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0566 - Hexenreich

0566 - Hexenreich

Titel: 0566 - Hexenreich
Autoren: Jason Dark
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schmerzte. In diesem Fall jedoch hatte sie sich auf brutale Art und Weise zurückgemeldet.
    Was bedeutete das? Stand dieses Phänomen in einem ursächlichen Zusammenhang mit Sheilas Unruhe? Sie stellte fest, daß sich die Farbe etwas abschwächte, nickte Bill zu und fragte: »Geht es dir besser?«
    Bill atmete zunächst ein und aus, bevor er sich zu einer Antwort entschloß. »Ja, etwas.«
    »Soll ich dir ein Glas Wasser holen?«
    »Bitte ja. Ich habe das Gefühl, innerlich zu verbrennen. Es ist, als würden von diesem verdammten Dreieck Flammenströme ausgehen, die durch den gesamten Körper schlagen.«
    Sheila lief hastig in die Küche. Sie schenkte das Glas mit Mineralwasser voll, ging zurück und sah ihren Mann normal im Sessel hocken und zu Boden starren.
    Er war noch immer blaß, trank mit hastigen Schlucken und schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Erklärung«, sagte er leise. »Tut mir leid, ich weiß nicht wieso?« Er setzte das Glas ab. »Alva, die Hexe, ihr habe ich dieses Sigill zu verdanken. Jahrelang hatte ich Ruhe, ich dachte nicht einmal daran und jetzt?« Bills Blick war fragend geworden, doch eine Antwort konnte ihm Sheila auch nicht geben.
    »Mußten wir nicht damit rechnen, Bill? Die Hölle, der Teufel, dem Alva letztendlich gedient hat, tut nichts umsonst. Das ist dir doch klar – oder?«
    »Ja, ich weiß.«
    »Wir sollten John Sinclair Bescheid geben.«
    Bill winkte ab. »Noch nicht. Es ist ja nichts passiert, und ich merke auch nichts mehr. Sollte es schlimmer werden, dann rufen wir ihn an.«
    »Wie du willst.« Wohl war Sheila bei der Antwort nicht.
    Nadine betrat auf leisen Pfoten das großzügig angelegte Zimmer.
    Sie hatte es bei Johnny nicht mehr ausgehalten. Auch ein seltener Vorfall, meistens schlief sie die Nacht über durch bei dem Jungen und war so etwas wie eine Beschützerin für ihn.
    Sheila und Bill ignorierte sie völlig, ging bis dicht an das große Fenster, hockte sich dort nieder und schaute in den Garten, als ob es dort etwas Besonderes zu sehen gäbe.
    Sheila und Bill wunderten sich. Sie blickten sich an, sagten aber nichts. Auch Bill drehte den Kopf. Sein Gesichtsausdruck war sehr nachdenklich geworden. Sheila hatte von einer ungewöhnlichen Nacht gesprochen, sie schien recht zu behalten.
    Er stand auf. Sheila hielt ihn nicht zurück, als er sich neben die Wölfin stellte und nach draußen sah. Der Garten war vom dunklen Tuch der Nacht bedeckt worden, das nur an einigen Stellen Lücken aufwies, wo die Lampen ihr Licht verstreuten. Darüber lag der klare Himmel mit seinen zahlreichen Sternen.
    »Kannst du etwas erkennen?« fragte Sheila.
    Bill schüttelte den Kopf. »Keine äußere Gefahr. Dennoch habe ich das Gefühl, irgendwie umklammert zu sein.«
    Er hörte ihr Lachen. »Das hatte ich auch. Ich sagte dir ja, meine Unruhe muß einen Grund gehabt haben. Vielleicht habe ich ihren Einfluß auch gespürt.«
    »Wessen Einfluß?«
    »Alvas.«
    Bill winkte ab, ohne sich umzudrehen. »Alva ist tot, vernichtet. Sie kann keinen Einfluß mehr ausüben.«
    »Was ist beim Bösen schon wirklich tot? Kann man es überhaupt vernichten?«
    »Nicht im allgemeinen, teilweise ja. Alva kann uns nichts mehr antun. Genau wie der Höllen-Detektiv, der damals an ihrer Seite gestanden hat.«
    »Und Jane Collins.«
    Bill drehte sich um. »Was meinst du damit?«
    »Hat sie nicht auch mit Pernell Kent, diesem Höllen-Detektiv, zusammengearbeitet?«
    »Das ist richtig.«
    »Sie, Kent und Alva«, zählte Sheila auf. »Wobei Jane als einzige noch lebt. Ich schätze, daß sie uns möglicherweise weiterhelfen kann. Mehr als John Sinclair. Zumindest im Augenblick.«
    Bill hob die Schultern und drehte sich wieder um. Er folgte beinahe schon einem Trieb, in den Garten schauen zu müssen. Sheila sah auf seinen Rücken, stellte fest, daß er sich versteifte, dann schüttelte er den Kopf und hauchte die nächsten Worte gegen die Scheibe.
    »Das… das ist doch unmöglich. Das gibt es nicht …«
    Sheila sprang hoch. »Was ist denn?«
    »Da, schau selbst, im Garten!« Bill konnte kaum sprechen, so aufgeregt war er.
    Sheila blieb neben ihrem Mann stehen und hatte das Gefühl, auf das Bühnenbild eines Märchenstücks zu schauen.
    Inmitten ihres Gartens hatte sich etwas verändert. Eine Szene war hineingesetzt worden. Auf dem Rasen, direkt an der freien Terrasse, stand ein hochgewachsener Hirsch mit weißem Fell und einem mächtigen Geweih. Und auf seinem Rücken saß eine wunderschöne, schwarzhaarige Frau in
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