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0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar
Autoren: Unbekannt
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leiser, leiser und deutlicher, und schließlich konnte er verstehen.
    „... Sturmwarndienst, Wetterkontrolle... von woher sprechen Sie...?"
    Sandal sagte: „Hören Sie zu!"
    Keine Reaktion.
    Sandal entdeckte den Knopf an der Seite des Mikrophons, drückte ihn hinein und wiederholte: „Hören Sie. Ich habe ein Problem."
    „Wer sind Sie? Was wollen Sie von uns?"
    Sandal seufzte und sagte: „Ich befinde mich in einem wildgewordenen Gleiter, der jeden Moment abstürzen oder in die Luft fliegen kann. Wie kann ich die terranische Botschaft von New Taylor erreichen?"
    Sein Partner schien erstaunt zu sein, schließlich fragte er interessiert: „Wie ist Ihr Standort?"
    „Keine Ahnung", erwiderte Sandal. „Schalten Sie nicht ab, ich befinde mich wirklich in Gefahr. Ich fliege ziemlich genau östliche Richtung und befinde mich über Wasser. Keinerlei Landsicht. Ich bin vor zwei Stunden von einer Insel gestartet, auf der ein alter Turm steht, in konventioneller Bauweise aus braunem Bruchstein errichtet."
    „Sie sprechen mit der Wetterkontrolle. Was ist Ihr Wunsch?"
    „Ich muß mit der terranischen Botschaft verbunden werden."
    „Das kann ich einrichten. Bitte, sprechen Sie ununterbrochen weiter. Ich lasse eine Funkpeilung durchführen. Wir werden Ihren Standort schnell festgestellt haben. Ist bei Ihnen Tag?"
    „Heller Nachmittag. Genau vierzehn Uhr und dreiundvierzig Minuten!" sagte Sandal.
    Aus dem Lautsprecher hörte er Knacken und Rauschen, mehrere Pfeiftöne und eine undeutlich im Hintergrund geführte Unterhaltung. Sie klang sehr aufgeregt. Sandal sprach weiter und schilderte, daß er vor zwei Nächten in New Taylor entführt worden war.
    Er konnte sogar den Typ des Gleiters ablesen und ging tiefer.
    Er dachte noch immer an die Sprengung. Würden seine unbekannten Gegner ihn am Leben lassen, oder mußten sie alles, was auf ihre Spuren führte, vernichten?
    Der Gleiter befand sich jetzt laut Höhenanzeige fünfzehnhundert Meter über dem Meeresspiegel.
    Schließlich unterbrach ihn der Sprecher der Wetterkontrolle.
    „Sie können sprechen. Ich habe Sie mit der Funkabteilung der terranischen Botschaft verbunden."
    „Danke!" sagte Sandal erleichtert. „Sie haben mich gerettet. Sie sind mein Freund."
    „Wessen Freund bin ich?"
    Vermutlich hörte inzwischen auch die halbe terranische Botschaft mit.
    „Sie sind ein Freund von Sandal, dem Beschützer der Lady Orana!" sagte Sandal. „Spreche ich jetzt mit Derek Aragon?"
    „Augenblick, Mister Tolk. Er kommt gerade hereingestürmt."
    Zwei Sekunden später hörte er Dereks vertraute Stimme.
    „Sandal! Was ist los? Wo bist du?"
    „Ich bin am Leben", erwiderte der Krieger. „Ich bin außerdem auf der Flucht. Aber wo ich mich wirklich befinde, weiß ich nicht.
    Ich habe interessante Dinge für dich mitgebracht."
    „Höre jetzt genau zu", erwiderte Derek „Ich kann mir denken, daß dieses Material sehr wichtig ist. Ich bin mit dem Geheimdienst des Eugaul-Systems in Verbindung. Es besteht die Gefahr, daß sie den Gleiter sprengen."
    Sandal lachte heiser.
    „Daran denke ich auch bereits. Was soll ich tun?"
    „Setz den Gleiter auf das Wasser. Er wird etwa eine Stunde lang schwimmen können, wenn du dich durch das Fenster hinauszwängen kannst."
    Sandal maß mit Blicken die Öffnung und erkannte, daß er hindurchkriechen konnte.
    „Weiter!"
    „Bleib auf dem Dache des Gleiters sitzen. Nach dir wird bereits seit einigen Minute gesucht. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt. Wenn der Gleiter in die Luft gesprengt wird, bist du auf dem Dach noch am sichersten. Ich leite die Suche von einem Büro aus, aber du wirst bald aufgefischt werden."
    „Verstanden!" sagte Sandal. Schon seit geraumer Zeit steuerte er das Fahrzeug der Wasserfläche entgegen, noch immer im Zweihundertfünfzig-Kilometer-Tempo. Er ging in eine flachere Kurve über.
    „Was ist vorgefallen, Sandal? Du kannst ziemlich frei sprechen.
    Keine Namen bitte."
    „Keine Sorge, Mister Aragon", schaltete sich der Sprecher des Wetteramtes ein. „Ich bin zum Stillschweigen verpflichtet."
    „Sie sind ein Vorbild an Schweigsamkeit", konterte Derek, obwohl er den Mann sicher nicht kannte, „aber es gibt sicher zahlreiche Mithörer. Ehrensachen bestehen zwar nicht nur aus Diskretion, aber..."
    „Es ist interessant, zuzuhören, wenn man auf einer scharfen Bombe sitzt", sagte Sandal laut.
    „Einverstanden, du Ärmster. Ich habe dich kurz nach dem Überfall aus den Augen verloren. Übrigens: Das Mädchen ist noch
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