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0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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leere Rüstung an - und begriff, daß er genarrt worden war.
    »Leer!« brüllte er zornig auf. »Byanca, du hinterlistiges Biest! Der ORTHOS wird dich vernichten! Die Dämonen der Unterwelt sollen deine Seele fressen!«
    Er trat gegen die Teile der Rüstung, die nun über den weichen Boden des Innenhofs rollten. Er ballte die Fäuste. In der Taschenfalte seiner Kutte glomm der Dhyarra-Kristall düster auf, als er den unbändigen Zorn seines Herrn fühlte. Aber sein Glühen verlosch alsbald wieder.
    »Worauf wartet ihr?« fauchte der Zauberer. »Durchsucht Khe-She! Ich glaube nicht, daß sich Byanca noch außerhalb dieser Mauern befindet! Sucht sie, findet sie! Bringt sie zu mir - tot oder lebendig!«
    Die Drachensklaven setzten sich in Bewegung, um seinem Befehl zu gehorchen.
    Und erstarrten sofort wieder.
    Denn der Zauberer hatte in seinem Eifer etwas vergessen.
    Die Sturmrösser!
    Aber sie hatten ihn nicht vergessen!
    Von drei Seiten kamen sie jetzt heran, und aus ihren rot flammenden Augen fixierten sie den Zauberer, den sie sofort wiedererkannten.
    Und er hörte die dumpfe, drohende Stimme aufklingen: »Wiedersehen macht Freude, oder wie heißt es bei euch Menschen?«
    Ihm machte es bestimmt keine Freude.
    Absolut keine…
    ***
    Zamorra kauerte sich neben Byanca nieder.
    Sie lag nackt und ausgestreckt auf dem Boden und bewegte sich nicht. Wie sollte sie auch?
    Sie war ja tot…
    »Ein Austausch«, murmelte Zamorra. »Merlin hat Nicole in die Straße der Götter geschickt und Byanca dafür hierher geholt…«
    So mußte es sein!
    Nicole sollte das zu Ende bringen, woran Byanca gescheitert war - woran sie gestorben war.
    Jetzt, da Zamorra Byanca hier vor sich liegen sah, ahnte er, daß der Austausch in jenem Moment erfolgt sein mußte, in dem Byanca gestorben war.
    Aber wie sollte Nicole eine Aufgabe überleben, mit der selbst die Halbgöttin mit ihrer überlegenen magischen Kraft nicht fertig geworden war?
    Und - wie hatte dieser Austausch funktioniert?
    Bisher waren die Übergänge in die Straße der Götter immer etwas anders gewesen. Es hatte aber nie einen Austausch gegeben. Zamorra und Nicole waren durch die Mardhin-Grotte in die Straße der Götter gelangt, beim ersten Mal waren sie dabei sogar getrennt worden und in verschiedenen Ländern aufgetaucht. Und bei jedem Übergang tauchten sie an anderen Orten auf. Das deutete darauf hin, daß der Ankunftsort vom Zufall diktiert wurde.
    Die Rückkehr fand dann durch andere Weltentore statt oder wurde von Merlin gesteuert.
    Aber bisher hatte es niemals einen Austausch gegeben. Wenn eine Person in die andere Welt hinüberging, war niemals eine andere zeitgleich hierher gelangt.
    Daß Byanca nackt hierher und Nicole nackt in die Straße der Götter gelangt waren, das war hingegen normal. Ein ›Transit‹ durch die Mardhin-Grotte beförderte nur die Person, nicht aber, was sie bei sich trug. Weder Ausrüstung noch Kleidung.
    Unwillkürlich ballte Zamorra die Fäuste.
    Wenn er Nicole folgte, würde er ebenfalls nackt sein. Er konnte keinen Dhyarra-Kristall und kein Amulett mitnehmen - überhaupt nichts ! Und er würde nicht wissen, ob er wirklich in ihrer Nähe auftauchte.
    Zumindest, wenn alles so verlief, wie er es kannte!
    Aber verlief es wirklich so?
    Hier stimmte doch überhaupt nichts mehr! Der Austausch, Merlins aberwitziges Verhalten…
    Gab es also vielleicht doch eine Möglichkeit, Nicole rechtzeitig zu erreichen? Und vielleicht dann auch eine, die Waffen und Hilfsmittel mit in die Straße der Götter zu nehmen?
    »Ich muß es versuchen«, murmelte er.
    Fooly legte den Kopf schräg.
    »Ich an deiner Stelle, Chef, würde mir das noch mal genau überlegen. Du solltest lieber mich machen lassen.«
    Zamorra starrte ihn entgeistert an.
    »Du - du willst hinübergehen? Du willst Nicole helfen? Aber du kennst dich doch in der Straße der Götter überhaupt nicht aus! Du weißt nichts über diese Welt, du hast keine Erfahrungen dort. Du wärst dort hilflos und verloren!«
    Fooly schüttelte den Kopf.
    »Wenn mich doch ein einziges Mal jemand machen lassen würde, was ich für richtig halte!« klagte er. »Vertrau mir, Chef. Ich weiß, was ich tue!«
    Zamorra seufzte.
    »Den Spruch habe ich in der letzten Zeit etwas zu oft gehört«, murmelte er. »Also, Mr. MacFool, erzähl mir, was genau du tun willst und was du dir davon erhoffst.«
    Und das, fügte er in Gedanken hinzu, möglichst schnell. Weiß der Himmel, wie wenig Zeit Nicole noch bleibt -falls sie
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