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056 - Zielort: Kratersee

056 - Zielort: Kratersee

Titel: 056 - Zielort: Kratersee
Autoren: Claudia Kern
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beiden in den Untergrund und machte aus Nationalhelden des Weltrats seine gefährlichsten Gegner. Als Gründer der Running Men hatten sie notorische Berühmtheit erlangt. [5]
    Nun, Mr. White hatte seine gerechte Strafte inzwischen ereilt. Lieutenant Garrett hatte sich in eine Jugendgang eingeschleust und den Verräter und Vergewaltiger erschossen. Mr. Black aber war noch immer der Stachel im Arsch der WCA.
    Crow verdrängte den Gedanken und befestigte den neuen Beutel. Vielleicht würden sie eines Tages ohne diese Krücke leben können. Seit einige seiner Agenten nach langer Gefangenschaft aus Knoxville, Tennessee zurückgekehrt waren, gab es diese Hoffnung. Die drei Männer hatten überlebt, nachdem ihnen das Serum ausgegangen wa r - drei von acht. Ihr eigenes Immunsystem war unter bislang nicht geklärten Umständen quasi »von selbst angesprungen«; die restlichen Männer waren unter Qualen gestorben.
    Seither arbeiteten die Wissenschaftler des Weltrats daran, dieses Phänomen zu verstehen. Es schien keine allgemeine Stärkung des Immunsystems zu sein, denn die beiden Versuche an Menschen, die Crow leichtsinnigerweise genehmigt hatte, waren tödlich verlaufen.
    Wir werden es trotzdem schaffen, dachte er und drückte auf die Ruftaste des Interkoms.
    »Ja?«, antwortete eine verschlafene Stimme nach einem Moment.
    »Sergeant Ncombe, bitte treffen Sie mich in dreißig Minuten im D-Trakt. Ich möchte gemeinsam mit Lieutenant Garrett zum Weißen Haus gehen. Das sollte das Vertrauen der Expeditionsteilnehmer in ihn steigern.«
    »Sir, haben Sie eine Ahnung, wie spät es ist?«
    »Fünf Uhr zweiunddreißig, und es wundert mich, dass Sie -«
    »O Scheiße.« Auf der anderen Seite raschelte es. Irgendwas fiel polternd zu Boden. »Ich hab verschlafen, Sir. Dreißig Minuten D-Trakt. Alles klar, Sir.«
    Crow beendete die Verbindung und machte sich auf, um Garrett von seinem Termin abzuholen.
    ***
    »Sind die nicht etwas groß?« Garrett verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete die geöffnete Schachtel missmutig.
    Dr. Davies hob die Schultern. »Nachdem Ihr Körper sämtliche Implantate abgestoßen hat, musste ich improvisieren. Glauben Sie mir, es war nicht leicht, eine fünfhundert Jahre alte Technik neu zu entdecken, vor allem nicht wegen des Zeitdrucks. Wenn Sie zurückkehren, werde ich sicherlich einige Verbesserungen entwickelt haben.«
    Schweigend starrten die beiden Männer auf die Schachtel. Nach einer Weile räusperte sich Davies. »Wollen Sie es nicht anprobieren?«
    Es ist ein Geschenk des Generals, dachte Garrett. Ich kann es nicht ablehnen.
    Crow hatte ihn vor ein paar Wochen zum Zahnarzt geschickt, nachdem er die Kommandanten der Expedition ausgewählt hatte. Dort hatte Garrett erfahren, das er gegen Zahnimplantate allergisch war. Natürlich war diese Information auch zu Crow gelangt, der ihm eine Überraschung am Morgen der Expedition versprochen hatte.
    Garrett war sicher, dass der General ihm nur einen Gefallen erweisen wollte, also unterdrückte er seinen Widerwillen und setzte sich das Gebiss in den Mund.
    Davies stand sofort mit einem Spiegel bereit. »Lächeln Sie mal, Lieutenant. Sie werden sehen, es sieht besser aus als Sie denken.«
    Garrett hätte ihn am liebsten erschossen, aber dann fiel ihm ein, dass Crow und Davies zusammen Golf spielten. Also kam er der Aufforderung nach und zo g die Lippen hoch.
    Sie waren riesig, groß wie die Zähne eines Biison, und sie leuchteten so weiß, als seien sie atomar verstrahlt.
    »Sie haben Recht«, log Garrett und wandte sich rasch vom Spiegel ab. »Auf Wiedersehen.«
    Er ließ den überraschten Zahnarzt stehen, wartete gerade einmal, bis sich die Türen der Praxis hinter ihm schlossen, dann spuckte er das Gebiss aus und suchte in seinen Taschen nach einem Tuch, in das er es einwickeln konnte.
    Scheiße, dachte er dabei, kann nicht einmal etwas klappen?
    Garrett bog um die Ecke eines Korridors und prallte gegen eine Gestalt. Unwirsch sah er auf. »Passen Sie doch… Stuart?!«
    Er schlug zu. Sein Gegenüber brach zusammen. Garrett steckte die Zähne in die Tasche und grinste.
    ***
    Der Herr der Welt verfolgte seine Beute, unerbittlich und gnadenlos. Er hatte Phobos und Daimos abgeholt und ihnen einige der Bax überlassen. Sie küssten seine Hände so lange, bis er ihnen ins Gesicht schlug. Danach bestanden sie nur noch darauf, den Saum seines Mantels festzuhalten, während sie durch die Stadt gingen.
    Smythe dachte nach, wohin er sich als verfolgte
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