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0543 - Wen die Satans-Spinne holt

0543 - Wen die Satans-Spinne holt

Titel: 0543 - Wen die Satans-Spinne holt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schaffen.«
    »Vielleicht doch«, erwiderte Zamorra. »Robert war damals mit dabei, als Gerrét versuchte, uns in Florida anläßlich der Geburtstagsfeier der Peters-Zwillinge umzubringen. [3] Aber viel wichtiger ist es, daß Gerret absolut sicher sein konnte, daß Robert uns oder wenigstens mich bei so einer Sache einschalten würde. Schließlich ging es um diese mysteriösen Regenbogenblumen. Und das hat ja auch wunderbar geklappt. Nur… ich bin nicht drüben in ›Luzifers Welt‹ geblieben, wie er es geplant hatte, gefangen für alle Ewigkeit. Ich habe die Falle geknackt.«
    »Und was ist mit den Unsichtbaren, die derzeit überall diese Regenbogenblumen anzupflanzen scheinen?«
    »Die waren nur hinter Doktor Lyndan her. Sie ist gezielt in diese andere Welt gebracht worden. Ich frage mich nur, was das für einen Grund hatte. Vielleicht findet Gryf ja mehr darüber heraus. Er hat beschlossen, sich um Doktor Lyndan zu kümmern, bis sie ihre Verletzungen auskuriert hat.«
    Nicole lachte leise auf.
    »So kann man das auch nennen… Na ja, Gryf und Frauen… denen konnte er noch nie aus dem Weg gehen. - Was ist das eigentlich für ein Engel, dieser Lamyron?«
    »Ich weiß fast nichts über ihn. Außer, daß er fliegen kann und offenbar ein magisches Wesen ist. Sobald er auf der Erde eintraf, schwang er sich in den Nachthimmel und machte sich auf und davon. Aber ich denke, daß wir ihn Wiedersehen werden. Wesen seiner Art verschwinden nicht einfach auf Nimmerwiedersehen. Er ist ein Gegner der Unsichtbaren, und da die allmählich immer aktiver werden…«
    »… immer dreister«, warf Nicole ein.
    »… wird er nicht auf Dauer in der Versenkung verschwunden bleiben.«
    Nicole lächelte. »Apropos Unsichtbare und Regenbogenblumen - wir haben die Blumen unten an der Loire-Flußschleife gesichert. Wir können sie jederzeit benutzen, aber sie sind für Wesen wie die Unsichtbaren gesperrt. So wie die in unserem Château-Keller.«
    »Das wird unsere Freunde aber ärgern. Schließlich haben sie die Blumen dort extra angepflanzt, damit sie hier in unserer Nähe aufkreuzen können. Nun müssen sie sich einen arideren geheimen Platz aussuchen. Wie auch bei Tendyke’s Home. Die Blumen, die sie dort angepflanzt haben, haben wir ebenfalls gesichert. Sag mal… hast du in der Zwischenzeit herausgefunden, wer von unseren Freunden, außer Gryf, ebenfalls Blumengrüße erhalten hat?«
    »Ted Ewigk«, sagte Nicole. »Was bei Boris Saranow und Yves Cascal ist, kann ich nicht herausfinden. Zu Saranow bekomme ich seit zwei Tagen keine Verbindung, und die Cascals besitzen bekanntlich kein Telefon. Vielleicht gibt’s auch in Schottland mittlerweile weitere Blumen. Die Aussicht darauf hat unseren Dauergast Lady Patricia vorerst von dem Gedanken Abstand nehmen lassen, nach Llewellyn Castle heimzukehren. Jetzt fühlt sie sich hier bei uns doch sicherer.«
    »Dürfte eine reizende Sisyphus-Aufgabe werden, überall nach fremden Regenbogenblumen zu suchen«, brummte Zamorra. »Ich bin nicht sicher, ob ich mir das zumuten will.«
    »Bist du momentan überhaupt irgendwie belastbar?« erkundigte sich Nicole.
    Zamorras Augen wurden schmal. »Darf ich das jetzt so verstehen, wie ich es verstehen will, oder so, wie du es vermutlich nicht gemeint hast?«
    Sie lachte auf.
    »Ich dachte in diesem Moment eigentlich eher an einen Besuch bei Ted Ewigk. Seine Fremd-Blumen müssen ebenfalls versiegelt werden.«
    »Na schön«, sagte Zamorra. »Dann werden wir eines nach dem anderen in Angriff nehmen. Zuerst wir beide und dann die Blumen…«
    Nicole seufzte.
    »Männer! Früher war es umgekehrt, da gab es erst die Blumen und dann das Bett…«
    »… und dazwischen der Traualtar und zum Schluß Kochen, Socken stopfen und Kinder verhauen, äh… beaufsichtigen und erziehen.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Na ja, dann ist deine moderne Reihenfolge vielleicht doch vorzuziehen… Trägst du mich ins Schlafzimmer? Bei dir werde ich immer so furchtbar schwach…«
    »Frauen!« brummte Zamorra. »Erst verlangen sie, daß man sich körperlich verausgabt, weil sie nicht mehr auf eigenen Füßen stehen können, und hinterher meckern sie, wenn mann erschöpft danieder sinkt…«
    Sie sprang auf und rannte zur Tür. »Dann wirst du mich eben fangen müssen… Dein Pech, wenn du’s nicht schaffst und ich die Zimmertür vor deiner Nase abschließen kann…«
    Da stürmte er ihr nach.
    Wie zwei fröhliche Kinder tobten sie durchs Château ihrem Ziel entgegen.
    Vergessen
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