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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster
Autoren: John E. Muller
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noch einen Ausweg: eine Atombombe. Aber die Bestie hielt sich in dicht besiedelten Gebieten auf!
    Der weiße Affe wühlte sich durch das Flußbett, direkt oberhalb des Blackwall-Tunnels. Seine großen Füße brachen durch das Tunneldach, und das Wasser der Themse flutete hinein und machte den Tunnel unpassierbar. Immer mehr Brücken und Tunnels fielen dem rasenden Tier zum Opfer. Es arbeitete sich unermüdlich weiter durch den Fluß, begleitet von einer Reihe Reportern, deren Kameras am Ufer surrten. Zeitungskommentatoren und Fernsehreporter hatten ihren großen Tag.
    Ein Sturzkampfbomber machte sich bereit, das Monster mit Napalm anzugreifen. Der nationale Notstand wurde ausgerufen.
    Immer wieder griff der Bomber an, und immer mehr Napalm fiel herab und versengte das Fell des Monsters, ohne ihm jedoch weiteren Schaden zuzufügen. Es wankte weiter, immer weiter, mitten nach London hinein. Es würde nicht mehr lange dauern, bis Piccadilly, Mayfair und Park Lane in Reichweite des furchtbaren Geschöpfs liegen würden.
     

     
    Es war ein fähiger, junger Reserveoffizier, dem die rettende Idee kam. Wenn dieses furchtbare Ding nur mit einer Atombombe zu besiegen war, dann mußte eben eine her. Und wenn das mitten im Herzen von London nicht möglich war, dann mußte man das Monster eben fortlocken. War es nicht ganz offensichtlich, daß es sich von hellem Licht angezogen fühlte?
    Man brachte fahrbare Scheinwerfer und leuchtete dem Riesenaffen direkt ins Gesicht. Die Bestie drehte auf der Stelle um und begann, Jagd auf die Scheinwerfer zu machen. Von Zeit zu Zeit kam sie dem Lkw mit den aufmontierten Scheinwerfern so nahe, daß sie ihn fast greifen konnte.
    Mit hoher Geschwindigkeit raste der Wagen den Außenbezirken der Stadt entgegen, der wutschnaubende, von den Lichtern faszinierte Affe hinterher. Immer weiter ging die wilde Hetzjagd, bis der Lkw die Themsemündung erreichte. Dort wartete ein Schnellboot der R. A. F., das nun einen strahlend hellen Scheinwerfer einschaltete und so die Aufmerksamkeit des weißen Affen auf sich zog. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, warf er sich ins Wasser. Hier konnte er zum Glück nicht die gleiche Geschwindigkeit entwickeln wie auf dem Land. Er folgte dem auslaufenden Boot hinaus in den Kanal. Atemlose, aufgeregte Männer an Bord des Bootes hielten die Scheinwerfer auf das Gesicht des Affen gerichtet, und lockten ihn so in immer tieferes Gewässer. Er schwamm jetzt. Er durchpflügte wild das Wasser. Das Boot paßte seine Geschwindigkeit der des Affen an, damit der Abstand nicht zu groß wurde.
    Nachrichten gingen über Funk hin und her. Die Regierung hatte gehandelt. Der Premierminister hatte entschieden, daß die Atombombe eingesetzt werden sollte.
    Plötzlich wurden Flugzeugmotoren über dem Boot hörbar. Eine kurze Anweisung über Funk, und mit aufheulenden Motoren jagte das Schnellboot mit voller Fahrt hinaus in die offene See. Der in rasender Wut um sich schlagende und spritzende Affe blieb zurück. Als das Schnellboot außer Reichweite war, trug ein Fallschirm seine tödliche Fracht hinunter auf sein gigantisches Opfer. Die Bombe explodierte in einem Blitz, der viele Kilometer weit zu sehen war. Der Atompilz entstand. Als er sich aufgelöst und die aufgewühlten Wassermassen sich beruhigt hatten, herrschte Ruhe. Nur die Wellen der Nordsee rollten langsam dem fernen Strand zu und begruben ihr Geheimnis für alle Zeiten unter sich.
    Die Tür des Zimmers, in dem Madame Latski und Harry Bolton sich aufhielten, flog auf. Ein Mann mit hartem, finsterem Gesicht, dessen östlicher Einschlag unverkennbar war, blickte langsam und nachdenklich von einem zum anderen.
    „Aufgrund Ihrer Information haben wir einen unserer besten Agenten verloren!“
    „Dafür kann ich nichts“, sagte Bolton. Diesmal war er nicht derjenige, der die Situation beherrschte.
    „Wir sehen keinen Grund mehr, Ihnen Asyl zu gewähren. Wir wollen auch auf keinen Fall in diese Geschichte verwickelt werden.“ Plötzlich hatte er eine Pistole in der Hand.
    „Hören Sie“, sagte Bolton schnell, „ich habe Geld! Soviel Geld, wie Sie sich nicht einmal im Traum vorstellen können! Nennen Sie Ihren Preis!“
    „Ich bin nicht käuflich“, sagte der Mann.
    „Jeder hat seinen Preis!“ entgegnete Bolton überzeugt.
    „Es stimmt“, sagte Madame Latski mit einschmeichelnder Stimme. „Mr. Bolton kann Ihnen jeden Preis zahlen. Sie können in fünf Minuten Millionär sein.“
    „Ich lege keinen Wert darauf,
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