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0551 - Menschheit im Test

Titel: 0551 - Menschheit im Test
Autoren: Unbekannt
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der beiden Kugeln befinden, die wir von draußen gesehen haben", sagte Atlan.
    „Hier dürfte sich unser neuer Freund aufhalten."
    Die Umgebung wurde immer fremdartiger. Trotzdem glaubte ich einen gewissen Prunk erkennen zu können. Die Wände waren mit grellen Farben bedeckt. Der Boden war mit moosartigem Kunststoff ausgelegt, so daß unsere Schritte nicht zu hören waren.
    Schließlich betraten wir eine Halle, in der es so hell war, daß ich zunächst vom Licht geblendet wurde. Als meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, erblickte ich rätselhafte Einrichtungsgegenstände, die offenbar sämtlich für den Götzen gedacht waren.
    Creyc Y'Creycymon war nirgends zu sehen, wahrscheinlich hielt er sich noch in einem der anderen Räume auf und ließ uns warten.
    Inmitten des Raumes war ein kunstvoll geformtes Bassin eingelassen. Die trübe Flüssigkeit, die es enthielt, wurde von unten beleuchtet. Unter den verzierten Maschinen, die überall standen, glaubte ich Massageapparate zu erkennen.
    Schweigend sahen wir uns in dieser exotisch wirkenden Welt um. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sich hier jemand wohl fühlte - aber ich war auch kein Dämon.
    „Nichts anrühren!" befahl Atlan, als Lord Zwiebus sich neugierig über eine Schaltanlage beugte.
    Trotz ihrer Farbigkeit wirkte die Umgebung kalt. Ich wurde den Eindruck nicht los, daß hier ein seelenloses Wesen vergeblich Phantasie zu demonstrieren versuchte. Der Raum war vielleicht zweckentsprechend eingerichtet - ein fühlender Mensch hätte jedoch nicht auf Dauer darin leben können, ohne seelischen Schaden zu nehmen.
    Musikähnliche Geräusche drangen an mein Gehör.
    Es waren unangenehme Klänge, bei denen keine Melodie feststellbar war.
    „Ziemlich ungemütlich hier", stellte Toronar Kasom fest. „Da würde ich selbst eine winzige Wohnkabine an Bord eines Raumschiffes vorziehen."
    Atlan legte einen Finger an den Mund. Wir durften nicht zuviel von Raumfahrt sprechen, denn es war möglich, daß wir jetzt belauscht wurden.
    „Wo bleibt der Götze?" fragte der Neandertaler ungeduldig.
    „Ein billiger psychologischer Trick", erwiderte Atlan. „Er läßt uns warten, um uns nervös zu machen."
    Ich sah, daß es an der gegenüberliegenden Wand aufleuchtete. Scheinbar übergangslos schwebte eine Energieblase herein.
    Sie schimmerte und drehte sich langsam in sich selbst.
    Im Innern erkannte ich eine riesige, schattenhafte Gestalt: Creyc Y'Crey-cymon!
    Die Energieblase schwebte bis in die Mitte des Raumes und sank dann herab, bis sie mit der unteren Fläche den Boden berührte.
    Ich konnte den Eingang, durch den der Götze hereingekommen war, nicht erkennen.
    Ein Seitenblick zu Atlan zeigte mir, daß der Arkonide mühsam ein Lächeln unterdrückte. Er wußte genau, was der Götze beabsichtigte. Wir sollten von dieser Demonstration technischer Möglichkeiten beeindruckt werden.
    Der Dämon konnte nicht wissen, daß wir nicht die waren, für die er uns hielt.
    Was er uns auch an technischen Tricks vorführte, wir hätten es nach Aufhebung der 5-D-Sperre in unseren Labors auf der Erde nachvollziehen können.
    Ich bedauerte, daß der Götze nicht deutlich zu erkennen war, vielleicht wollte er uns den Schock ersparen, ihn in aller Deutlichkeit sehen zu müssen.
    Creyc Y'Creycymon verharrte regungslos in der Energieblase.
    Wenn er von der Gelassenheit, mit der wir ihn beobachteten, beeindruckt war, dann zeigte er es nicht.
    Ob er erwartete, daß wir das Gespräch eröffneten?
    Auch damit hatte er Pech.
    Das Schweigen wurde allmählich bedrückend. Doch Atlan, der unser Wortführer war, hatte offenbar nicht vor, es als erster zu brechen. So begnügten wir uns damit, uns über eine Stunde gegenseitig zu mustern.
    Als ich schon nicht mehr damit gerechnet hatte, daß es überhaupt zu einer Unterhaltung kommen würde, sagte der Götze plötzlich: „Willkommen in der Unterkunft von Creyc Y'Creycymon, tapfere Kämpfer."
    „Wir wissen es zu schätzen, daß Sie uns empfangen", sagte Atlan. „Es sieht so aus, als wären Sie verantwortlich dafür, daß wir bei einer wichtigen Mission gestört wurden. Ich lege in aller Form dagegen Protest ein und verlange, daß man unsere Wünsche berücksichtigt. Wir werden hier wie Gefangene gehalten. Auch das ist verwerflich."
    Dröhnendes Gelächter unterbrach ihn.
    Der Götze amüsierte sich offensichtlich über die Ansprache des Arkoniden.
    „Ich rechnete damit, daß Sie so und nicht anders reagieren würden", sagte Creyc
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