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0543 - Wen die Satans-Spinne holt

0543 - Wen die Satans-Spinne holt

Titel: 0543 - Wen die Satans-Spinne holt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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waren in diesem Moment Torre Gerret, der Mann, der alles nur Erdenkliche unternahm, um Zamorra zu vernichten…
    ... und die drohende Invasion der Außerirdischen.
    ***
    Lucifuge Rofocale manifestierte sich auf dem Platz der Republik in Rom.
    Er hätte jede andere Stadt der Erde wählen können, um die Falle für Zamorra zu stellen. Vielleicht Paris oder Lyon. Oder gar das kleine Dorf, über dem am Berghang Château Montagne lag, diese Mischung aus Schloß und Burg, die Leonardo deMontagne vor fast tausend Jahren hatte erbauen lassen.
    Das wäre vielleicht einfacher gewesen…
    Aber Lucifuge Rofocale wollte es Zamorra nicht zu leicht machen. Wenn Ereignisse, die ihn auf den Plan rufen mußten, anderswo stattfanden, schöpfte er nicht so schnell Verdacht.
    Daß auch einer von Zamorras Freunden, der »Geisterreporter« Ted Ewigk, in Rom wohnte, störte Lucifuge Rofocale nicht. Er war nicht sicher, ob Ewigk sich überhaupt in der Stadt befand. Und selbst wenn, würde er eher Zamorra zu Hilfe rufen, als sich selbst ohne Rückendeckung in ein Abenteuer zu stürzen.
    Wenn man es nicht auf den Meter genau nahm, stellte der Platz der Republik das Zentrum der City dar. Nicht nur deshalb war Lucifuge Rofocale hier erschienen…
    Er mied die unmittelbare Nähe des Vatikans.
    Nicht, daß er sich davor wirklich hätte fürchten müssen. Er gehörte zu den Mächtigen der Hölle, die stark genug waren, selbst dem Zeichen des Kreuzes widerstehen zu können - zumindest für eine Weile. Aber trotzdem war es auch für ihn unangenehm, ständig die Präsenz des Guten zu spüren, die alle religiösen Symbole ausstrahlten. Etwas entfernt, an einem Platz, wo eher geflucht als gebetet wurde, fühlte er sich wohler.
    Er entließ die Spinne aus seiner Hand.
    »Wachse und gedeihe«, murmelte er. »Und führe aus, was ich dir geheißen habe.«
    Ich höre und gehorche, vernahm er die gedachte Botschaft des mutierenden Insektes.
    Sie raste auf ihren acht Beinen davon, um den schrecklichen Befehlen des Höllenherrschers Folge zu leisten.
    Giuseppe Cravero war gerade mit seiner Frau auf dem Heimweg.
    Plötzlich faßte er seine Cosima am Arm. Er wies auf den schwarzgekleideten Hünen, der sich gerade wieder aufrichtete.
    »Schau dir diesen Verrückten an. Der hat tatsächlich gerade eine Spinne auf den Gehsteig abgesetzt und davonlaufen lassen. Und mit ihr geredet hat er auch!«
    »Was, mit einer Spinne?«
    »Hatte er wohl in der Hand«, sagte Giuseppe leise. »Dann hat er sie da drüben abgesetzt. Sie ist in die Grünanlage gelaufen.«
    Lucifuge Rofocale grinste die beiden heiter an. Er hatte ihre Unterhaltung sehr wohl mitbekommen.
    Dann hob er die Hand, ballte sie zur Faust, öffnete sie wieder.
    Und schritt davon.
    Augenblicke später war er in der Dämmerung verschwunden.
    Und von diesem Moment an ließ das Grauen sich nicht mehr stoppen.
    »So groß war sie«, behauptete Giuseppe und deutete mit Daumen und Zeigefinger einen Fünfzentimeterabstand an.
    »Du übertreibst maßlos«, kritisierte seine Frau. »Spinnen, die so groß werden, gibt es hier in Italien nicht.«
    Aber bald… würde es in Italien noch viel, viel größere geben…
    ***
    Die Spinne begann, ihren Auftrag auszuführen.
    Es war ein höllischer Plan: Sie hatte viel zu tun.
    Vor allem mußte sie extrem wachsen.
    Und sie brauchte … Helfer.
    ***
    Sie bewohnten das schmale Häuschen zu dritt. So ließ sich der Mietpreis besser aufbringen. Einen Keller gab es nicht, aber eine Art Wohnküche, ein winziges Bad, drei relativ kleine Zimmerchen und einen Dachboden, der als Rumpelkammer diente. Die Wohnküche war durch die Haustür unmittelbar und ohne jegliche Vorwarnung zu betreten. Sie und das Mini-Bad befanden sich im Parterre. Die drei Zimmerchen lagen in der Etage darüber; sie waren je nach Wunsch über eine schmale Holzstiege oder eine fragwürdig wackelnde Außentreppe zu erreichen. Zum Gerümpeldachboden, der noch allerlei unnützen Kram des Vormieters beherbergte, führte eine Leiter.
    Es gab elektrischen Strom und sogar in jedem Raum eine Lampe und eine Steckdose. Aber damit hatte der Luxus auch bereits sein Ende. In der Wohnküche heischten Kühlschrank, Herd und Computer um den einzigen Stromanschluß. Die Erfindung der Dreiersteckdose erleichterte diesen Konkurrenzkampf nur teilweise, weil die Wandleitung zu schwach dimensioniert war. Dadurch blieb eines der Geräte immer auf der Strecke.
    Dafür war die Miete erschwinglich. Die drei Studentinnen konnten sie sich leisten,
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