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0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihre körperlichen Werkzeuge zurückzuschlagen.
    Die Seelenjäger verschwanden, und noch vor dem Eintreffen der Polizei tauchten auch die neuen Zombies unter.
    Schon bald würden auch sie jagen. Das Unheil pflanzte sich fort.
    ***
    »Was kann das bedeuten?« fragte Tendyke beunruhigt. »Ich habe ihn als Geist gesehen, als Gespenst. Also muß er tot sein. Aber jene Shirona… wieso konnte ich sie ebenfalls in diesem Reigen erkennen? Die kann doch nicht tot sein.«
    »Aber vermutlich ist sie auch kein Leben in unserem Sinne«, gab die Telepathin zu bedenken.
    »Sie ist möglicherweise nur zu körperlicher Gestalt manifestierte magische Energie. Wer weiß? Wir hatten nicht lange genug mit ihr zu tun. Vielleicht weiß Zamorra mehr. Allerdings werden wir uns beeilen müssen, wenn wir Moni und ihn aus diesem Alligatortümpel holen wollen.«
    Er nickte. »Wo du recht hast, hast du recht. Ich werde mal ein bißchen telefonieren. Sie sollen einen anderen Hubschrauber hinterherschicken. Anders wird die Absturzstelle vermutlich kaum zu erreichen sein. Der Junge sucht sich auch immer verrückte Ecken für seine Notmanöver aus… Hast du übrigens den genauen Standort?«
    »Daran hat wohl noch gar keiner von uns gedacht«, entfuhr es Uschi. »Warte, ich frage Moni, ob sie ihn weiß.«
    Derweil griff Tendyke bereits zum Telefon, erinnerte sich, daß er Riker hatte anrufen wollen und verschob es, weil es jetzt Wichtigeres zu tun gab. Wenigstens ließ der Schmerz jetzt nach, und seine wundgeriebenen Augen tränten kaum noch. Er hätte den Arzt sicher nicht einmal gebraucht. Und der könnte jetzt noch leben, wenn er nicht hergebeten worden wäre…
    Es war jetzt nicht die Zeit, sich Vorwürfe zu machen, so weh das Geschehen ihm auch in der Seele tat. Darüber nachdenken konnte er später. Nun ging es darum, Zamorra zu helfen.
    Anruf bei der Charterfirma, die Zamorras Hubschrauber samt Piloten gestellt hatte. Warum dauerte es so lange, bis die Verbindung kam?
    Tendyke drehte den Kopf, um nach seiner Gefährtin zu sehen. Die mußte doch längst von ihrer Schwester erfahren haben, ob die die Position des Hubschraubers kannte oder nicht!
    Da sprühten und knisterten Funken!
    Der kahlköpfig gewordene Augenarzt, auf den niemand geachtet hatte und der in seiner zerfallenden Kleidung so tot war, wie er nur sein konnte, griff Uschi Peters an! Aufrecht stand er hinter ihr im Zimmer und hüllte sie mit einem Blitzgewitter ein, das seinen Händen entströmte! Ihr Mund stand weit offen, aber sie konnte nicht schreien. Weit aufgerissen vor Todesangst waren ihre Augen, und über ihr schwebte eine nebelhafte Geisterfratze und streckte die gierigen Klauen nach der Telepathin aus, um ihr die Seele zu entreißen…
    ***
    »Uschi weiß Bescheid«, sagte Monica im gleichen Moment hastig. »Ich habe sie informiert. Sie werden uns hier abholen. Sie will unseren genauen Standort wissen.«
    Zamorra, der gerade das Funkgerät des Hubschraubers hatte in Betrieb nehmen wollen, zog die Hände zurück. »Nicht schlecht, wenn man sich telepathisch verständigen kann«, sagte er.
    Der Überfall kam völlig überraschend. Plötzlich richtete der untote Pilot sich auf, hob die Hände, in deren Flächen es zu funkeln und zu knistern begann. Im gleichen Moment war auch der Nebel wieder da und bildete eine teuflisch grinsende Höllenfratze!
    Monica Peters schrie.
    Sie warf sich nach rückwärts aus dem Hubschrauber und riß dabei Zamorra mit sich. Zum zweitenmal an diesem Abend landeten sie beide im Wasser.
    Zamorra sah die Alligatoren. Jetzt waren sie schon zu fünft, und nur noch drei oder vier Meter entfernt!
    Blitze zuckten. Ein knisterndes Gewirr gleißendheller Entladungen, die sich netzartig verästelten, aber in Form von langen Strängen nach den beiden Menschen tasteten. Noch konnten die Spitzen der Blitzstränge sich nicht für einen von ihnen entscheiden, aber…
    Der Nebel glitt aus dem Hubschraubercockpit ins Freie und traf seine Wahl.
    Da flammten die Blitze ins Wasser!
    Es dampfte auf. Im gleichen Moment spannte sich ein flirrender Lichtbogen auf, wurde zu einer leuchtenden Energiefläche. Zamorra spürte, wie ihn Elektrizität durchraste – oder war es etwas anderes?
    Magie? Er schrie, als der Schmerz ihn durchfuhr und alles andere auslöschte, selbst den Gedanken an Monica, die neben ihm schwamm. Fühlte sich so jemand, dem der Mörder den laufenden Föhn ins Badewasser wirft?
    Im gleichen Moment explodierte der Hubschrauber und verwandelte sich in
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