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0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

Titel: 0547 - Verdammt für alle Ewigkeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mehrere Seelen mit einem Fluch zu fangen, wie das Dämonensprichwort lautet.
    Er folgte ihnen und wartete auf den günstigsten Moment, um zuzuschlagen.
    ***
    »All right«, sprach Commander Strong in sein Handy-Telefon. »Bleiben Sie am Ball. Und sehen Sie zu, daß Sie nicht entdeckt werden.«
    »Wann schlagen wir zu, Sir?«
    »Erst wenn sich ein günstiger Moment ergibt«, entschied Strong. »Und das ist vorerst noch nicht zu erwarten. Wir versuchen zu Ihnen aufzuschließen.«
    Er nickte Sergeant Willow zu, der den Dienstwagen fuhr.
    »Miese Gegend, um sich mit jemandem zu treffen«, ordnete Willow die Ortsbeschreibung ein, die die Kollegen durchgegeben hatten. »Glauben Sie im Ernst, Sir, daß die Aktion etwas bringt? Selbst wenn uns dieser Zamorra zu Odinsson führt, hilft uns das nicht viel weiter. Was können wir dem denn anhängen? Auch wenn es um diese Morde geht - der schafft es spielend, die Schuld an Untergebene abzuwälzen oder sich auf sonst was zu berufen. Sie riskieren nur Ihre Karriere, Sir.«
    Der Commander der Metropolitan Police winkte ab.
    »Wenn jeder so denken und vor dem persönlichen Risiko zurückschrecken würde«, mahnte er, »dann würde Hitler heute die Welt regieren.«
    »Der wäre längst an Altersschwäche gestorben.«
    »Oder auch nicht. Selbst ein riesiges Land wie China wird von einem bedächtig vor sich hin sterbenden steinalten Greis beherrscht. Diktatoren sterben nur, wenn man sie tötet - niemals von allein.«
    »Und was hat das mit Odinsson zu tun?«
    »Wir sprachen vom Risiko, Kusche ich vor einem Geheimdienstler, vor einem Diktator oder vor sonst wem? Großbritannien ist kein diktatorisch regiertes Land, sondern eine parlamentarische Monarchie und somit die beste aller Welten. Hier gibt es demokratische Gesetze und Rechte. Wenn Odinsson ein Verbrecher ist, werde ich ihn zur Strecke bringen. Wenn nicht, wird mich niemand dafür tadeln können, daß ich ihn durch meinen Einsatz gegen eventuelle Anschuldigungen reingewaschen habe.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, Sir«, murmelte Willow. »Und was ist mit diesem Zamorra? Der ist doch auch nicht so ganz astrein, oder?«
    »Dem bisherigen Anschein nach entschieden reiner als Odinsson. Er geht ziemlich unkonventionell vor, aber ich schätze, daß er nicht aus reinem Eigennutz handelt. Da steckt wesentlich mehr dahinter. Ich weiß nur noch nicht, was.«
    »Und das wollen Sie jetzt herausfinden«, vermutete der Sergeant.
    Strong nickte.
    ***
    Vergangenheit, 1832:
    Der große Tempelraum lag im flackernden Zwielicht unzähliger unruhiger Kerzenflammen. Sieben Männer in dunklen Kutten verneigten sich vor dem Altar stein. Auf rotem Samt ausgestreckt lag ein blutjunges Mädchen. Aus angstvoll geweiteten Augen starrte es den riesigen, geflügelten Dämon an, der sich über sie beugte.
    Die sieben Dämonendiener richteten sich wieder auf. Einer von ihnen trat zu dem Mädchen.
    »Dir, Zarkahr, Mächtigster aller Erzdämonen, Ältester der Ältesten, weihe ich dieses Opfer. Möge dieses Blut dich ergötzen und stärken, um all deine Widersacher zu vernichten. Nimm diesen Beweis der Treue, den ich dir gebe!«
    Der heimliche Beobachter sah, wie der Dämonenpriester den vergoldeten Opferdolch hob. Er führte kreisende Bewegungen über dem Leib des nackten Mädchens aus. Thor Gerwer fragte sich, warum das Mädchen nicht zu fliehen versuchte. Es gab keine Fesseln, und es waren weder Drogen noch Hypnose im Spiel - er hätte davon gewußt.
    Der gewaltige Dämon reckte sich noch höher empor; seine Gestalt wuchs bis zur Decke des Tempelraumes. Der Satanspriester senkte den Dolch, berührte jetzt die nackte Brust des Mädchens.
    »Zarkahr, größter aller Großen! Dir schenke ich das Leben und die Seele meiner Tochter…«
    Gerwer schoß.
    Die Kugel traf den Dämonenpriester mitten ins Leben.
    Aber schon tot, stürzte er vorwärts auf den Altar, daß der vergoldete Dolch in das Herz des Opfers drang. Das Mädchen schrie nicht einmal, als es starb.
    Die sechs anderen Zarkahr-Diener fuhren herum. Sie suchten nach der Stelle, von der der Schuß abgefeuert worden war. Das Echo hallte dermaßen in der weiten Halle, daß die Schußrichtung nicht auszumachen war.
    Das war Gerwers Glück. Er feuerte den zweiten und den dritten Lauf der Pistole ab. Zwei weitere Männer brachen zusammen.
    Thor Gerwer ließ die eine dreiläufige Pistole fallen, zog die andere hervor und schoß abermals. In dem Dröhnen und dem ohrenbetäubenden Widerhall der Schüsse begriffen die
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