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0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

Titel: 0547 - Verdammt für alle Ewigkeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er konnte sich nicht dagegen wehren; es war die Strafe dafür, daß er die Quelle des Lebens dazu gezwungen hatte, von den alten Traditionen abzuweichen. Aber er konnte damit leben. Einen anderen Menschen zu töten, nur um selbst unsterblich zu werden - damit hätte er nicht leben können. [2]
    Torre Gerret allerdings, den er verschont hatte, hatte das Zamorra nie gedankt. Er fühlte sich um die Unsterblichkeit betrogen. Gut ein Dutzend Jahre hatte er jedoch selbst unter einem Bann gestanden. Erst danach war es ihm erlaubt gewesen, gegen Zamorra vorzugehen. Zu dieser Zeit hatte der Parapsychologe auch einen Teil seiner Erinnerung zurückerhalten, die bis dahin vollständig blockiert gewesen war.
    Seither machte Gerret Jagd auf Zamorra und intrigierte gegen ihn, wo es nur möglich war. Er agierte vorwiegend als Angehöriger von INTERPOL und präsentierte der Polizei und der Staatsanwaltschaft dort, wo immer auch Zamorra sich einer dämonischen Bedrohung stellte, »seine« Sammlung ungelöster Fälle. Fälle, die nie abgeschlossen worden waren und in denen es Todesopfer gegeben hatte. Natürlich - welcher Polizist würde schon in seinem Bericht schreiben, daß dämonische Aktivitäten zum Tod eines Menschen geführt hatten? Zamorra war in diesen Fällen fast immer aktenkundig, und diese Akten hatte Gerret gesammelt und zusammengestellt, um Zamorra zu schaden. Selbstverständlich wurden die Behörden prompt mißtrauisch und versuchten Zamorra aus dem Verkehr zu ziehen. Und diese Behinderungen machten dem Dämonenjäger durchaus zu schaffen.
    Bisher hatte Gerret alias Odinsson es noch nicht geschafft, Zamorra wirklich verhaften und vor Gericht stellen zu lassen. Vermutlich wollte er das nicht einmal. Ihm ging es mehr darum, daß Zamorra litt. Zum Beispiel, wenn er durch die besonders aufmerksam gewordenen Behörden vorübergehend festgehalten und befragt wurde, während ihm die Zeit davonlief und die Schwarzblütigen ungehindert ihren bösartigen Aktivitäten nachgehen konnten!
    Aber in jüngster Zeit wich Gerret ein wenig von diesem Schema ab. Er hatte den US-Geheimdienst NSA ins Spiel gebracht und jetzt, in England, den Secret Service. Außerdem gab es bei Satronics, einer Tochterfirma der Zamorras Freund Hob Tendyke gehörenden Ten-dyke Industries, Inc., seit kurzem einen Manager namens Thor Gerret. Es sah so aus, als würde Gerret mit der Zeit immer dreister.
    Er schien sich äußerst sicher zu fühlen.
    Zamorra wechselte einen schnellen Blick mit Nicole. Sollte sich Gerret in einem Büro eingenistet haben? So zielstrebig, wie Panshurab sich bewegte, deutete alles darauf hin. Der Inder öffnete eine Tür und betrat das Gebäude.
    Zamorra und Nicole folgten ihm etwas vorsichtiger. Vor einem Lift war Panshurab stehengeblieben.
    »Zweiter Stock«, sagte er. »Übrigens - wir sind auf dem Weg hierher beobachtet worden.«
    »Von wem?« fragte Nicole scharf.
    Panshurab zuckte mit den Schultern. Für einen kurzen Augenblick zeigte sich zwischen seinen Lippen wieder die gespaltene Schlangenzunge.
    »Ich weiß es nicht. Ich denke, es muß mich auch nicht sonderlich interessieren. Aber Sie wissen jetzt Bescheid. Ich hoffe, Sie verstehen diesen Extraservice entsprechend zu würdigen.«
    Nicole winkte heftig ab.
    »Unverlangte Informationen werden gern zur Kenntnis genommen, verpflichten aber zu nichts«, warnte sie.
    »Sie müssen wissen, was Sie tun«, sagte Panshurab. Er holte den Lift per Knopfdruck. Nur wenige Sekunden später öffnete sich die Aufzugstür.
    »Darf ich bitten?«
    Er schritt in die Kabine.
    Zamorra trat auf ihn zu, warf einen Blick auf die Schalterleiste nahe der Tür.
    Und dann… stieß er Panshurab nach hinten, der heftig gegen die Rückwand der Liftkabine stieß. Zamorra drückte auf die zweite Etage, und während er zurückwich, schloß sich die Lifttür auch schon wieder. Im nächsten Moment setzte sich die Kabine mit dem obersten Ssacah-Diener in Bewegung.
    »Treppe«, stieß Zamorra hervor.
    Er stürmte los, unmittelbar gefolgt von Nicole. Während der Lift aufwärts fuhr, hetzten sie Stufe um Stufe empor. Das dauerte nur wenig länger.
    Erster Stock… Zweiter Stock…
    Zamorra stoppte abrupt.
    Er hörte das leicht schleifende Geräusch, mit dem sich die Lifttür wieder öffnete. Er wartete darauf, daß etwas passierte.
    Aber nichts geschah.
    Nur Panshurab trat auf den Korridor hinaus und murmelte eine Verwünschung in seiner Muttersprache.
    Der Lift war also keine Falle gewesen.
    »Kein
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