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0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hitler, Jack the Ripper, Caligula…«
    Später, als er sein Gepäck aus dem Kofferraum nahm und Nicole sich hinters Lenkrad setzte, beugte er sich zu ihr in den Wagen.
    »Paß auf dich auf«, sagte er. »Geh kein Risiko ein. Leben ist schöner als tot sein, und es gibt ein paar Leute, die dich sehr vermissen würden – unter anderem Zamorra.«
    »Ich habe schon viel schlimmeres überlebt«, versicherte sie. »Sogar meinen letzten Steuerbescheid. Und was uns nicht tötet, macht uns nur härter.«
    »Der Spruch«, ächzte er, »hat mir gerade noch gefehlt… bis bald, Mademoiselle!«
    Sie sah ihm nach, wie er im Gebäude verschwand, und rollte dann aus der Halteverbotszone, ehe das Aufsichtspersonal einschreiten konnte.
    Während sie zurückfuhr, stellte sie fest, wieviel Spaß es machte, Rolls-Royce zu fahren. Der am Lenkrad sitzende Wählhebel der Automatik war servounterstützt und brauchte bloß leicht angetippt zu werden, um in die richtige Stellung zu gleiten; bei Nicoles Cadillac-Oldtimer war geringfügig mehr Kraftaufwand erforderlich. Trotzdem wollte sie nicht auf Dauer tauschen; ihr '59er Cadillac blendete nachts bei Gegenverkehr selbsttätig von Fern- auf Abblendlicht um, und er war ein Cabrio. Mit beidem konnte der lautlose Rollie nicht dienen…
    Sie mußte an Teds Ermahnung denken.
    Er hatte es sehr ernst gemeint…
    ***
    Der seelenlose Körper begann sich zu verändern. Die Haare fielen aus, und die Finger- und Zehennägel lösten sich auf. Baumwoll- und Synthetikstoffe seiner Kleidung zerfaserten allmählich. Leder blieb stabil.
    Seine Augen waren geöffnet. Aber sie waren weiße Flächen. Pupillen gab es nicht mehr.
    Der Seelenlose sah jetzt mit anderen Mitteln.
    War das, was er hörte , ein Befehl?
    ***
    Zamorra hatte es sich draußen am Swimmingpool gemütlich gemacht und nippte an dem Drink, den Butler Scarth ihm gemixt hatte – garantiert alkoholfrei, durstlöschend und mit einem unbeschreiblich fantastischen Geschmack. In Sachen Rezept hüllte Scarth sich in undurchdringlicheres Schweigen als der beste Barkeeper, und Zamorra fand sich damit ab, zu genießen, statt zu erfahren, aus welchen Ingredienzen das Getränk zusammengestellt war.
    Zwischenzeitlich unterhielt er sich mit Scarth über die Regenbogenblumen und über die Gefährdung durch die Unsichtbaren. Scarth bat George hinzu, den jungen Mann, der sich um den tendyke'schen Fuhrpark kümmerte, zugleich Haustechniker war und auch als Gärtner aktiv wurde, wenn es erforderlich war. Als er in leichter Arbeitskleidung auftauchte, roch er nach Pferd. »Seit einem halben Jahr haben wir hier auch Pferde«, erklärte er auf Zamorras Frage. »Und irgend jemand muß sich ja um die Biester kümmern. Die Zwillinge tun's nicht. Die reiten nur. Der einzige, der sich auch vorher und hinterher um die Tiere kümmert, ist der Boss, wenn er zu Hause ist. Aber die Damen scheinen es ja nicht nötig zu haben, sich mal die Finger schmutzig zu machen.«
    Dem Butler wollte nicht gefallen, wie George über die Peters-Zwillinge redete, sie fest mit dem Boss liiert waren und dadurch mit zur Dienstherrschaft gehörten. Doch George ignorierte die kaum bemerkbare Rüge und plauderte weiter. Mit keiner Regung gab er zu erkennen, daß er das, was Zamorra ihm erzählte, für zu fantastisch hielt. Offensichtlich hatte er in Sachen Magie schon einiges mitbekommen, das ihm jede Skepsis ausgetrieben hatte.
    »Bei Ihnen ließe sich ein Sicherheitsschott einrichten, das nur mit einem speziellen elektronischen Code entriegelt werden kann«, schlug er vor, ohne zu ahnen, daß Ted Ewigk die gleiche Idee vortrug. »Hier bei uns dürfte das auf Probleme stoßen. Schließlich wachsen die Regenbogenblumen hier unter freiem Himmel.«
    »Eine Art Gewächshaus aus Panzerglas«, schlug Zamorra vor. »Und das mit Infrarot-Kameras überwacht und mit speziellen Alarmanlagen gesichert…«
    »Nicht schlecht«, meinte George und zeigte sich bestens informiert. »Die Firma hat doch außerirdische Technik in Lizenz genommen, wie ich hörte. Vielleicht ist da auch was bei, was wir hier einsetzen könnten. Diese sogenannte DYNASTIE DER EWIGEN, mit der Erzgauner Riker verhandelt…«
    Scarth hüstelte schon wieder. »George, Mister Rhet Riker ist ein ehrenwerter Geschäftsmann…«
    »Sicher. Wie Sie meinen, Scarth. Diese geheimgehaltene Technologie…«
    »Woher wissen Sie überhaupt davon?« entfuhr es Zamorra.
    Diesmal war es Scarth, der eingriff. »Monsieur, vielleicht verrate ich Ihnen damit
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