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0551 - Menschheit im Test

Titel: 0551 - Menschheit im Test
Autoren: Unbekannt
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frieren.
    „Wir bereiten für die Beobachter im Weltraum ein nettes Schauspiel vor. Damit alles echt wirkt, brauchen wir dieses Schiff."
    Er ließ mich stehen, um bei den abschließenden Arbeiten dabeizusein. Das Dach der Halle wurde ringsrum unter der Decke aufgeschnitten. Dann wurden breite Bänder durch die Risse geschoben und genau in der Mitte unter der Decke miteinander verschraubt. Ich verließ das Museum, ohne mich um die Zuschauer zu kümmern, die mich wegen meiner unpassenden Kleidung erstaunt musterten.
    Der Riesenkran stand im Vorhof des Museums. Es war gerade dabei, das Dach der Haupthalle abzuheben und seitwärts zu schwenken. Von der Rückseite des Museums näherte sich ein zweiter Kran. Er würde die AYCROM aus der Halle heben wie ein Tier aus dem Nest. Auf der Straße stand schon der Transporter bereit. Daran, wie die Techniker vorgingen, erkannte ich, daß dieses Unternehmen bis ins Detail vorausgeplant war.
    Die Verantwortlichen wollten offenbar keine Zeit verlieren.
    Der zweite Kran hob jetzt die AYCROM heraus. Sie hing sicher in mehreren Schlingen, schwankte aber trotzdem bei jeder Bewegung des Krans so heftig, daß ich den Atem anhielt.
    Atlan kam heraus, sah mich stehen und nickte mir zu. Als er sich in Richtung des Transporters bewegte, folgte ich ihm.
    „Sie werden sich kalte Füße holen", prophezeite er mir.
    Die AYCROM sank auf den Transporter hinab. Mächtige Stahlklammern schlössen sich um ihren Körper.
    „Ich komme mit", hörte ich mich sagen.
    „Zum Raumhafen?" fragte der Arkonide.
    „Und darüber hinaus!"
    Er sah mich lächelnd an.
    „Aber doch hoffentlich nicht im Bademantel!"
    Als ich am späten Nachmittag am Raumhafen ankam, wollte man mich das Sperrgebiet nicht betreten lassen. Auch der Hinweis, daß Lordadmiral Atlan mich bestellt hätte, vermochte die Wächter nicht zu erschüttern.
    „Da könnte schließlich jeder kommen!" sagten sie.
    Enttäuscht wollte ich umkehren, als mir der Zufall zu Hilfe kam.
    Einer der Ingenieure, die den Transport geleitet hatten, fuhr mit einem Montagewagen vorbei und erkannte mich.
    „Wollen Sie Ihr bestes Stück noch einmal bewundern?"
    Ich kletterte auf den Wagen, und er nahm mich mit aufs Sperrgebiet. Von dieser Stelle aus war der Anblick des Landefeldes ziemlich enttäuschend, zumal alle Großraumschiffe sowieso in Verstecken untergebracht waren.
    Die AYCROM lag in einer Montagehalle. Ihr Körper war an mehreren Stellen aufgetrennt worden. Hunderte von Menschen arbeiteten an der Schiffsbaustelle.
    „Was geschieht da eigentlich?" erkundigte ich mich.
    „Wir bauen ein paar zusätzliche Dinge ein, von denen wir annehmen, daß das Einsatzkommando sie gut gebrauchen könnte. Außerdem müssen wir das Schiff natürlich veraltern."
    „Veraltern? Ist es denn nicht alt genug?"
    „Es besitzt einen Transitionsantrieb, den wir gegen einen einfachen Raketenantrieb austauschen müssen. Es gibt noch ein paar technische Einrichtungen an Bord, die verschwinden müssen. Es kommt darauf an, daß die AYCROM ziemlich echt wirkt."
    Wir fuhren in die Montagehalle. Ich blickte mich nach Atlan um, aber der Arkonide war nirgends zu sehen. Vermutlich hielt er sich jetzt im Hauptquartier auf, um die letzten Vorbereitungen durchzuführen.
    Ich wandte mich an den Ingenieur.
    „Wußten Sie, daß ich den Flug mitmachen werde?"
    „Graben Sie sich ein", empfahl er mir. „Dann besteht Hoffnung, daß man Sie nicht findet."
    „Ich werde freiwillig an Bord gehen!"
    Er verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Ich begriff, daß er niemals freiwillig an dem geplanten Unternehmen teilnehmen würde. Sicher war er kein Feigling, aber er gab diesem Unternehmen offenbar von Anfang an keine Chancen.
    Ich kletterte vom Wagen und bedankte mich bei dem Ingenieur.
    Jetzt, da ich mich in der Montagehalle aufhielt, wurde ich nicht mehr untersucht oder aufgehalten. Ungehindert konnte ich mich überall bewegen. Erst als ich das Schiff betrat, kam ein Ertruser auf mich zu.
    „Gehören Sie zu den Technikern?"
    „Nein", sagte ich. „Zur Besatzung."
    Er machte eine kaum wahrnehmbare Bewegung und hielt plötzlich eine Waffe in der Hand.
    „Ich kenne die Besatzung, denn ich habe sie selbst ausgewählt.
    Sie gehören nicht dazu."
    „Ich wurde von Lordadmiral Atlan ausgewählt."
    Er blifeb mißtrauisch. Ohne die Waffe abzulegen, schaltete er das Sprechgerät an seinem Handgelenk ein und redete leise mit jemand, der sich in der Schiffszentrale aufhalten mußte.
    „Ihren Namen!"
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