Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
057 - Sanatorium der Cyborgs

057 - Sanatorium der Cyborgs

Titel: 057 - Sanatorium der Cyborgs
Autoren: Michael Schönenbröcher
Vom Netzwerk:
Daryll!«, sagte er entschlossen. »Und hoffen wir, dass Aiko noch in Ordnung ist.«
    »Wenn sie ihm etwas angetan hat, reiße ich ihr jeden Draht einzeln aus ihrem künstlichen Körper!«, schwor Aruula grimmig.
    ***
    »Der sieht doch gut aus!«, raunte Matt. »Was meinst du?« Aruula warf ebenfalls einen Blick durch den Türspalt. Seit knapp zehn Minuten standen sie in einer dunklen Kammer, deren Regale bis zur Decke angefüllt waren mit Ersatzteilen, Kabeln und elektronischen Bauteilen.
    »Sieht aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen«, stimmte sie Matt zu.
    »Schnappen wir ihn uns.«
    Es war der dritte LoBot, der an ihrem Versteck vorüberkam. Aber der Erste, der so gebrechlich wirkte, dass sie ihn problemlos würden überwältigen können.
    Matthew stieß die Tür auf. Der Roboter, dessen Körper aussah, als wäre er in eine Schrottpresse geraten, drehte den Kopf. Es knirschte. Noch bevor er die Angreifer sah, kam das Kopfgelenk zum Stillstand. Sie packten ihn und zerrten ihn mit vereinten Kräften in die Kammer. Hier setzte ihm Aruula das Schwert unter die Brustplatte.
    »Du wirst uns ein paar Fragen beantworten oder sterben«, zischte sie. »Hast du das ver60 standen?«
    Der LoBot stieß eine Reihe von undefinierbaren Geräuschen aus. Sein rechtes Auge flackerte; das linke fehlte.
    »Rede, oder ich spieße dich auf!«, fuhr Aruula ihn an.
    Matt legte ihr die Hand auf die Schulter, ganz wie sie es abgesprochen hatten. Er war gespannt, ob das alte Spiel »guter Cop, böser Cop« auch bei Robotern funktionierte. Immerhin schien dieser LoBot Angst empfinden zu können. »Aber nicht doch, Aruula«, sagte er milde. »Unser Freund hier wird bestimmt reden, nicht wahr? Wie heißt du, Freund?«
    Das Auge fixierte ihn. Das Flackern darin nahm ab. »Newt«, knarrte der wandelnde Schrotthaufen. »Ich heiße Newt.«
    Matt und Aruula sahen sich überrascht an. Hatte der Roboter bei der Felsenbucht nahe Fresno nicht auch so geheißen? Aber jetzt war nicht die Zeit, diese Frage zu klären.
    »Wir wollen nur ein paar Informationen, Newt«, fuhr Matthew fort. »Wenn du kooperativ bist, werde ich meine Gefährtin davon abhalten, dich aufzuspießen. Also: Wie viele von Darylls Garde befinden sich noch in diesem Gebäude?«
    Newt zögerte. Doch als Aruula wütend schnaubte und ihr Schwert hob, schnarrte seine Stimmmodulation: »Keine. Sie wurden alle nach Fresno geschickt. Warum weiß ich nicht.«
    »Gut!« Matt nickte freundlich. »Zweite Frage: Hast du Informationen über einen Cyborg namens Aiko?«
    »Man redet darüber, dass ein Neuzugang seit der Nacht in Darylls Büroräumen gefangen gehalten wird«, kam die Antwort. »Wie er heißt, ist mir nicht bekannt.«
    »Das muss er sein!«, sagte Aruula überflüssigerweise.
    »Okay, dann kommt jetzt die letzte Frage: Wo liegt Darylls Büro? Beschreib uns den Weg!«
    Minuten später waren sie unterwegs zu Darylls Räumen, während der LoBot Newt vergeblich versuchte, seinen ramponierten Körper aus dem Wust von Kabeln zu befreien, in den sie ihn eingewickelt hatten.
    Zwei Mal mussten sie noch in Deckung gehen, dann standen sie vor dem Raum, auf dessen Tür in großen Lettern eine »01« aufgemalt war.
    »Charmante Art, seine Stellung kundzutun«, sagte Matt und hob den Driller. »Bist du bereit?«
    Aruula klopfte auf die Breitseite ihres Schwertes. »Alles klar.«
    Ein Explosivgeschoss aus dem Driller zerfetzte das Schloss. Aruula warf sich nach vorn und prellte die Tür mit ihrer Schulter auf. Matt setzte nach und sicherte in Combat-Stellung den Raum.
    Ihnen bot sich ein bizarres Bild. In der Mitte des Büros stand ein Metallstuhl, auf dem Aiko saß, Fesseln um Hand- und Fußgelenke. Er schien gerade erst zu sich zu kommen, denn er blinzelte und schüttelte verwirrt den Kopf.
    Neben ihm stand Daryll in einem Hauch von Nichts - wenn man die Stiefel und ein paar Lederbänder so nennen mochte, die sie trug. Ihre Faust schwebte über Aikos Nacken, und Matt sah gerade noch, wie sich ein silbern glänzender Dorn in ihren Unterarm zurückzog.
    Im nächsten Moment taumelte sie und musste sich am Stuhl festhalten, um nicht zu stür61 zen.
    Matt richtete den Driller auf sie. »Was ist hier los?«, fragte er scharf. »Was hast du mit Aiko gemacht?!«
    Sie sah ihn an, als wäre sie aus einem langen Traum erwacht. »Aiko?«, fragte sie.
    »Aber… ich bin Aiko!«
    Matts Augen wurden schmal. »Was redest du da?«
    Und Aruula fügte hinzu: »Du bist Daryll. Eine tote Daryll, wenn du Aiko
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher