Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0551 - Mörderische Drillinge

0551 - Mörderische Drillinge

Titel: 0551 - Mörderische Drillinge
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Knochen malten sich unter der Haut ab. Auch die ziemlich großen Augen erinnerten an ein Pferd. Der breite Mund wäre noch zu ertragen gewesen, auch wenn die Lippen feucht glänzten. Die Nase sah aus, als wäre sie keine. Das waren schon Nüstern. Wie Fettflecken lagen die Sommersprossen auf der hellen Haut. Sie verteilten sich unregelmäßig auf dem Körper. Hände und Füße waren normal. Bei den Füßen hätte sich Falsett nicht gewundert, wenn es Hufe gewesen wären.
    »Habe ich etwas an mir?« fragte Theo.
    Zum Glück wiehert er nicht, dachte Falsett. Im Gegenteil, die Stimme klang sonor, eine richtige Männerstimme, stark und ausgeprägt.
    »Nein, Theo.«
    »Das ist gut. Du weißt, was du zu tun hast?«
    »Natürlich, Theo. Ich werde noch einmal die Flaschen überprüfen und den Keller…«
    »Du brauchst ihn nicht aufzuräumen. Schau nach, ob die Temperatur richtig ist. Sieh dir auch die Kühlboxen an, in denen das Fleisch lagert. Ansonsten kannst du heute abend früh zu Bett gehen, denn ich möchte morgen ausgeschlafenes Personal haben.«
    »Das versteht sich, Sir.«
    »Sag Theo, wie alle.« Der Mann tätschelte die Wange seines Angestellten und grinste, wobei er seine langen Zähne zeigte.
    »Sorry, Theo.«
    »Gut, bis morgen.«
    Theo ging. In der Halle brannte im Kamin das Feuer. Als der schwergewichtige Mann die Flammen passierte, malten sie seinen Schatten auf den Boden, der unruhig zuckte.
    Er verschwand hinter der Tür zu seinem Arbeitszimmer. Sehr leise drückte er sie von innen ins Schloß.
    Falsett wartete noch. Am liebsten hätte er seinen Chef in den Hintern getreten. Theo, sollte er sagen. Sie sagten alle Theo, das hörte sich so familiär an.
    Scheiße war das. Von wegen Familie. Theo war eiskalt und nutzte die Menschen aus. Er war ein Schinder, konnte sie fertigmachen. Mit Worten meist, zynisch, gemein.
    Nur wenn Gäste eintrafen, drehte er sich um 180 Grad. Da war er nett, freundlich, völlig anders. Deshalb kamen sie auch her. Meistens im Sommer, noch stärker im Herbst, wenn die Jagdsaison begann.
    Da war Leben und Trubel im Haus, so daß Theo sein Personal scheuchen konnte.
    Falsett stammte aus dem nahen Dorf. Er hatte keinen Job mehr bekommen, seit die Fabrik geschlossen war. Im nächsten Frühjahr wollte er sich wieder auf Jobsuche begeben, ansonsten mußte er mit Gelegenheitsarbeiten über den Winter kommen.
    Falsett ärgerte sich auch über sich selbst. Seine Größe gefiel ihm nicht. Er war einfach zu klein. Die anderen schauten auf ihn herab.
    Bei Theo mißfiel ihm das am meisten. Wenn der vor ihm stand und nach unten blickte, blitzte Spott in seinen Augen. Mit welch einer Gnade er ihn eingestellt hatte.
    Einfach widerlich…
    Falsett sollte sich um den Keller kümmern. »Du bist ein Kellertyp«, hatte ihm Theo zu verstehen gegeben.
    Klein, kompakt, dunkelhaarig, seine Großmutter stammte aus Zypern, und war nicht besonders ansehnlich. Er selbst war der Meinung, daß die Leute immer aufatmeten, wenn er das Zimmer verließ.
    Der Keller war sein Reich.
    Er kannte jeden Raum da unten. Oder fast jeden, denn einen durfte er nicht betreten. Er gehörte dem Chef. Eine schwere Tür führte zu einem Anbau unter der Erde.
    Theo verstand etwas von Weinen. Sein Lager konnte sich sehen lassen. Außerdem sorgte er dafür, daß seine Gäste diesem edlen Tropfen kräftig zusprachen. Was da in den Tagen wegfloß, das war schon allerhand. Er wollte in den Keller gehen, als er eine Tür hörte.
    Sie führte in den Personalbau, wo auch die Küche und die Wirtschaftsräume lagen.
    Falsett drehte sich um. Man hörte sie nie, sie ging sehr leise, aber wer sie anschaute, war hingerissen.
    Wie konnte ein derartiges Geschöpf es nur bei einem verdammten Mistbock wie Theo aushalten?
    Das Mädchen war nicht älter als Falsett, also höchstens 22. Ein wahr gewordener Pubertätstraum. Versehen mit einer irren Figur, herrlich langen, schwarzen Haaren, eine Exotin, und so hieß sie auch.
    Evita Tijon!
    Sein Mund wurde noch feuchter. Wie immer trug sie auch heute diese hautenge Kleidung. Die Jeans sehr knapp. Das T-Shirt, eigentlich schon mehr ein Pullover, lag mit seinem graublauen Stoff so eng auf dem Oberkörper, als hätte es jemand aufgemalt. Natürlich durfte der Ausschnitt nicht fehlen. Sehr weit und halbrund, wobei er die Ansätze der Brüste freiließ.
    Sie blieb stehen und strich von unten nach oben durch das glatte Haar, als wollte sie eine neue Frisur ausprobieren. »Was ist los,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher