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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz
Autoren: Gaelen Foley
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Wrenn du herunterfällst, bist du tot."
    „Das wär's! Er könnte sterben", rief Derek aus. „Wenn er tot ist, kann er selbst als Geist gegen die Geister ankämpfen."
    „Aber dann müsste man auch einen Weg finden, ihn wieder ins Leben zurückzuholen", meinte Lily nachdenklich. „Wie sollte das gehen?"
    „Ich weiß es nicht. Da musst du mit Gabriel sprechen", murmelte er, ohne das weiter zu erklären.
    „Ich glaube, die Idee gefällt mir", überlegte Pamela laut. „Ich glaube, ich fange gleich morgen damit an."
    „Es ist morgen", rief Derek vom Dach herunter.
    „Oh ja. Kannst du von dort oben unsere Fledermäuse herumfliegen sehen?"
    „Nein, aber wenn sie das tun, dann werde ich ihnen als ihr Vermieter sagen, dass ihre Miete überfällig ist."
    Bis die Morgendämmerung anbrach, hatte Derek die Löcher verschlossen und damit die Fledermäuse vom Dachboden vertrieben, sodass sie aufgeregt vor dem Haus ihre Runden flogen. Die Dienstboten hatten sich zu ihrer täglichen Arbeit erhoben, der Diener und das Hausmädchen halfen dabei, Werkzeug, Nägel und die Leiter nach unten zu tragen.
    „Bah, das war so abscheulich!"
    „Wascht euch gründlich, Fledermäuse können Krankheiten übertragen. Deshalb wollte ich nicht, dass ihr mir helft, aber ihr habt es nicht anders gewollt. Doch ich bin froh, dass ihr es getan habt. Vielen Dank, meine Damen."
    „Wir sollten dir danken", sagte Pamela, während Lily ihn nur anlächelte.
    „Ach, da seid ihr!" Tante Daisy hastete durch die Eingangshalle, als sie die Treppe herunterkamen.
    Derek und der Diener umfassten die Leiter, Lily hielt mehrere erloschene Laternen, während Pamela das letzte Brett trug, das sie nicht mehr gebraucht hatten.
    Aufgeregt lief Tante Daisy auf sie zu. „Beeile dich, Tochter, beeile dich!"
    „Was ist, Mutter?", fragte Cousine Pamela besorgt, stellte das Brett auf den Boden und lehnte es gegen einen Pfosten.
    „Für dich ist etwas gekommen - ein Brief. Hier! O, mach schnell!"
    „Ist er von dem Dichter, den du bei der literarischen Gesellschaft kennengelernt hast?" Lily sah ihre Cousine vielsagend an.
    „Nein", rief Tante Daisy aus und schwenkte den Brief, als hätte sie den Hauptgewinn bei einer Lotterie in der Hand. „Himmel! Er ist von einem Verleger."
    Pamela schrie auf. „Was?" Sie lief zu ihrer Mutter und hielt den Brief mit beiden Händen fest. „Murray! John Murray! Er verlegt Lord Byron und - und Sir Walter Scott. Aber wie kann er mich kennen?"
    Derek räusperte sich, neigte den Kopf und versuchte, unschuldig auszusehen.
    „Das hast du nicht getan!" Pamela starrte ihn mit offenem Mund an.
    „Warum nicht? Die Geschichte war gut. Meine Liebe, du kannst keinen Erfolg haben, wenn du es nicht versuchst."
    Mit bleichem Gesicht wandte Pamela sich an Lily. „Ich - ich kann nicht. Ich kann ihn nicht öffnen. Lily, lies du ihn. Ich kann es nicht ertragen, mit eigenen Augen zu sehen, was darin steht."
    Lily stellte ihre Laternen hin, nahm ihrer aufgeregten Cousine den Brief ab und sah ihren Ehemann fragend an. Auch sie hatte nicht gewusst, was Derek für Pamela unternommen hatte.
    Er nickte ihr ermutigend zu.
    Lily riss den Umschlag auf und las, was in den Brief stand.
    „Was schreibt er?" Pamela bekam fast keinen Ton heraus.
    Lily sah sie erstaunt an. „Er will dein Buch herausbringen."
    Pamela stieß einen Schrei aus.
    „Warte! Da steht noch mehr." Lily hielt Pamela am Arm fest. „Er fragt, ob du noch mehr von diesen Geschichten hast, die du vielleicht verkaufen möchtest."
    Pamela schrie ein weiteres Mal auf, doch dann umarmten sich alle und jubelten.
    Tante Daisy weinte und plapperte ständig etwas davon, wie stolz sie auf ihre Tochter war. Lily hüpfte auf und ab, während Derek dem Diener auf den Rücken schlug und vor Stolz strahlte. Aber mitten in diesem Freudentaumel ließ sich eine Stimme vernehmen, kalt wie der Nordwind.
    „Was hat das zu bedeuten?"
    Alle erstarrten.
    „O, Clarissa." Tante Daisy ergriff tapfer das Wort, wenn ihre Stimme auch kaum mehr als ein Flüstern war. „Mr. Murray aus London möchte die Bücher unserer Pamela herausbringen."
    „Wirklich?", stieß Lady Clarissa hervor und sah die Autorin streng an. „Pamela, ich bin entsetzt über dich. Wie kannst du den Ruf der Familie auf diese Weise aufs Spiel setzen?"
    „Ich werde ein Pseudonym benutzen, Tante Clarissa. Ich schwöre es."
    „Es ist nicht ihre Schuld", sagte Derek in scharfem Ton und trat vor. „Ich bin dafür verantwortlich."
    „Ach, das hätte
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