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0566 - Hexenreich

0566 - Hexenreich

Titel: 0566 - Hexenreich
Autoren: Jason Dark
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aufgerissen. Die harten Zähne schimmerten. Nadine sah in diesen Augenblicken zum Fürchten aus.
    Nicht für Margareta!
    Als die Wölfin sprang, streckte sie ihr wieder den Arm entgegen, und Nadine prallte mit dem Kopf gegen die Hand. Bill bekam mit, was in den folgenden Sekunden geschah, und sie erlebte einen unheimlichen, kaum erklärbaren Vorgang.
    Der Wolfskörper war plötzlich von einer blauweißen Lichtglocke umgeben, aus der sich etwas abspaltete.
    Ein Geist, eine Frau…
    Die wahre Nadine Berger, deren Seele ja im Körper der Wölfin steckte.
    Vor langer Zeit hatte Bill so etwas gesehen, als sich Geist und Körper trennten, durch diesen Angriff wurde es ihm abermals deutlich gemacht, daß die Wölfin nicht nur Tier war.
    In der Lichtglocke erkannte er deutlich den Geist als menschliche Gestalt, das feine Gesicht, die wilde Frisur, aber nicht materialisiert.
    Der Vorgang oder der Spuk dauerte kaum zwei Sekunden, dann brach das Bild wieder zusammen. Ebenso wie die Wölfin, die sich neben Margareta auf die Seite legte und sich ebensowenig rührte wie Sheila.
    »So«, sagte die Fremde, als wäre ihre Attacke völlig selbstverständlich gewesen. »Jetzt sind nur wir beide noch da. Und das allein ist ungemein wichtig.«
    Bill dachte nicht an sich. Sheila und Nadine waren ihm wichtiger.
    »Was hast du mit ihnen gemacht? Sie getötet?«
    »Nein. Ihnen nur bewiesen, wie schwer sie eigentlich sind. Daß meine Kräfte…«
    »Deine Kräfte?« rief Bill. »Verdammt noch mal, wer bist du? Woher kommst du?«
    »Von weither. Aus einem fernen Land, jenseits der Sterne und jenseits der Grenzen.«
    »Okay, das habe ich gehört.« Bill drückte sich wieder in eine normale Sitzhaltung. »Weshalb bist du ausgerechnet zu uns gekommen? Was willst du hier?«
    »Ich will dich.«
    »Ha, wie schön. Und dann?«
    »Werden wir eine sehr weite Reise unternehmen. Nur wir beide, verstehst du?«
    Bill grinste schief. »Toll. Darf ich fragen, wohin meine unfreiwillige Reise gehen wird?«
    »Ja, in ein fernes Land. Ins Hexenland!«
    Der Reporter glaubte, sich verhört zu haben. »Noch einmal«, flüsterte er. »Wohin soll die Reise gehen? Ins Hexenland? Habe ich das richtig verstanden?«
    »Ja, ins Hexenland oder Hexenreich. Das spielt keine Rolle. Es ist nur wichtig, daß du mir folgst.«
    »Freiwillig nicht.«
    »Das habe ich mir gedacht«, erwiderte sie nickend. »Deshalb werde ich dich auch holen.«
    »Gehört dieser Hirsch auch zu dir?«
    »So ist es. Wir werden auf ihm in das Hexenreich reiten. Dort sehen wir dann weiter.«
    Bill wußte nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Er schüttelte den Kopf und schlug mit den Handflächen auf das Leder der Armlehnen. »Ich kann es noch immer nicht fassen. Weshalb hast du ausgerechnet mich als deinen Reisebegleiter ausgesucht?«
    »Das will ich dir sagen.«
    »Darauf warte ich auch.«
    »Du hast das Zeichen, das Sigill. Es ist auf deiner Brust verewigt worden.«
    Allmählich sah Bill klarer. Er tastete mit den Fingern nach und dachte an die erlebten Schmerzen. Sheilas Unruhe, sein Brennen auf der Brust, das alles stand in einem unmittelbaren Zusammenhang.
    Die Krönung war das Erscheinen der Margareta.
    »Dann bist du auch eine Hexe?« flüsterte Bill.
    Sie hob die Schultern. »Vielleicht. Es kann auch sein, daß ich nur eine ungewöhnliche Frau bin und trotzdem Hilfe brauche. Das alles wirst du noch erfahren.«
    »Ich will aber nicht.«
    Da lächelte sie. Und dieses Verbreitern der Lippen sagte dem Reporter genug. Wenn er nicht freiwillig mitkam, würde sie ihn dazu zwingen. Margareta schaute ihn nur an. Ihr dunkler Blick brannte in seinen Augen. Bill spürte eine andere Macht, die von ihm Besitz ergriff und gegen die er sich nicht wehren konnte.
    Als sie ihm die rechte Hand entgegenstreckte, zögerte er keine Sekunde länger und stand auf.
    Sie faßte ihn an. Ihre Handfläche schob sich über die seine, doch Bill brach nicht zusammen. »Komm!« hörte er ihre jetzt weich klingende Stimme. »Wir haben schon zuviel Zeit verloren. Ich werde dich in eine andere Welt entführen…«
    Wie ein Schlafwandler folgte Bill der fremden Frau. Sie sprach weiter, nur verstand er die Worte nicht. Im Flur sprach sie noch einmal vom Hexenreich und vom Hexenland, das auf beide wartete.
    Margareta öffnete die Tür. Der kühle Wind strich über ihre Gestalten. Mit Bill an Hand blieb die Frau vor dem Eingang stehen. Sie spitzte ihren Mund und stieß einen leisen Pfiff aus.
    Aus dem von der Tür aus nicht
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