeebecher einsammelte und wegbrachte.
    „Sie sollten sich festschnallen, Sir!" sagte der Navigator.
    „Ich gebe hier die Anordnungen!" fuhr Terhera auf.
    Wir sahen uns an und nickten schweigend. Es war nicht zu ändern. Vorgesetzte konnte man nur so verbrauchen, wie sie waren.
    Fünfunddreißig Schiffe flogen in einer eng gestaffelten Formation auf das als Ziel erkannte Objekt zu.
    Es war der Steinbrocken weit vor uns.
    Die CUTTY SARK scherte aus und stieg langsam über die beiden Angriffsreihen hinweg. Terhera mußte den Überblick behalten. In der Zentrale schrien die warnenden Stimmen aus sämtlichen Lautsprechern. Die anderen Schiffe beobachteten unseren halb selbstmörderischen Angriff, der meiner Meinung nach vollkommen sinnlos war.
    Weiter.
    Ein Zehntel Lichtgeschwindigkeit. Kommandos gingen hin und her. Die Transformbomben wurden geladen. Die Feuerleitoffiziere drehten ihre Projektoren auf das Ziel ein. Hinter uns zerstoben glühende Gase langsam in der Schwärze des Raumes. Außer unseren fünfunddreißig Einheiten wagte sich kein anderes Schiff vor.
    Die ersten Schiffe waren jetzt an derjenigen Stelle der Parabel, die kurz vor dem Knick lag.
    „Feuer in zehn Sekunden!" brüllte Terhera.
    Die Schiffe flogen jetzt mehr als halbe Lichtgeschwindigkeit.
    Alle Augen hingen an den Schirmen der Panoramagalerie.
    Und dann geschahen die Dinge, die niemand vorausahnen konnte. Man konnte sich zwar vorstellen, daß der Angriff nicht ohne Folgen bleiben würde, aber auf diese Reaktion des noch immer unbekannten Gegners war man nicht gefaßt.
    Die erste Transformbombe detonierte weit vor dem Ziel und blendete für einen Augenblick die Optiken.
    Und nach der Detonation verwandelten sich die Schutzschirme der ersten Reihe der Schiffe in glühende, stechend helle Erscheinungen von Kugelgestalt. Das Verhängnis griff nach insgesamt achtzehn Schiffen.
     
    12.
     
    ZEIT: Donnerstag, 19. Juli 3444. Elf Uhr vierunddreißig vormittags.
    ORT: Unweit des Asteroidengürtels.
    BERICHT: Merytot Bowarote.
    Wir erschraken tödlich, als wir den Funkanruf Marschall Terheras mithörten. Ich war als Beobachter in einem der vielen Schiffe anwesend, und die Ortungsabteilung, in der ich im Raumanzug in meinem Sessel angeschnallt lag, dokumentierte die ganze Szene und den gesamten Vorfall mit Hilfe ihrer weitreichenden Geräte und einiger ausgeschickter Spionsonden.
    Natürlich nahm niemand ernsthaft an, daß die Accalauries in diesem Felsbrocken zurückgekommen wären - eine völlig unsinnige Vorstellung, die jeder logischen Begründung entbehrte.
    Mein Herz krampfte sich zusammen, als ich an die Opfer in den drei schlagartig vernichteten Schiffen dachte. Und ich wurde leichenblaß, als ich die achtzehn Schiffe Terheras sah, die in einer langen, an den Enden leicht nach vorn gekrümmten Angriffsreihe auf den vergleichsweise winzigen Meteor losrasten.
    „Hier, sehen Sie sich das an, Sir. Dieser Wahnsinnige schickt seine eigenen Leute in den sicheren Tod!" sagte der Chef der Ortungszentrale bitter.
    „Er hat sämtliche Warnungen und Befehle mißachtet!" sagte ich und schüttelte den Kopf.
    In der Zentrale
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher