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0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
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irgendwie überbrücken. Sicher, danach gab es bestimmt weitere Fallen, der nachgebende Boden war garantiert erst der Anfang. Aber auch von den anderen Fallen, auf die sie erst noch stoßen mußten, würden viele sicher nur ein einziges Mal funktionieren.
    Es mußte jedoch für Eingeweihte einen Weg geben, dennoch ans Ziel zu kommen, ohne die Fallen auszulösen oder sie zu umgehen, wenn sie ausgelöst worden waren.
    Es mußte einen anderen Weg geben, um an den Schatz heranzukommen, der sich angeblich in der Tempelanlage verbarg.
    Professor Zamorra war nicht sicher, was er davon halten sollte. Das Schwert Alexanders des Großen sollte an diesem Ort aufbewahrt werden, bewacht von drei Kreuzrittern - und mit dieser radikalen Vermischung zweier Mythologien wollte Zamorra sich einfach nicht anfreunden. Dr. Benito Alvarez dagegen war dermaßen überzeugt gewesen von der Geschichte, daß er eine Expedition hatte ausrüsten lassen, die diesen verflixten Tempel finden und auf den Kopf stellen sollte.
    Den Tempel hatten sie gefunden. Sofern es überhaupt einer war und diese Anlage nicht in Wirklichkeit etwas völlig anderes darstellte.
    Mit dem Auf-den-Kopf-Stellen war es eine andere Sache. Rob Tendyke hatte davor gewarnt, daß dieses finstere Gemäuer mit allerlei heimtückischen Fallen sein Geheimnis schützen würde…
    Von Magie hatte er dem Archäologen nichts gesagt, aber vorsichtshalber Zamorra alarmiert und hergebeten. Zamorra war zwar Parapsychologe und kein Archäologe, er trug aber immerhin den Titel eines Professors. Nebenher belegten seine Veröffentlichungen in Büchern und Zeitschriften, daß er schon des öfteren mit fossilen Stätten zu tun gehabt hatte. Die Universität, die den Auftrag vergeben hatte, stimmte schließlich zu, als Zamorra sich dazu aufraffte, auf eigene Rechnung an der Expedition teilzunehmen. Immerhin hatten die Verwaltungsstrategen dieser heiligen Hallen der Wissenschaft schon buchungstechnische Klimmzüge veranstaltet, um trotz des knappen Etats Geld für einen ›Sicherheitsbeauftragten‹ herauszuschinden.
    So kam es zu dem einmaligen Phänomen, daß Rob Tendyke von der spanischen Universität bezahlt wurde, während Zamorra von Tendyke die Zusage erhalten hatten, zumindest für alle Spesen aufzukommen. Schließlich hatte der Abenteurer einen dollarbillionenschweren Industrie- und Handelskonzern im Rücken und brauchte deshalb nicht auf den Pfennig zu achten. Das Geld, das er von Madrid bekam, hatte er ohnehin schon einer internationalen Stiftung versprochen.
    Wie Tendyke selbst an diese Sache geraten war, hatte er Zamorra nicht verraten, doch dies war nicht die erste Expedition, die er begleitete. Ihn lockte immer wieder das Risiko und das Ungewisse. So war es sicher kein Wunder, wenn man sich an ihn wandte, wenn ›nichtwissenschaftliches Begleit- und Schutzpersonal‹ benötigt wurde.
    Mit ziemlicher Sicherheit hatte er auch selbst an der Sache gedreht. Einer Andeutung hatte Zamorra entnommen, daß Tendyke diese Tempelanlage von früher her kannte…
    Früher, das konnte bei Tendyke bedeuten, daß die Sache ein paar Jahrhunderte zurücklag. Immerhin lebte Robert Tendyke bereits seit Mitte des 15. Jahrhunderts.
    In immer wieder neuen Identitäten…
    Als Zamorra nachfragte, hatte sein alter Freund ihm die Antwort darauf zunächst verweigert. Zamorra hoffte, daß Tendyke doch noch mit Informationen herausrückte. Aber in manchen dieser Dinge war er nicht weniger geheimniskrämerisch als Merlin und Asmodis.
    Wie auch immer. Jetzt waren sie hier -und schon mitten in einer halben Katastrophe. Rob Tendyke, der Abenteurer, mit seinen Lebensgefährtinnen, den telepathisch begabten Zwillingen Monica und Uschi Peters, die diesmal nicht hatten zu Hause bleiben und Däumchen drehen wollen, und der Dämonenjäger und Parapsychologe Zamorra. Hinzu kam das kleine Team um Dr. Benito Alvarez: Der Brite Alec Stevens, der Ägypter Achmed ibn Sayid sowie die beiden spanischen Studenten Jorge Alba und Evita Meredez.
    Zamorra überlegte, wie er die Falle austricksen konnte.
    Er trat an die Seitenwand zu seiner Rechten und begann sie abzuklopfen.
    Verständnislos sahen Stevens und auch Monica ihn an.
    Nur bei Tendyke dämmerte plötzlich etwas.
    »Falsche Seite«, rief er Zamorra zu und probierte es links.
    Unter einem Fausthieb gab einer der Steine nach…
    Eine bis dahin unsichtbare Geheimtür öffnete sich in der gemauerten Wand des Ganges!
    ***
    Alvarez bewegte sich durch die unterirdische Anlage. Wo
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