Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

Titel: 0547 - Verdammt für alle Ewigkeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
gelang ihm nicht. Vielleicht mit dem Amulett oder mit dem Dhyarra-Kristall…
    »Du wirst es nie mehr finden«, rief ihm Lucifuge Rofocale zu, gerade so, als habe er trotz der mentalen Sperre Zamorras Gedanken lesen können, »Nie mehr. Die Hölle der Unsterblichen ist nicht für dich, das ist mir klargeworden. Dort bist du nicht erwünscht, gehörst nicht dorthin. Du wirst sie niemals mehr erreichen können.«
    Aber ich muß die Verdammten retten! dachte Zamorra. Ich muß es irgendwie schaffen! Ganz gleich, was auch immer sie zeitlebens getan haben - ein solches Schicksal haben sie nicht verdient!
    »Du hast deinem Todfeind versprochen, ihn zu retten«, hörte er Lucifuge Rofocale. »Aber du wirst dein Versprechen niemals erfüllen können. Vielleicht - ist das dein Preis für die Unsterblichkeit…«
    Ein Motor heulte auf. Das Taxi schoß davon und löste sich schon nach wenigen Metern in Nichts auf. Der Herr der Hölle war verschwunden, zurückgekehrt in sein Reich.
    Auch Zamorra setzte sich in Bewegung. Langsam nur. Aber irgendwann erreichte er das Krankenhaus.
    Nicole wiederzusehen war wunderbar. Sie hatte ihn schon tot geglaubt. Und sie weinte vor Glück, als er sie in den Armen hielt.
    ***
    Teri Rheken hatte das Weite gesucht. Der Ssacah-Keim in ihr hatte sie dazu gezwungen. Er wollte sich nicht bekämpfen lassen.
    Der Kobra-Kult benötigte einen neuen Anführer. Mansur Panshurab lebte nicht mehr. Irgendwie spürte Teri, daß er tot war. Seine unterschwellige Präsenz fehlte, die vorher im Ssacah-Keim existiert hatte.
    Sie trauerte ihm nicht nach. Sie hatte ohnehin vorgehabt, ihn auszuschalten. Jetzt hatte ihr ein anderer diese schmutzige Arbeit abgenommen.
    Also konnte sie damit beginnen, die Leitung des Kultes in ihre Hände zu nehmen. Sie würde dafür sorgen, daß Ssacah schon bald wieder wurde.
    Und sie würde es besser machen als Mansur Panshurab.
    ***
    »Balder Odinsson«, murmelte Zamorra später im Hotelzimmer. »Wir hätten es ahnen müssen. Er hat den Namen Odinsson nicht umsonst benutzt. Aber ich hatte irgendwie immer das Gefühl, Balder selbst könnte es sein. Was natürlich Unsinn ist, du warst dabei, als er sich opferte, und danach wurde das Raumschiff zusammengeschossen. Diese Hölle hätte nicht einmal Zarkahr überlebt.«
    »Aber weshalb gibt er dir die Schuld an Balders Tod?« fragte Nicole.
    Die alten Erinnerungen an damals waren zurückgekehrt, an das Raumschiff, an die Rückkehr der DYNASTIE DER EWIGEN nach über tausend Jahren. An die Kämpfe und Verluste, an das Sternenschiff der Ewigen, an die Amulette, die alle an einem Ort zusammenfanden, an das Intrigenspiel des Asmodis, der damals, vielleicht zum ersten Mal, Seite an Seite mit Zamorra kämpfte, obgleich er noch der Fürst der Finsternis war…
    »Ich weiß es nicht«, sagte Zamorra. »Er war ein Verbrecher. Und ein krankhaftes Genie. Genie und Wahnsinn liegen nahe beieinander. Etwas muß bei ihm ausgehakt sein. Er hat vielleicht nicht alles begriffen, es nicht begreifen wollen. Oder möglicherweise fehlten ihm auch Informationen. Wir werden es nie erfahren. Da sind wohl auch verschiedene Dinge zusammengekommen, haben sich hochgeschaukelt. Erst mein Sieg an der Quelle des Lebens, dann sein Sohn… Und in all den Jahren, die er stillhalten mußte, hat er mich beobachtet und seine Aktensammlung aufgebaut. Und nun… ist alles vorbei, von einem Tag zum anderen. Und weißt du, was das Schlimmste daran ist?«
    »Was?«
    »Daß ich mich nicht einmal darüber freuen kann, diesen Klotz am Bein endlich losgeworden zu sein. Dieser verfluchte Wald, diese Hölle… Ich werde die Bilder nie vergessen. Ich werde versuchen, etwas dagegen zu tun. Aber wenn Lucifuge Rofocale recht hat, werde ich die Hölle der Unsterblichen nie mehr finden. Es bedrückt mich, diese verlorenen Seelen nicht mehr retten zu können. Sie sind verdammt für alle Ewigkeit…«
    64
    ENDE des Dreiteilers
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 545 »Der Schlangen-Altar«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 542 »Luzifers Welt«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher