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0592 - Die Wächter der Verfluchten

0592 - Die Wächter der Verfluchten

Titel: 0592 - Die Wächter der Verfluchten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte, sowie Pferde und Lastesel, locker angeleint, damit sie zwar fressen und sich bewegen, nicht aber davonlaufen konnten.
    Fünf Pascuenser waren damit beschäftigt, sieben Weißen zur Hand zu gehen. Drei dieser Weißen, eine Frau und zwei Männer, arbeiteten in einem abgesteckten Erdloch, die anderen vier hantierten mit Kameras, Stativen und Scheinwerfern herum, um die Ausgrabungsstelle trotz des hellen Sonnenlichtes besonders auszuleuchten.
    Am Rand des Lagers hämmerte ein Dieselgenerator vor sich hin. Mit dem Strom, den er erzeugte, wurden die Akkus der Scheinwerfer und Kameras aufgeladen.
    Ein leichter Wind wehte und brachte Salzgeruch vom Meer mit sich. Zamorra glaubte auch das Rauschen der Brandung aus der Ferne zu hören.
    Er sprach Robert Tendyke darauf an.
    »Stimmt«, erklärte Tendyke und sprang aus dem Sattel seines Rappen. »Wir sind gar nicht weit von der Küste entfernt.«
    »Ich dachte, es geht ins Inland«, sagte Zamorra.
    »Auf Rapa Nui bezeichnet man alles als Inland, was mehr als einen Steinwurf vom Wasser entfernt ist.«
    Tendyke winkte einem der einheimischen Helfer, der herankam und wortlos Diable vom Sattel befreite. Danach widmete er sich Zamorras und Nicoles Pferden, den Einwand Zamorras, das doch selbst erledigen zu können, wehrte er mit einer schnellen Handbewegung ab.
    »Erstens werde ich dafür bezahlt, und zweitens bin ich froh, mal ein paar Minuten von den Erdfressern wegzukommen«, erklärte er.
    »Wenn das so ist, werden Sie sicher auch den Packesel abladen?« Zamorra grinste froh.
    »Sicher«, erwiderte der Mann, dessen Spanisch ziemlich scheußlich klang. »Ich bringe Ihre Sachen dann in das dritte Zelt von links. Mein Name ist übrigens Juan.«
    »Ich bin Zamorra.«
    »Ich weiß, Professor. II sombrero hat uns von Ihnen erzählt. Sie sind die Leute, die mit Geistern sprechen können, nicht wahr?«
    Zamorra schmunzelte. Rob Tendyke il Sombrero zu nennen, das gefiel ihm. Der Schattenspender… womit nichts anderes gemeint war als sein Hut, der allerdings nicht viel mit den Sombreros gemein hatte, wie sie von Spaniern und Mexikanern getragen werden - es war ein einfacher texanischer Stetson aus Leder.
    Überhaupt war Tendyke wie immer vollständig in Leder gekleidet, von den Stiefeln bis zum fransenbesetzten Hemd. Selbst die Gürtelschnalle war mit Leder überzogen.
    Es fehlte eigentlich nur noch der Revolvergurt, und er hätte als Westernheld im Film auftreten können.
    Zamorra hatte Tendyke nur ein einziges Mal anders gekleidet gesehen -bei einem Trip in die Vergangenheit, am Hofe des Sonnenkönigs. Da hatte er sich Robert deDigue genannt und war im für die damalige Zeit üblichen Outfit eines Adeligen aufgetreten.
    Selbst wenn Tendyke in den Büros seines weltumspannenden Multikonzerns auftauchte, wenn er Geschäftskontakte pflegte, trug er seine rustikalen Lederklamotten. Aber das geschah eher selten, denn häufig überließ er die Führung der Tendyke Industries seinem Geschäftsführer Rhet Riker. Robert Tendyke interessierte vorwiegend, daß seine Firma Gewinne abwarf, für die Einzelheiten hatte er seine Fachleute.
    »Ich habe die Firma aufgebaut und so groß gemacht, weil ich nie wieder arm sein will«, hatte er einmal gesagt. »Und es reicht völlig, wenn ich stets gerade das Kleingeld in der Tasche habe, was ich im Moment brauche. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.«
    Ansonsten ging er immer wieder seinem Hobby nach. Er suchte das Abenteuer. Wo die Welt noch am wildesten war, gefiel es ihm am besten.
    Oft genug begleitete Robert Tendyke deshalb auch Expeditionen. Vermutlich ahnten die wenigsten Männer und Frauen, denen er Schlangen, Krokodile und Räuber vom Leib hielt, daß ihr Aufpasser ein Multimillionär war.
    Und ganz sicher ahnten sie nicht, daß er bereits über fünf Jahrhunderte hinter sich hatte.
    Robert Tendyke war der Sohn einer Zigeunerin…
    Und des Teufels!
    »Willkommen an der Pforte der Hölle!« sagte er nun.
    ***
    Vergangenheit:
    Das Land wurde Te-pito-te Henua genannt, und seine Bewohner Hanau-momoko. [3]
    Viel mehr brachte van Dyke zunächst nicht aus Takaroa heraus. Mit den Begriffen selbst konnte er herzlich wenig anfangen, und trotz Jos' Hilfe blieb ihm die Sprache dieser Hanau-momoko ein absolutes Rätsel.
    Doch van Dyke fand schließlich noch etwas heraus, nämlich daß die riesigen Steinköpfe, die überall aus dem Boden emporragten, Moai genannt wurden. Worum es sich jedoch bei dem Begriff Make-Make handelte, den Takaroa immer wieder
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