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0543 - Wen die Satans-Spinne holt

0543 - Wen die Satans-Spinne holt

Titel: 0543 - Wen die Satans-Spinne holt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zorak ging. Der von seiner Sippe verstoßene Dämon glühte innerlich vor Haß.
    Er wollte Zamorra zerstören, koste es, was es wolle. Zu frisch waren die Erinnerungen…
    Zorak gehörte zur Corr-Sippe - das hieß, er hatte zu ihr gehört. Diese Dämonen waren eingeschlechtliche Wesen; Mann und Frau zugleich. Welche Seite dominierte, hing von verschiedensten Umständen ab, von den überwiegenden Emotionen oder auch von Willensanstrengungen.
    Als vor einem Jahrzehnt Zorak und Zamorra aufeinander stießen, hatte Zorak ein Dämonenkind in sich getragen. Zorak hatte ein Menschenopfer benötigt, um dem Kind die notwendige Kraft für seine Entfaltung in dieser Welt zu geben. Und Zamorra, dieses Ungeheuer, hatte Zorak dieses Menschenopfer in der letzten Sekunde entrissen. So wurde die kleine T’Carra mit einer Mißbildung geboren - sie besaß Flügel, Hörner und einen Schweif!
    Und die anderen Corrs sahen das als einen scheußlichen Rückschritt in ihrer Evolution an!
    So hatte Zorrn, das Oberhaupt der Corr-Sippe, Zorak befohlen, das mißgebildete Kind zu töten!
    Aber Zorak hatte das nicht fertiggebracht. Sie war geflohen und hatte jahrelang heimlich unter Menschen gelebt, wo sie mit ihrer Magie T’Carra so getarnt hatte, daß kein Sterblicher Flügel oder andere dämonische Attribute sehen oder ertasten hatte können.
    Das Dämonenkind wuchs heran, es entwickelte eigene Fähigkeiten. Inzwischen wußte Zorak, daß T’Carra immun etwa gegen die Kraft der Dhyarra-Kristalle war!
    Doch das änderte nichts daran, daß sie und T’Carra Ausgestoßene waren.
    Zorrn hatte sogar versucht, sie als Werkzeug gegen Zamorra einzusetzen; er hatte sie schließlich in ihrem Versteck aufgespürt und T’Carra entführt, um sie als Köder zu benutzen. Um ein Haar wäre Zamorra abermals siegreich gewesen, diesmal auf eine tödliche, endgültige Weise.
    Aber im letzten Moment hatte Lucifuge Rofocale eingegriffen und die beiden Dämonen gerettet!
    Warum er das getan hatte, war Zorak rätselhaft. Er hatte nur geheimnisvoll erklärt, daß er noch Pläne mit ihnen habe. [1]
    Und ebenso rätselhaft war für Zorak eine andere Tatsache: die verblüffende Ähnlichkeit T’Carras mit Lucifuge Rofocale, dem Erzdämon! Wenn die Corr zweigeschlechtliche Geschöpfe gewesen wären, hätte eine Möglichkeit bestanden, daß Satans Ministerpräsident Zorak geschwängert hätte und T’Carra ihm deshalb so glich. Aber das war bei den Corr absolut unmöglich!
    Aber Zorak hütete sich, seine Neugier allzu deutlich zu zeigen. Er wollte nicht auch bei Lucifuge Rofocale in Ungnade fallen.
    Eines Tages würde er erfahren, worum es ging, warum Lucifuge ihn und T’Carra gerettet hatte. Sicher nicht nur, um Zamorra, dem Erzfeind der Hölle, eine Niederlage beizubringen. Dann hätte er früher schon ganz anderen Dämonen beistehen müssen.
    Wichtig war, daß T’Carra lebte, und daß Zorak lebte. Und Leben bedeutete, eines Tages Rache nehmen zu können.
    Daher versuchte Zorak, seine Gefühle zu zähmen. Diesmal war er schon fast zuviel aus sich herausgegangen.
    Aber immerhin hatte Lucifuge Rofocale versprochen, etwas gegen Zamorra zu unternehmen…
    Mit der Spinne…?
    Zorak war gespannt, wie der Herr der Hölle dieses Unterfangen anfing.
    ***
    Lucifuge Rofocale streckte den Mittelfinger der linken Hand und machte eine leichte Schwenkbewegung. Die Spinne, die bereits über seinen Unterarm lief, kehrte zurück in seine Handfläche.
    Der Erzdämon berührte die beiden Amulette, die er unter seinem Gewand verborgen trug… und aktivierte sie.
    Die beiden Sterne von Myrrian-ey-Llyrana glühten leicht auf. Ein Machtpotential entstand.
    Nicht, daß er für das, was er jetzt plante, auf die Energien der Amulette angewiesen wäre. Lucifuge Rofocale war mächtig genug, die Spinne auch aus eigener Kraft zu dem werden zu lassen, was sie sein sollte. Aber seit er ein zweites der sieben Amulette für sich gewonnen hatte, wollte er immer wieder von ihrer Kraft kosten, sie erproben, um sie besser zu verstehen und nutzen zu können - für seine teuflischen Ziele.
    Merlins Warnung, die ihm der alte Zauberer einst hatte zukommen lassen, hatte er längst verdrängt. Er hatte das erste Amulett, das er erbeutet hatte, schon öfters gebraucht - und nichts war geschehen!
    Also gab er seinem inneren Drang nach…
    Er konzentrierte sich, steuerte die Energie der Amulette. Abgesehen von dem Effekt, den er erzielen wollte, war es auch ein Test. Würde es ihm gelingen, die beiden
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