Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

Titel: 0547 - Verdammt für alle Ewigkeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wußte er nicht. Er wußte nicht einmal exakt, wie lange er jetzt bereits lebte. Zwischen zweihundert und hundertfünfzig Jahre sicher. So lange schon…
    Wie oft er seinen Namen schon hatte ändern müssen, wußte er auch längst nicht mehr. Er war schließlich so langsam gealtert… niemand hätte ihm die Wahrheit geglaubt. Also hatte er bisweilen eine neue Identität angenommen.
    Jetzt sah er aus wie ein uralter Greis, und dennoch konnte er noch dreißig bis vierzig Jahre weiterleben. Er war eben ein Auserwählter.
    Er konnte sich Zeit lassen, Zamorra sterben zu sehen.
    Aber er würde ihn schon jetzt von der Bühne des Geschehens nehmen. Er würde ihn zu seinem Gefangenen machen. Teri Rheken war das Druckmittel, mit dem er Zamorra zwingen konnte, sich in seine Hand zu begeben. Und dann würde Zamorras Sterben beginnen.
    Es durfte nicht schnell geschehen.
    Ein Sterben, das sich über ein Jahrzehnt hinzog oder länger, jeden Tag ein winziges Stück. Und das dabei weniger den Körper als die Seele schmerzte… Das war es, was Gerret wollte. Zamorra sollte leiden, unendlich leiden. Er hatte Gerret zuviel angetan, um auch nur für eine tausendstel Sekunde das Gefühl von Gnade zu verdienen.
    Es gab kein Verzeihen und kein Vergessen.
    Es gab nur die Rache.
    Jetzt.
    ***
    Lucifuge Rofocale grollte.
    Zamorras Amulett war wieder verschwunden! Zamorra hatte es geschafft, es wieder zu sich zu rufen!
    Die Schuld daran gab der Herr der Hölle Zarkahr. Wenn der Corr nicht so überraschend in Lucifuge Rofocales Refugium aufgetaucht wäre und ihn angegriffen hätte, wäre Lucifuge Rofocale nicht abgelenkt gewesen und hätte das Verschwinden der Silberscheibe noch verhindern können! Er war gerade dabei gewesen, das Amulett unter seine Kontrolle zu bringen, das sich darin befindliche künstliche Bewußtsein zu töten und…
    Alles war vorbei. Zarkahr hatte es verdorben.
    Jetzt besaß Lucifuge Rofocale nur noch zwei Amulette, das vierte und das fünfte von insgesamt sieben, die der Zauberer Merlin einst geschaffen hatte.
    »Zarkahr! Wieder einmal«, murmelte der Herr der Hölle.
    Der uralte Corr hatte schon immer Schwierigkeiten gemacht. Er hatte sogar die Sprengung seines Tempels überlebt. Er war stärker, als Lucifuge Rofocale gedacht hatte. Dabei kannten sie sich seit Äonen, waren schon immer Rivalen gewesen.
    Der Erzdämon rief sich selbst zur Ordnung, versuchte, sich zu beruhigen. Er redete sich ein, daß es Pech und Leichtsinn gewesen war, daß er das siebte Amulett wieder an Zamorra verloren hatte. Allerdings fiel es ihm schwer, seinen aufbrausenden Zorn zu zügeln.
    Er wußte, daß Zarkahr weiter gegen ihn arbeiten würde. Doch was würde der Corr nach seiner langen Stasis nun unternehmen wollen?
    Lucifuge Rofocale beschloß, den Corr aus nächster Nähe zu beobachten.
    Er schirmte seine Aura ab, um nicht zu früh von Zarkahr oder gar den Dämonenjägern erkannt und entdeckt zu werden. Dann folgte er Zarkahr zur Erde, zur Welt der Sterblichen.
    ***
    Zamorra hatte es geschafft, wieder ein Taxi zu organisieren. Jetzt waren sie wieder unterwegs durch London. Mansur Panshurab, der vorn neben dem Fahrer saß, gab den Kurs an.
    Zamorra versuchte sich vorsichtshalber die Strecke zu merken, um notfalls sofort zu wissen, in welchem Teil der Stadt sie sich schließlich befanden. Dabei unterhielt er sich leise mit Nicole. Lieber wäre es ihm gewesen, wenn sie diese Unterhaltung telepathisch hätten luhren können. Aber er vermied es, die telepathischen Barrieren zu senken, was dafür unabdingbar war. Angesichts der unklaren Situation wollte er den Dämonen keinen Vorteil verschaffen. Wie weit Panshurab telepathisch veranlagt war, wußten sie nicht, aber zumindest vermochte Lucifuge Rofocale die Gedanken von Menschen zu lesen, und auch Zarkahr war das zuzutrauen. Wenn Lucifuge Rofocale schon Zamorras Amulett zeitweilig an sich gebracht hatte, war damit zu rechnen, daß er auch weiterhin am Ball blieb.
    Deshalb führten sie die Unterhaltung in einem Gemisch aus Bretonisch und Wälisch. Es war nicht damit zu rechnen, daß Panshurab diese beiden Sprachen beherrschte. Sie unterschieden sich derartig von Französisch und Englisch, daß er höchstens raten konnte, worüber sich die beiden Dämonenjäger unterhielten -zumal sie auch noch ständig zwischen beiden Sprachen wechselten, wie es gerade am besten paßte. Schließlich beherrschten auch sie beide Sprachen nicht perfekt, hin und wieder fehlten Begriffe, aber die andere Sprache
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher