Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
mir langweilig ist oder ich mich auf etwas konzentrieren will. Und das Herumfuchteln mit deinem Amulett - ich geb' ja zu, daß ich damit nur ein bißchen Eindruck schinden wollte. Magie muß ja schließlich auch nach was aussehen, oder?«
    Zamorra schluckte.
    »Das heißt, ich habe mir die Abfolge deiner Bewegungen ganz umsonst gemerkt?«
    »Bingo, Chef. Drachenmagie kannst du als Mensch ohnehin nicht nachvollziehen. So was ist etwas für überlegene, wirklich intelligente Wesen.« Er wandte sich ab und watschelte davon.
    Zamorra fragte sich, wie Fooly das nun wieder gemeint hatte, denn Arroganz paßte nicht zu diesem kleinen Kerl, aber es war bestimmt auch nicht ein blöder Witz gewesen…
    Er folgte dem Jungdrachen.
    Vorbei an jenem Stein, in dem einst das Schwert Caliburn gesteckt hatte. Zamorra hatte es damals herausgezogen - und war zusammen mit Nicole in die Straße der Götter geschleudert worden. Damals, als sie beide zum ersten Mal in die Mardhin-Grotte geraten waren… [2]
    Die beiden gläsernen Schreine aber, in denen damals Damon und Byanca im Tiefschlaf geruht hatten, waren fort.
    Natürlich, sie wurden ja auch nicht mehr gebraucht. Warum sollte Merlin sie noch weiter hier aufbewahren? Er sammelte keine Antiquitäten, auch keine Andenken.
    Aber da war etwas anderes.
    Es lag auf dem Boden.
    Nicoles Kleidung. Alles, was sie am Leib getragen hatte.
    Sie selbst war fort. Aber das hatte Zamorra ja schon gewußt, seit er Nicole vergeblich mittels der Bildkugel im Saal des Wissens gesucht hatte.
    Da war jedoch eine andere Person.
    Nach ihr hatte er natürlich nicht gesucht, und deshalb hatte die Bildkugel sie ihm auch nicht gezeigt.
    Doch er kannte sie nur zu gut.
    Byanca…!
    ***
    Der Zauberer war überrascht.
    Byanca verhielt sich nicht so, wie er erwartet hatte. Sie mußte doch gesehen oder zumindest gehört haben, wie die Drachensklaven durch die magische Barriere drangen und daß sie ihr folgten. Jeder andere Kämpfer hätte hinter der Toröffnung gewartet und dem ersten Verfolger, der hindurchschlüpfte, das blanke Schwert über den Schädel gezogen. Auf diese Weise wären mit Sicherheit fünf oder sechs Drachensklaven ausgeschaltet worden. Byanca mit ihrer weibischen Rücksichtnahme hätte wohl nur versucht, sie zu betäuben, denn vor einem heftigen Schlag auf die Rübe schützte auch ein eiserner Schutzhelm nur bedingt.
    Nichts dergleichen war jedoch geschehen. Die Rüstung bewegte sich weiter, in gemäßigtem Tempo durch den Innenhof auf das größte Gebäude zu!
    Der Zauberer, der als letzter durch das Portal glitt, schrie einen Befehl.
    Die elf Drachensklaven schwärmten aus und umkreisten die Goldene, drangen mit vorgehaltenen Schwertern auf sie ein.
    Da endlich reagierte sie, drehte sich rasend schnell im Kreis und wob einen tödlichen Vorhang mit ihrem Schwert. Ihre Bewegungen kamen unglaublich rasch.
    Stahl klirrte auf Stahl. Drachensklaven taumelten zurück, griffen wieder an. Und schließlich erwies sich ihre Übermacht als zu groß. Als sie erkannten, daß die Goldene ihre Klinge nur mit der flachen Seite einsetzte und nicht daran dachte, die feindlichen Rüstungen zu durchschlagen, warfen sie sich förmlich auf sie und drückten sie zu Boden.
    Der Zauberer kicherte. Das klappte ja besser, als er jemals hätte erwarten können!
    Wenn er Byanca in seine Gewalt brachte, brauchte er nicht einmal mehr nach Damons Schwert zu suchen. Denn dann war der Zweck der ganzen Aktion ohnehin erfüllt: Die größte Feindin des ORTHOS gefangen und dem Tod durch Götterhand geweiht!
    Dann brauchten sie sich auch nicht mehr länger in Khe-She aufzuhalten. Er fürchtete sich vor dem Wolkenschloß und vor dessen vierbeinigen Bewohnern. Er hatte nicht vergessen, daß es den Sturmrössern damals gelungen war, ihn in ihre Gewalt zu bringen. Und wenn der dunkle Gott nicht eingegriffen hätte…
    Vier Drachensklaven hielten jetzt die Rüstung am Boden, je einer umklammerte einen Arm oder ein Bein der Goldenen.
    Grinsend kam der Zauberer näher. Seine Augen leuchteten wie glühende Kohle unter dem Schatten der Kapuze, als er in die Knie ging und nach dem goldenen Helm griff, um ihn mit geschicktem Griff vom Kopf der Besiegten zu lösen. Er bekam ihn auch los.
    Und im gleichen Moment entwich ein Nebelstreif der Rüstung. Er hatte sie belebt, nun verteilte er sich als dünnes Wolkengespinst und wehte davon!
    Der Mund des Zauberers klaffte vor Überraschung weit auf. Sprachlos sah er dem Wolkenfetzen nach, starrte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher