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0551 - Mörderische Drillinge

0551 - Mörderische Drillinge

Titel: 0551 - Mörderische Drillinge
Autoren: Jason Dark
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minder freundschaftliches Verhältnis entwickelt. Für dieses Wochenende sind wir ebenfalls verabredet, und alles schien so zu laufen wie früher, wenn nicht vor zwei Tagen eine Nachricht bei mir eingetroffen wäre.«
    »Welche?«
    »Ich komme noch darauf. Theo weiß selbstverständlich, welche Berufe wir haben. So ist er auch darüber informiert, daß ich beim Yard bin und hat mir aus diesem Grund die Nachricht geschickt.«
    Sir James holte einen kleinen Recorder aus dem Schreibtisch. »Die Kassette, die er mir schickte, ist bereits eingelegt. Hören Sie sich an, was man ihm mitteilte.« Sir James schaltete den Apparat ein.
    Ich beugte mich gespannt vor. Zunächst vernahm ich nichts, dann eine Stimme, die kaum zu identifizieren war. Ob Mann ob Frau, heraushören konnte ich es nicht.
    »Deine Zeit ist abgelaufen, du Schwein. Bald wird dich der Teufel in die Hölle ziehen…«
    Das war alles. Sir James spulte zurück und ließ den Text noch einmal laufen. »Was sagen Sie dazu, John?«
    Ich hob die Schultern. »Eine Drohung.«
    »Klar, der Meinung bin ich auch. Aber mich stört der Text, John. Es wird da vom Teufel und der Hölle gesprochen. Kann man so etwas mit einer normalen Drohung vergleichen?«
    Ich dachte kurz nach. »Nein, eigentlich nicht. Drohungen werden sonst anders ausgesprochen.«
    »Das ist das Problem.«
    Ich wußte, worauf mein Chef hinauswollte. »Sie meinen also, Sir, daß hinter diesen Worten etwas steckt, das uns angeht.«
    »So ist es.«
    Ich räusperte mich. »Sie kennen diesen Theo doch. Müßte die Drohung gegen ihn ernst zu nehmen sein?«
    Sir James breitete die Arme aus. »John, wer kennt schon einen Menschen richtig?«
    »Das stimmt. Haben Sie reagiert?«
    »Ja, ich rief ihn an und erfuhr, daß dieses Band nicht die einzige Drohung gewesen ist. Er hat schon Briefe bekommen. Die Texte waren stets unterschiedlich. Sie steigerten sich. Zunächst nur kleine Androhungen, dann wurden sie härter, und schließlich gipfelte es in dieser Morddrohung. Theo Aldridge hat Angst. Er glaubt auch, daß sich die Lage an diesem Wochenende zuspitzen wird.«
    »Muß er Angst haben?«
    »Das fragte ich ihn auch. Natürlich wehrte er ab. Er redete von einer sauberen Vergangenheit, in der es keinen Grund gab, ihn zu erpressen. Ob er die Wahrheit gesprochen hat, weiß ich nicht.«
    Ich nickte. »Klar, verstehe. Sie jedenfalls, Sir, möchten, daß ich ein Auge auf ihn habe.«
    »So ist es.«
    Ich hatte mich längst entschieden. Wie der Fall auch laufen würde, ein Wochenende bei diesem Wetter in der Natur zu verbringen, war nicht die schlechteste Vorstellung. Ob an der Drohung nun etwas dran war oder nicht, das würde sich zeigen.
    »Wann wollen Sie denn fahren, Sir?«
    »Morgen früh, sehr früh. Sir Winston stellt uns seinen Rolls zur Verfügung. Er wird den Wagen selbst lenken. Sie können hinter uns herfahren.«
    Ich mußte grinsen. »Sicher, der Rolls hat einen genügend großen Kofferraum, um die Waffen aufzunehmen.«
    »Das stimmt.«
    »Bewirtschaftet dieser Theo Aldridge das Anwesen allein?«
    »Nein, er hat Helfer. Nicht viele, aber wir waren stets damit zufrieden.«
    Ich erhob mich. »Gut, dann sehen wir uns morgen früh. Wo soll ich auf Sie warten, Sir?«
    »Wir treffen uns immer am Club.«
    »Geht in Ordnung, Sir.«
    Wir reichten uns die Hände. Sir James entschuldigte sich noch einmal, ich winkte ab. »Keine Sorge, Sir, auf einer Jagd war ich noch nie. Man kann immer nur lernen.«
    »Die Tage werden Ihnen natürlich vergütet.«
    Ich mußte lachen. »Lassen Sie mal, Sir, das klappt sowieso nie. Wir kommen schon klar.«
    »Gute Nacht.«
    »Bis morgen dann.«
    Ich ging wieder in mein Büro und nahm den Mantel, den ich sicherheitshalber mitgenommen hatte, denn am Morgen war es neblig und auch etwas kühl gewesen.
    Sir James rief noch einmal an und nannte mir die Uhrzeit. Um fünf Uhr in der Frühe.
    »Ich werde fit sein, Sir.«
    »Danke, wir auch.«
    Ein Wochenende auf dem Lande. Daß es blutig werden würde, daran dachte ich an diesem Abend noch nicht…
    ***
    Vor zwei Wochen hatte Theo ihn eingestellt, doch Falsett mochte seinen Arbeitgeber noch immer nicht. Es lag nicht an der Art, wie er mit den Mitarbeitern umzugehen pflegte, nein, es war das Äußere des Mannes, das ihn abstieß.
    Theo Aldridge erinnerte an ein Pferd, das rote Haare besaß. Rot, sehr kurz geschnitten, struppig, einer gekappten Mähne gleich. Darunter ein Gesicht – oder ein Pferdekopf? Dann hätte er eigentlich wiehern müssen. Die
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