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0586 - In den Fängen des Wolfes

0586 - In den Fängen des Wolfes

Titel: 0586 - In den Fängen des Wolfes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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davon.
    Sie schritt davon in der Welt des Menschen!
    Denn ohne daß sie es richtig bemerkt hatten, hatte sich die andere Dimension um sie herum aufgelöst. Sie befanden sich wieder auf dem Grundstück, das zum kleinen Bauernhaus gehörte.
    Auch Fenrir setzte sich in Bewegung, lief Thepin nach, zerrte mit den Zähnen an ihrem Umhang. Sie blieb stehen, und ihr öffnete sich Fenrir auch telepathisch.
    Wohin willst du gehen? Du hast kein Zuhause! Laß mich dir helfen.
    »Wie könntest du mir helfen?« fragte sie leise. »Du, mein schöner, starker Freund…«
    Das regeln wir, meine Freunde und ich können das schon. Vertrau mir.
    Indessen trat Pierre Robin zu der kleinen Gruppe.
    »Willkommen daheim«, sagte er. »Es hat also funktioniert - aber wer ist die andere Frau? Und… wer ist der alte Mann, der da hinten hockt? Sieht aus, als brauchte er medizinische Hilfe…«
    Da wandte sich Zia Thepin zu ihm um.
    »Ich erkenne Sie wieder, Monsieur«, sagte sie leise.
    »Aber ich kenne Sie nicht.«
    Sie ist die Wölfin, die ich liebe, teilte Fenrir mir mit. Nein, sie war die Wölfin, sie ist es nicht mehr. Niemals wieder…
    Unwillkürlich zuckte Robin zusammen. »Ich glaub's einfach nicht«, flüsterte er kaum hörbar, und eine Erinnerung durchzuckte ihn.
    Sie also war dieser Wolf gewesen, auf den er damals geschossen hatte? Diese schwarzhaarige Frau? Eine Werwölfin?
    Seit er Zamorra kannte und von seinen unglaublichen Fällen wußte, hatte es Robin aufgegeben, sich zu wundern, jetzt aber verstand er, weshalb er damals unterbewußt geglaubt hatte, einen Fehler begangen zu haben.
    Denn so, wie es jetzt aussah, schien die Wölfin - oder die Frau - alles andere als bösartig zu sein.
    Zamorras Worte drangen nun wieder durch seine Gedanken. »Dem Alten kann niemand mehr helfen. Er wird sterben, er ist eigentlich jetzt schon tot. Es ist alles vorbei, alles erledigt…«
    »Ja… du hast das Unglaubliche geschafft und die beiden verschwundenen Frauen zurückgebracht.« Robin lächelte Michelle Garon zu. »Hallo, Kollegin… Sie sollten das als Dienstkleidung einführen!«
    Die blonde Polizistin stutzte. Dann folgte sie Robins Blick, sah an sich herunter - und wurde rot. Das Hemd, das Thepin ihr in der anderen Welt gegeben hatte, war tatsächlich ein paar wichtige Zentimeter zu kurz!
    »Macho! Chauvinist! Mann!« fauchte sie unwillkürlich - und stürmte zum Haus.
    Ehe sie die Tür aufriß und dabei achtlos das Siegel zerstörte, wandte sie sich aber noch mal um. »Ich bringe Sie um, Robin, wenn Sie das im Kollegenkreis breittreten!«
    Die Tür knallte hinter ihr zu.
    Clio Bregelles beeilte sich, ihrer Freundin zu folgen.
    »Hat man Worte?« seufzte Robin. »Ich hatte das doch als Kompliment gemeint…«
    Zamorra nickte verständnisvoll. »Aber sie hat dir wenigstens ein paar Ehrentitel verliehen.«
    Kopfschüttelnd wandte Robin sich ab, und Zamorra hörte ihn noch murmeln: »Wer solche Freunde hat, der braucht wirklich keine Feinde mehr…«
    ***
    Remus Lykoff war längst zu Staub zerfallen, als Pierre Robin die Akte schloß. Der blonden Michelle schwor er hoch und heilig - und bei einer Flasche Champagner daß er nichts von dieser abendlichen Begegnung verraten würde. Worauf sie zumindest die Bezeichnung ›Macho‹ zurücknahm und sich auch noch von ihm ins Kino einladen ließ.
    Zia Thepin wurde operiert, man entfernte die Silberkugel aus ihrem Körper. Zamorra beschaffte ihr eine kleine Wohnung in Lyon, denn sie wollte in der Anonymität einer großen Stadt untertauchen.
    Doch nur wenige Wochen später stand die Wohnung wieder leer, und der Vermieter wußte nur zu berichten, daß die blaßhäutige Frau nach Paris gegangen sei, aber dort verlor sich ihre Spur.
    Auch Fenrir fand sie nicht.
    In einer stillen Kaminstunde vertraute er sich Zamorra an.
    Ich habe sie wirklich geliebt. Damals, als sie noch eine Wölfin war. Wir haben uns in der falschen Zeit kennengelernt, vielleicht um Jahrhunderte zu spät. Als Wölfin wäre sie die ideale Gefährtin für mich gewesen. Aber als Menschin… höchstens eine Freundin.
    »Ist das nicht auch etwas Schönes?«
    Freunde zu haben, ist schön, bestätigte Fenrir. Aber es hätte mehr sein können. Dennoch, ich gönne ihr das Dasein als Mensch. Ich werde ihr Freund bleiben - immer!
    ***
    In Höllenliefen registrierte Lucifuge Rofocale, daß einer seiner Diener seine Existenz verloren hatte. Wie hatte er noch gleich geheißen?
    Der Herr der Hölle hatte es vergessen. Er hielt cs auch für
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